Traeume im Mondschein
Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass ich mit diesem Mann geflirtet habe.“
„Geflirtet?“ Er lachte. „So nennst du das?“ Mit einem Schulterzucken schleuderte er seine Jacke zur Seite. „Mach, wir vergeuden kostbare Zeit.“
„Ich rufe Norah.“
Wieder lachte er. „Norah ist bei ihrer Schwester.“
„Wenn du mir Angst machen willst, Quinn …“
Er fixierte sie mit seinem Blick. „Spar dir die Worte, Paige.
Jetzt ist Zeit für Taten.“
„Was ist mit uns?“, fragte sie flüsternd.
„Uns? Uns?“ Seine Stimme überschlug sich fast. „Ein ‚uns‘ kann es nur in diesem Bett geben, und ich lasse nicht zu, dass du mich noch länger davon fernhältst.“
Heiße Tränen füllten Paiges Augen. „Quinn, ich flehe dich an …“
Er schnitt ihr das Wort ab. „Oh ja, du wirst mich anflehen, noch bevor die Nacht vorüber ist.“
Sie fröstelte. Als er zu ihr aufs Bett kam, rutschte sie eilig auf die entgegengesetzte Seite. Sie war schnell, doch er war schneller.
„Das kannst du nicht tun!“
„Wieso nicht? Darf ich etwa nicht mit meiner Frau schlafen?“ Quinn umfasste ihre Taille und zog Paige dicht an sich. „Ich sagte dir, dass ich zur Stelle bin, wenn du einen Mann brauchst“, raunte er heiser. „Tja, hier bin ich, meine Süße. Und ich bin bereit.“
„Bitte…“
„Was ist denn?“ Er funkelte sie an und lachte. „Hast du den Charme jenes Abends schon vergessen? Es war so altmodisch, so romantisch.“
Paige spürte, wie sie rot wurde. „Es war falsch. Aber ich hatte nie …“
Abrupt ließ er sie los. „Spar dir das“, sagte er kalt. „Ich erinnere mich an das Theater.“ Langsam knöpfte er sein Hemd auf und sah ihr dabei direkt in die Augen. „Dich mit Jack Ward zu erleben, war nur die Zugabe.“ Das offene Hemd enthüllte die dunklen Härchen auf seiner muskulösen Brust. „Kein Wunder, dass er über dich hergefallen ist.“
Er lächelte spöttisch, während er das Hemd auszog und es beiseite warf. „Aber wer würde das nicht, wenn eine Frau so heiß ist wie du? Wer würde sich da nicht gerne die Finger verbrennen?“ Das furchtbare Lächeln verschwand. „Ich wette, die Tour hat immer funktioniert.“
„Ich habe nie …“ Reflexartig kreuzte sie die Hände vor ihrer Brust, als er seine Hand ausstreckte. „Was machst du da, Quinn?“
„Ich ziehe dich aus“, stellte er fest und schob ihre Hände fort. „Das hätte ich schon vor Wochen machen sollen.“
„Wir haben uns verändert, Quinn.“
„Kein bisschen“, entgegnete er und öffnete in aller Ruhe die Knöpfe ihres Kleides. „Wir sind verheiratet, haben aber immer noch nicht das Bett geteilt.“
Langsam streifte er ihr den Stoff von den Schultern. Seine Hände streichelten ihre Arme. Quinn konnte den Blick nicht abwenden.
„Wieso siehst du nur so unschuldig aus?“, raunte er heiser. „Wenn nur …“
Paiges Schluchzen wurde erstickt, als er sie an sich riss und wild küsste. Dann hob er den Kopf und sah sie schwer atmend an. „Heute lasse ich mich nicht abweisen, Paige.“
Paige rührte sich nicht. Wie eine Marmorstatue wartete sie darauf, dass er das Unvermeidliche zu Ende brachte. Es schien ihr fast unmöglich, dass sie sich einst nach seinen Zärtlichkeiten gesehnt hatte. Und doch war es so gewesen. Wie er ihre Haut berührte, wie sich seine Lippen auf ihren anfühlten, das alles hatte sie einmal in eine solche Verzückung versetzt, dass ihr vor Verlangen schwindelte. Jetzt fühlte sie nichts. Sie kam sich vor wie aus Stein.
„Was ist das?“
Seine Stimme brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie blinzelte. In seiner ausgestreckten Hand lag der Rubinring, den sie an einer Kette noch immer um den Hals trug.
„Den hast du mir geschenkt.“
Ein tödlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. „Ja, ich erinnere mich.“
Er umschloss den Ring und wickelte die lange Goldkette um seine Faust. Ganz allmählich zog er Paige näher zu sich.
„Du hast gesagt, er gehört mir“, verteidigte sie sich. „Ich habe dir angeboten …“
„Ich weiß, was ich gesagt habe.“ Er ließ die Kette los, sodass der Ring zurück zwischen ihre Brüste fiel. „Hast du ihn die ganze Zeit getragen?“, hakte er mit bebender Stimme nach.
„Ich habe vergessen, ihn abzunehmen.“
„Vergessen? All diese Wochen?“ Quinn legte seine Hände auf ihre Hüften. Sein Atem fühlte sich warm an, als er ihr ins Ohr flüsterte: „Erinnerst du dich an die Nacht, in der ich ihn dir schenkte?“
„Nein“, wehrte
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