Traeume im Mondschein
in dieser Frage, und er verstand. Er fasste ihr Handgelenk und führte sie sanft, ganz langsam zu ihm.
Als ihre Finger sich um ihn schlossen, ließ er den Kopf in den Nacken fallen. Er war hart und doch samtweich. Und er gehörte ihr.
Ein heftiges Freudengefühl durchfuhr sie. Quinn stöhnte auf, ließ sich mit einer geschmeidigen Bewegung auf sie sinken und küsste sie heiß.
„Willst du mich, Julia?“, fragte er leise. „Sag es mir.“
Sie antwortete ihm, ohne zu zögern. „Ja. Oh ja, ich will dich …“
Noch so vieles wollte sie ihm sagen, doch da eroberte er bereits wieder ihren Mund, und sie vergaß, zu denken. Mit den Händen fuhr er unter ihren Po und hob ihre Hüften leicht an. Das Feuer brannte so mächtig in ihr, dass sie nur noch seinen Namen rufen konnte.
Tief in ihrem Inneren fühlte Paige die zuckende Glut. Quinn begann, sich in ihr zu bewegen. Erst langsam, dann immer schneller. Und je intensiver sein Tempo, seine Bewegungen wurden, desto heftiger wurde ihr Verlangen. Bis zu dem Augenblick, in dem sich ihre Lust gleißend ergoss und Paige in ihrer Ekstase eine verzehrende Explosion erlebte. Tausend Sterne schienen um sie herum zu verglühen.
„Meine Julia“, flüsterte Quinn leise. „Meine Frau.“
Sie war in Quinns Armen, sie war in Sicherheit, und endlich hatte sie die älteste Magie der Welt erlebt. Die Magie der Liebe.
Das Pochen des Regens weckte Paige. Sie räkelte sich und dachte an Quinn …
Sofort schlug ihr Herz schneller. Diese wunderbare Nacht war kein Traum gewesen. Doch noch bevor sie die Augen öffnete, wusste sie, dass er nicht mehr da war. Sonst hätte sie in seinen Armen gelegen. Er hatte sie gehalten. Nicht nur, als sie sich liebten, sondern auch, als sie endlich einschliefen. Bis dahin war es gewesen, als wollte Quinn sie für alle Nächte entschädigen, die sie in den Wochen ihrer Ehe verschwendet hatten.
Paige errötete, als sie an die vergangenen Stunden dachte. Lächelnd setzte sie sich auf und fuhr sich mit den Händen durch ihre wirre Mähne. Was war nur aus der Frau geworden, die schon bei einem harmlosen Kuss erstarrte? Sie schlug die Decke zurück und tappte barfuss durchs Zimmer. Da erhaschte sie im Spiegel einen Blick auf sich selbst und blieb stehen.
Wer war diese fremde Frau mit dem zerzausten Haar? Ihr Mund war geschwollen. Sie ging einen Schritt auf ihr Spiegelbild zu und berührte ihre Lippen. Das war Quinns Werk, ebenso wie der leichte Abdruck seiner Zähne auf ihrem Hals. Paige kicherte leise. Selbst ihre Haut schien einen neuen Glanz bekommen zu haben, ihre Wangen waren rosig.
Der Rubinring hing nicht mehr um ihren Hals, sondern lag auf dem Nachttisch. Die feine Goldkette war in der feurigen Nacht gerissen. Paige schlang die Arme um sich selbst und drehte sich fröhlich im Kreis.
Ich liebe ihn. „Ich liebe ihn“, flüsterte sie. „Für immer aus ganzem Herzen.“
Schnell zog sie sich an. Quinn wartete unten auf sie. Ihr Ehemann . Diese Erkenntnis verstärkte ihre Vorfreude. Wie hatte sie nur jemals glauben können, ihn zu hassen?
Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee begrüßte sie, als sie die Treppen nach unten lief. Doch in der Bibliothek war niemand. Ebenso wenig im kleinen Esszimmer. Norah wurde ja erst am Abend erwartet. Paige errötete. Das Haus gehörte ihnen ganz alleine. Vor dem Kamin wäre es sicher schön. Da lag auf dem Ohrensessel eine schöne weiche Decke …
Quinn blieb unauffindbar. Sie runzelte die Stirn. Ob er noch oben war? Gerade wollte sie die Treppen wieder hinaufsteigen, da hörte sie ein Geräusch aus der Bibliothek. Dort hatte sie doch schon nachgesehen! Verwirrt tapste sie durch die Halle in den Raum.
Kein Wunder, dass sie ihn beim ersten Mal übersehen hatte. Er stand mit dem Rücken zu ihr vor dem Sekretär im hintersten Teil des Raumes. Paige trat leise näher, wobei ihre bloßen Füße auf dem Teppich nicht zu hören waren. In diesem Moment drehte Quinn einen Schlüssel um und zog eine kleine Schublade des Sekretärs auf.
„Auf frischer Tat ertappt“, rief Paige lachend. „Geheimfächer voller Schätze, hm?“
Er wirbelte zu ihr herum. „Hast du noch nie etwas von Anklopfen gehört?“
„I…Ich wusste nicht … Ich wollte nicht hereinplatzen.“ Betreten sah sie ihn an, dann wandte sie sich zur Tür. „Ich bin … auf meinem Zimmer.“
„Paige.“
„Was?“ Sie konnte das Wort nur flüstern, sonst hätte ihre Stimme versagt.
„Es tut mir leid“, meinte er höflich. „Ich wollte dich
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