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Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition)

Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition)

Titel: Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Luft, und Falcon begann den Abstieg und brachte das scheußliche Ding dorthin, wo es keinen Schaden mehr anrichten konnte, obwohl er in den Kratzspuren an seiner Brust noch immer Abdrücke des Vampirs fand. Das herumwirbelnde weiße Licht, zu dem der Ghul geworden war, geriet plötzlich ins Schwanken und taumelte, als hinge es nur noch an einem seidenen Faden. Das Summen hatte seinen Höhepunkt erreicht, war zu einem gnadenlosen, unablässigen Geschrei in Falcons Kopf geworden, das ihm das Denken fast unmöglich machte.
    Doch er verbannte den Lärm aus seinem Bewusstsein und erhöhte die Geschwindigkeit, weil er wusste, wie nahe er daran war, den Ghul loszuwerden, und dass dieser dem Ende seines Sturzes nahe war. Der Vampir wartete auf den Sonnenuntergang und hielt Falcon so effektiv von Sara fern, als hätte er ihn gefangen genommen. Ein rötliches Licht flimmerte in dem ansonsten weißglühenden Leuchten des Ghuls, als Falcon die letzten Spuren des Vampirs loswurde. Die Marionette stürzte in den Abgrund, während Falcon mit blitzartiger Geschwindigkeit zu den aufgewühlten Wolken hinaufschoss.
    Er löste sich in Dunst auf, als er sich von der wild kreischenden Zeitbombe entfernte. Die Explosion war gewaltig, eine Kraft, die zerfetzte Insekten in alle Richtungen schleuderte, einen Krater in die Klamm schlug und das Unterholz in Flammen setzte. Falcon löschte das Feuer schnell mit Regen und schickte die schweren dunklen Wolken über den steilen Abhang, bevor er sich zu Mikhails Haus aufmachte, dessen Lage er durch die geistige Verbindung mit dem Prinzen sah.
    Als Falcon Kontakt zu Mikhail aufnahm, traf er ihn bei einem Gespräch mit einem Menschen an, den der Prinz ermahnte, die Kinder zu beschützen. Falcon wusste, dass er sich um die Kleinen keine Sorgen machen musste, weil Mikhail sie nie in eine gefährliche Lage bringen würde. Sara, ich bin noch in einiger Entfernung, aber ich werde dich schon bald erreichen.
    Falcon! Sara setzte sich trotz ihres Schwindels auf und starrte entsetzt den hässlichen Käfer an, der über den Boden auf sie zukroch. Er beobachtete sie und hielt weiter auf sie zu. Und Sara wusste, was sie davon zu halten hatte. So wie Falcon ihre Augen benutzen konnte, um zu sehen, was um sie herum geschah, so benutzte der Vampir die Sicht des Käfers. Der harte Körper des Tiers brannte und gab einen ekelerregenden Gestank ab, und trotzdem bewegte es sich zielstrebig auf sie zu und hielt unverwandt den Blick auf sie gerichtet. Der Vampir weiß, wo ich bin. Er wird all diese Leute töten. Sara war zutiefst verängstigt, doch sie konnte einfach nicht mit noch mehr Schuldgefühlen leben. Wenn dieses Monster sie so unbedingt wollte, war die beste Lösung vielleicht die, das Haus zu verlassen und ihn zu suchen.
    Nein! Falcons Stimme war hart und gebieterisch. Du wirst mir gehorchen. Warne den Bruder des Prinzen, dass dieser Feind ein sehr alter ist, höchstwahrscheinlich einer der von Mikhails Vater ausgesandten Krieger, der zum Vampir geworden ist. Da die Sonne noch nicht untergegangen ist, haben wir noch ein paar Minuten Zeit. Jacques muss Verzögerungstaktiken anwenden, bis wir da sind und ihm helfen können.
    Jacques zertrat den großen Käfer einfach, obwohl er brannte, zerquetschte das Ding unter seinem Fuß und erstickte dann die Flammen. Sara räusperte sich und blickte den Bruder des Prinzen mit großen kummervollen Augen an. »Es tut mir leid. Ich wollte diesen Feind nicht zu euch führen. Er ist ein sehr alter Vampir, sagt Falcon, wahrscheinlich einer der Krieger, die Mikhails Vater einst in die Welt aussandte.«
    Raven strich Sara sanft das Haar zurück, und Jacques hockte sich vor sie hin, um auf Augenhöhe mit ihr zu sein. Sein Gesichtsausdruck war ruhig und beherrscht wie immer, als auch er zu der vertraulichen Anredeform griff. »Erzähl mir, was du weißt, Sara! Es wird mir im Kampf eine Hilfe sein.«
    Sara schüttelte den Kopf und musste ein Aufstöhnen unterdrücken, als ihr Kopf bei der Bewegung fast zersprang. »Falcon meint, du sollst den Kampf hinauszögern, um auf ihn und Mikhail zu warten.«
    »Heile sie, Shea«, bat Jacques seine Gefährtin sanft. »Die Sonne ist noch nicht untergegangen, und der Vampir sitzt noch tief unter der Erde fest. Er weiß, wo Sara ist, und er wird zu uns kommen, doch die Schutzzauber werden ihn eine Weile aufhalten. Wir haben Zeit. Mikhail wird herkommen, und Saras Seelengefährte ist auch schon auf dem Weg. Dieser alte Feind von Sara ist ein

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