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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Gelübde rückgängig machen, das er ihr aufgezwungen hatte. Schnell glitt sein Blick von der Straße auf ihre geöffnete Hand und den blutroten Stein.
    „Was soll ich damit?“, fragte er.
    „Es ist dein Ring. Ich dachte, du willst ihn zurück“, antwortete sie brüsk.
    „Behalte ihn. Er bedeutet mir nichts mehr“, gab er kalt zurück.
    Sie fühlte Wut in sich aufsteigen. Sie war drauf und dran, den Ring nach ihm zu werfen. Doch etwas, das sie nicht näher benennen konnte, hielt sie zurück. Ihre Hände zitterten, als sie erneut die goldene Kette durch den Ring fädelte und sie um ihren Hals befestigte.
    In der Flughafenlounge der ersten Klasse fragte Quinn nach einem Telefon. „Wir müssen einige Anrufe erledigen“, erklärte er. „Findest du selbst die richtigen Worte, oder muss ich dir ein Skript schreiben?“
    Verständnislos sah sie ihn an. „Anrufe? Wen müssen wir anrufen?“
    „Unsere Familien. Und Alan.“
    „Alan?“, wiederholte sie ungläubig. „Was willst du ihm denn sagen?“
    Quinn verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln. „Es geht vor allem darum, was er zu sagen hat, Paige. Keine Sorge, ich kümmere mich darum.“
    „Mir ist völlig egal, ob du dich darum kümmerst oder nicht. Mir geht es um Alan. Nach allem, was vorgefallen ist, muss er tief verletzt sein.“
    Er hob die Augenbrauen. „Muss er das, ja? Das wäre doch sowieso passiert, Paige. Hattest du nicht gesagt, du hättest die Hochzeit ohnehin abgeblasen?“ Seine Stimme klang zwar sanft, aber unverhohlen sarkastisch.
    „Das ist etwas anderes“, begehrte sie auf. „Meine Meinung zu ändern ist nicht damit zu vergleichen …“
    Quinn winkte ab. „Ich will nicht, dass Alan irgendwann vor der Tür steht. Ich möchte lieber alles jetzt geklärt wissen.“
    Paige schloss erschöpft die Augen, während er die Nummer wählte. Eigentlich wartete sie auf eine Explosion am anderen Ende der Leitung. Doch die kam nicht. Aus Quinns Antworten war nur herauszuhören, dass seinen Eltern das Gerede der Leute stärker zusetzte als das, was die letzten Ereignisse für ihre beiden Söhne bedeuteten. Quinn blieb höflich, verteidigte sich jedoch nicht.
    Als er darum bat, mit Alan zu sprechen, wandte Paige sich abrupt ab. Er konnte sie gerade noch an der Hand greifen und sie wieder zu sich ziehen.
    „Bitte“, flüsterte sie totenblass. „Ich möchte nicht hören …“
    Doch er gab keinen Millimeter nach. Die Augen voller Tränen, hörte sich Paige Quinns Erklärung an. Seine Worte waren vorsichtig gewählt, überraschend einfühlsam. Der stahlharte Griff um ihr Handgelenk schien nicht dazu zu passen. Sie sah ihm deutlich an, wie sehr es ihn schmerzte, seinen Bruder zu verletzen. Nach einer langen Weile nickte er, der Druck an ihrem Gelenk begann allmählich nachzulassen.
    „Ja“, sagte er leise. „Ich sage es ihr, Alan. Danke. Lebwohl.“
    Sie ließ ihn nicht aus den Augen. „Quinn? Ist mit Alan … alles in Ordnung?“
    Um seinen Mund herum zuckte es. „Es geht ihm gut.“
    „Ist er …“ Sie brach ab. „Hasst er mich sehr?“
    Quinn blickte sie mit einem merkwürdigen Lächeln an. „Nein“, sagte er schließlich. „Er hasst dich nicht. Er sagte, wir sollen glücklich werden.“
    Nun konnte sie die Tränen nicht länger zurückhalten. Sie hatte Alan nie geliebt, aber sie wusste, wie viel sie ihm bedeutete. Zumindest hatte er das behauptet.
    „Er hat doch sicherlich mehr gesagt als …“
    Quinn streckte eine Hand aus und trocknete sanft ihre Tränen. „Was hast du denn erwartet?“ Seine Stimme klang schroff und stand in einem starken Kontrast zu seiner zärtlichen Berührung. „Hast du gehofft, er würde dir folgen?“
    Paige schüttelte den Kopf. „Ich dachte nur …“
    „Er sagte, ich solle dich lieben und auf dich aufpassen. Er …“ Sein Blick, seine blaugrünen Augen schienen sie zu durchbohren. „Er ist tief verletzt“, versetzte er knapp und wandte sich ab. „Aber besser jetzt, als später.“
    „Das alles ist meine Schuld“, schluchzte Paige. „Wenn ich nur …“
    „Wenn du und dein Vater nur nicht so gierig gewesen wärt“, vollendete Quinn ihren Satz. „Du hast fünf Minuten, bis wir an Bord gehen. Wenn du deine Eltern anrufen möchtest, kannst du es jetzt tun.“
    Mit zitternder Hand wählte sie die Nummer. Ihre Mutter reagierte wundervoll. Unter Tränen erinnerte sie Paige lachend daran, dass sie es gewesen war, die ihr den Rat gab, auf ihr Herz zu hören. „Werde glücklich, mein

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