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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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wirst eine Belohnung erhalten“, murmelte er anzüglich.
    Als sie die Anspielung in seinem Blick erkannte, versuchte sie sich zu befreien. Seine schiere Kraft überwältigte sie. Hart zog er sie wieder an sich und eroberte ihren Mund mit einem Kuss, der lediglich seine Macht demonstrieren sollte. Keine Zärtlichkeit, keine Wärme war darin zu finden. Dieser Kuss sollte ihr die Grenzen ihrer künftigen Beziehung aufzeigen. Sie gehörte ihm. Er würde sie besitzen, und es gab keinen Ausweg.
    „Hast du jetzt verstanden?“
    Paige hob die Hand und wischte sich über den Mund. „Wie konnte ich jemals wollen, dass du mich berührst?“
    Sie spürte brennende Tränen über ihre Wangen laufen. In den dunklen Tiefen seiner aquamarinfarbenen Augen flackerte etwas auf, das genauso schnell wieder verschwunden war.
    „Wir brechen in fünf Minuten auf“, drängte er barsch. „Zieh dieses Kleid aus, während ich Alan ein paar Zeilen schreibe. Dann diktiere ich dir eine Nachricht für deine Eltern. Ich schreibe, dass wir nicht gegen unsere Gefühle ankamen. Sie alle werden denken, wir könnten ohne einander nicht leben.“ Sein Lächeln ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. „Auf eine komische Art ist es ja auch so, nicht wahr?“
    „Gott möge mir vergeben, aber ich hasse dich wirklich!“
    „Vielleicht kann der Pfarrer, der uns traut, diese Worte in unserem Hochzeitsgelübde unterbringen. Denn glaube mir, das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit.“
    Ihre Blicke trafen sich und hielten einander stand. Dann stieß Quinn sie von sich.
    „Zieh dich um“, forderte er grob.
    Hilflos sah Paige ihn an. „Dreh dich um.“
    Quinn lachte. Dennoch kam er ihrer Aufforderung nach. Sie zog die Kleider an, die eigentlich für die Fahrt in die Flitterwochen gedacht waren. Danach streifte sie Alans Diamantring vom Finger und legte ihn vorsichtig auf den Tisch.
    Unter ihrer Seidenbluse wärmte Quinns Rubin ihre Haut.

5. KAPITEL
    Reglos beobachtete Paige, wie Quinn Papier und Stift vom Schreibtisch nahm. Lieber Alan … Er schrieb die Worte mit entschlossenem Schwung.
    Das konnte doch nicht wirklich passieren? Aber die Eile, mit der er seine Zeilen zu Papier brachte, entsprach ebenso der Realität wie das Brautkleid, das in einem zerknüllten Haufen auf dem Bett lag. Es musste doch einen Weg geben, ihn aufzuhalten! Er konnte ihr das einfach nicht antun.
    Nein, beruhigte sie sich. Das alles war nur ein Trick. Quinn wollte sichergehen, dass sie aus dem Leben seines Bruders verschwand.
    Der kleine Hoffnungsschimmer erstarb, als er den Brief beendete. Er sah auf und schob ihr das Papier zu. „Unterschreibe.“
    Verblüfft sah sie ihn an. „Quinn, es kann nicht dein Ernst sein …“
    Er maß sie mit einem kalten Blick. „Hast du deine Meinung geändert, Paige? Möchtest du lieber nach unten gehen und meine Ankündigung hören?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Also unterschreib.“
    Sie trat auf den Schreibtisch zu und nahm den Brief auf. Ihre Hände zitterten, als sie zu lesen begann, was Quinn und sie angeblich gemeinsam verfasst hatten. Die Worte schienen auf dem Papier zu verlaufen. „Wenn du das liest … kann dich nicht heiraten … möchte dich nicht verletzen … du bedeutest mir viel, doch ich habe mich in Quinn verliebt …“
    Paige zitterte so heftig, dass ihr das Papier aus der Hand fiel. Quinn hob es auf und warf es ihr zu.
    „Tu es.“
    „Quinn!“ Ihre Stimme versagte. „Bitte. Ich flehe dich an.
    Zwing mich nicht dazu. Ich schwöre, ich heirate Alan nicht. Ich liebe ihn nicht, das habe ich nie.“ Sie hörte ihre eigene Verzweiflung. „Und mein Vater … Vielleicht kann er alles erklären.“
    Seine Augen wirkten unergründlich und dunkel. „Vielleicht gefällt es ihm ja im Gefängnis. Unterschreib jetzt die Nachricht, Paige.“ Er sprach mit sehr sanfter Stimme. Und dennoch, da sie die Drohung in seinem Blick erkannte, nahm sie das Papier und kritzelte ihren Namen neben den seinen.
    „Du hast zwei Minuten, um deinen Eltern zu schreiben.“ Er verzog den Mund. „Nicht, dass es deinen alten Herrn sonderlich interessieren würde. Solange du nur einen Fowler heiratest, der ihm seine Sicherheit garantiert.“
    Paige zögerte einen Moment, dann tat sie, was er sagte.
    Ich habe mich verliebt in … Zitternd hielt sie inne.
    Quinn lachte. „Schreib meinen Namen, Julia. So kannst du dich daran gewöhnen.“
    Sie holte tief Luft und schrieb weiter: … in einen anderen Mann. Ich befolge deinen Rat, Mutter, und höre

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