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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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nicht anfahren. Du hast mich nur erschreckt.“
    Sie nickte. „Schon gut, Quinn. Ich …“ Sie sah hinunter auf ihre nackten Füße. „Du konntest mich nicht hören. Das ist eine Angewohnheit von mir, barfuss herumzuspazieren, und …“ Sie brach ab.
    „Der Kaffee steht in der Küche“, entgegnete er knapp. „ Der von Norah ist bestimmt besser, aber …“
    „Nein, er riecht ganz wundervoll. Du könntest eine Tasse trinken, während ich uns etwas zum Frühstück zubereite.“
    Er schlug die Schublade zu. „Frühstück?“
    Paige nickte. „Etwas Besonderes. Wie wäre es mit Pfannkuchen und Speck? Oder Waffeln. Das kann ich sehr gut. Mein Vater hat meine Waffeln …“
    Wieso hatte sie das gesagt? Quinn zog die Schultern zurück und sah sie durchdringend an.
    „Dein Vater“, griff er gleich auf. „Ach ja, wie geht es ihm? Du hast ihn eine Weile nicht erwähnt.“
    „Es geht ihm gut“, murmelte Paige leise. „Kürzlich erhielt ich einen Brief. Er sagt, die Dinge im Büro verlaufen … ruhig.“
    „Hoffen wir, dass es so bleibt.“
    Seine Stimme klang tonlos. Mit einem Mal fror Paige. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Quinn einen Anzug trug. Sein Regenmantel war über die Lehne eines Stuhles gelegt, auf dem Boden stand eine kleine Reisetasche.
    „Fährst du irgendwohin?“
    Er hob die Tasche auf. „Ja. Ich muss nach Edinburgh. Erwähnte ich das nicht?“
    „Nein. Du … Du hast nichts gesagt.“
    „Du bist ja nicht lang alleine. Norah kommt heute Abend zurück.“
    Paiges Herz klopfte wild in ihrer Brust. „Aber wann kommst du wieder?“
    An der Tür blieb Quinn stehen. „In ein paar Tagen“, sagte er schließlich gedehnt.
    „Ein paar Tage“, flüsterte sie.
    Er nickte. „Ich bin Ende nächster Woche zurück.“ Er wirkte, als wollte er noch etwas hinzufügen, schien es sich dann aber anders zu überlegen und eilte durch die Halle. Paige folgte ihm.
    „Quinn, was ist denn nur los?“
    „Wir werden über alles sprechen, wenn ich wieder da bin.“
    „Über was sprechen?“ Paige hatte das Gefühl, dass ihr die Luft zum Atmen fehlte. „Ich verstehe nicht.“
    „Über uns. Dich, mich.“ Seine Stimme war völlig ausdruckslos. „Es ist sinnlos, so weiterzumachen, Paige. Ich möchte, dass alles geklärt wird.“
    Quinn öffnete die Haustür. Ein kalter, regennasser Wind blies zu ihnen herein.
    „Ich dachte, wir haben gestern Nacht alles geklärt, als du … als wir …“
    Er drehte sich ruckartig zu ihr um und sah ihr ins Gesicht. Seine Augen wirkten so ruhig wie das Meer vor einem Sturm.
    „Wir haben Sex gehabt. Mach nicht mehr daraus, als es ist.“

10. KAPITEL
    Paige kauerte im Ohrensessel in der Bibliothek. Verzweifelt versuchte sie, aus Quinns Worten schlau zu werden.
    Ich möchte, dass alles geklärt wird.
    Sie dachte, seit letzter Nacht wäre alles klar.
    Wir haben Sex gehabt.
    Aber es war mehr als nur Sex gewesen! Quinn musste das wissen. Die gestrige Nacht mit ihren wilden, süßen Stunden voller Zärtlichkeit, Küssen und neuen Erfahrungen war etwas Besonderes gewesen.
    Mach nicht mehr daraus, als es ist.
    Tat sie das etwa? Paige erhob sich und ging zu den Verandatüren. Was wusste sie von der Liebe? Vielleicht war es immer so wie letzte Nacht? Nachdenklich blickte sie in den verregneten Garten hinaus.
    Sie hatte die Nacht in seinen Armen verbracht, doch ihn nie die drei Worte sagen hören. Er nannte sie seine süße Julia, flüsterte ihr zu, wie sehr er sie begehrte, doch hieß das auch, dass er sie liebte?
    Kraftlos sank Paige auf einen Stuhl. Was, wenn sie sich etwas vormachte und Quinn sie immer noch hasste?
    Wenn du einen Mann brauchst, werde ich zur Stelle sein.
    Gestern Abend noch dachte er, sie wollte Jack Ward. Schockiert sprang sie auf. „Nein!“
    Das Flüstern hallte in den stillen Raum. Das alles war doch verrückt! Er hätte sie rücksichtslos genommen, wenn er nichts für sie empfinden würde. Doch stattdessen hatte er sie zärtlich geliebt, sie stundenlang geküsst und berührt, bis sie in seinen Armen erbebte und nach Erlösung bat.
    Ich werde dich lieben, bis du mich anflehst, aufzuhören. Und dann werde ich endlich frei von dir sein.
    Paige rang nach Luft. Was war nur los mit ihr? Sie bedeutete Quinn etwas. In den vergangenen Wochen waren sie glücklich miteinander gewesen, hatten viel unternommen, gelacht, geredet …
    Aber nie über die Art ihrer Beziehung.
    Paige atmete erleichtert auf. Das also hatte Quinn gemeint, als er sagte, er wolle alles klären. Eine

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