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Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition)

Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition)

Titel: Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Untote muss wirklich sehr, sehr mächtig sein, um dieses Chaos zu verursachen, während er sich noch in seinem Unterschlupf befindet. Er ist zweifellos ein sehr alter und erfahrener Vampir.
    Ich habe deinem Bruder ausrichten lassen, er solle noch nicht eingreifen, da ich mir sicher bin, dass dieser Untote genauso alt und erfahren ist wie ich. Ich hoffe, Jacques hört auf Sara.
    Mikhail seufzte, weil er Falcon nur zustimmen konnte. Um jedoch ganz sicherzugehen, rührte er sogleich an Jacques’ Geist und berichtete ihm, was sich zugetragen hatte und was sie davon hielten.
    Falcon entfernte sich vorsichtig von dem Ghul, um Abstand zwischen sie zu bringen. Der Untote hat uns eine Falle gestellt und uns mithilfe der Kinder und der Marionette von Sara weggelockt. Er wird versuchen, an sie heranzukommen. Egal, in welche Richtung Falcon sich bewegte, der Ghul drehte sich mit ihm in perfektem Einklang und passte sich seinen geschmeidigen Bewegungen an, als wären sie Tanzpartner. Sieh zu, dass du von hier fortkommst, Mikhail. Warte nicht auf mich. Dieses Ding hat sich an mich gehängt wie ein Schatten. Es ist ein tödlicher und schwer zu brechender Zauber. Dieser Ghul ist eine Bombe! Flieg zu Sara.
    Ich werde alles andere als erfreut sein, wenn eine solch verachtenswerte Kreatur dir etwas antut. Ein Anflug von Humor, aber auch unüberhörbare Sorge schwangen in Mikhails leiser Stimme mit.
    Ich bin einer der Uralten. Er wird mich nicht besiegen. Ich bin nur besorgt um deine Sicherheit und die der Kinder. Und weil es eine Weile dauern wird, bis du bei Sara bist. Und das war die reine Wahrheit. Falcon mochte eine solche Kreatur noch nie gesehen haben, doch er hatte uneingeschränktes Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten und arbeitete schon daran, die Anhaftung an seinen Zellen zu entfernen. Es war fast so, als wäre es dem Ghul gelungen, seine Moleküle in Falcons einzubetten. Der Jäger probierte verschiedene Methoden aus, konnte jedoch nicht die Stelle finden, wo die Bindung in seinem Körper verankert war. Der weißglühende Ghul erblühte wie ein Pilz und gab ein merkwürdiges leises Summen ab. Die Zeit wurde knapp.
    Falcon fuhr sich mit den Händen über Arme und Brust. Sofort verspürte er die eigenartige Wärme, die von seinem Oberkörper ausging. Natürlich! Sie hatte etwas mit den vier langen Kratzwunden zu tun, die der Vampir ihm beigebracht hatte! Der Untote hatte den Zauber in Falcons Brust hinterlassen, als Spuren für den Ghul, die dieser erkennen und an die er sich hängen konnte. Falcon übermittelte die Information sogleich dem Prinzen, während er sich schnellstens von der monströsen Zeitbombe zu lösen begann.
    Das Summen wurde lauter und schriller, als die Insekten immer heftiger mit ihren Flügeln klatschten. Die Tiere, die sich in einer Art fiebriger Zerstörungswut befanden, flogen wild durcheinander, schwärmten in alle Richtungen aus und versuchten, die schützende Barriere, die Falcon um sich errichtet hatte, zu durchbrechen. Er hatte jedoch keine Zeit, über giftige Insekten nachzudenken, sondern musste seine volle Aufmerksamkeit den verborgenen Anhaftungen an seinem Körper widmen, die es zu entfernen galt. Den »Fingerabdrücken« des Vampirs, die sich tief unter Falcons Haut eingebrannt hatten.
    Mit schnellen Schritten eilte er auf den Abgrund zu, um den Vampir vom Waldrand fortzulocken. Während er sich mal in diese, mal in jene Richtung wandte und bei jedem Schritt die Marionette des Vampirs mitnahm, untersuchte er von innen heraus seinen Körper. Er hatte die winzigen Abdrücke, die so klein und doch so tödlich waren, in den schon verheilten Verletzungen auf seiner Brust anscheinend übersehen. Jetzt konzentrierte er sich darauf, die fast unsichtbaren Spuren von innen her von seiner Haut abzukratzen. Es erforderte enorme Disziplin, mit nichts als seiner Geisteskraft im Gehen an sich zu arbeiten und gleichzeitig die makabre Kreatur geradewegs über den Rand des Abgrundes zu führen. Falcon schwebte über dem leeren Raum und verlockte dabei den Ghul dazu, den letzten Schritt zu tun, der ihn in die Tiefe würde stürzen lassen. Die dann unweigerlich erfolgende Explosion würde von der Schlucht abgeschwächt und eingedämmt werden. Falcon arbeitete an sich, so schnell er konnte, weil er wusste, dass die Explosion ihn töten würde, solange er mit dem Ghul verbunden war, und wenn auch nur durch winzige und unsichtbare Fäden.
    Die Marionette des Vampirs befand sich jetzt schon mit ihm in der

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