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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Nasenspitze herum. »Wie töricht, dass ich nicht daran gedacht habe, meinen Pelz umzulegen. Was war das für ein Geräusch, bevor Sie zu dem heroischen Sprung die Treppe hinunter ansetzten? Hat sich angehört wie platzende Luftballons.«
    »Ein Schalldämpfer.« Jed kramte in seiner Hosentasche nach Kleingeld.
    »Schalldämpfer?«, quiekte sie und griff entsetzt mit beiden Händen nach seinem Arm. »Wie in einem Gangsterfilm? Er hat auf Sie geschossen?«
    »Ich glaube nicht, dass das persönlich gemeint war. Haben Sie einen Vierteldollar einstecken? Wir sollten den Einbruch melden.«
    Sie ließ seinen Arm los. Die gesunde Farbe, die die Kälte auf ihre Wangen gemalt hatte, verblasste zusehends. Jed beobachtete, wie ihre Pupillen immer größer wurden.
    »Wenn Sie mir jetzt auch noch in Ohnmacht fallen, werde ich wirklich sauer.« Er packte sie am Kinn und schüttelte ihren Kopf. »Es ist vorbei. Der Typ ist weg. Okay?«
    »Ihr Gesicht blutet«, meinte sie.
    »Das sagten Sie bereits.«
    »Er hätte Sie erschießen können.«
    »Und ich hätte mich heute Abend mit einer exotischen Tänzerin vergnügen können. Ich sage das nur, um Ihnen den Unterschied zwischen ›hätte können‹ und der Realität deutlich zu machen. Was ist jetzt, haben Sie Kleingeld oder nicht?«
    »Ich weiß nicht …« Automatisch fuhren ihre Hände in die Taschen. »Aber ich habe ein Telefon im Wagen.«
    »Das hätte ich mir denken können.« Er ging auf den Lieferwagen zu und schüttelte den Kopf, als er die Tür unverschlossen fand.«
    »Da ist nichts Wertvolles drin«, wehrte sie sichtlich eingeschnappt ab. Er war froh zu sehen, dass die Farbe in ihre Wangen zurückkehrte.
    »Außer einem Autotelefon und einer Stereoanlage. Noch dazu so einer.«
    »Die war ein Geschenk.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Natürlich.« Er tippte Brents Nummer ein und musste nur zwei Klingelzeichen abwarten.
    »Frohe Weihnachten!«
    »Dir auch, Mary Pat.« Im Hintergrund hörte er die Kinder
aus vollem Halse ›Gingle Bells‹ gröhlen. »Ich muss kurz mit Brent sprechen.«
    »Jed, du rufst doch nicht etwa an, um eine lahme Entschuldigung für morgen anzubringen? Ich sage dir, ich schleppe dich höchstpersönlich hierher.«
    »Nein, natürlich komme ich.«
    »Punkt zwei!«
    »Ich werde mir den Wecker stellen. MP, ist Brent in der Nähe?«
    »Steht neben mir und produziert seine weltberühmte Wurstfüllung. Warte, ich gebe ihn dir.«
    Im Hörer schepperte es. Statt ›Jingle Bells‹ gröhlten die Kinder jetzt ›Rudolf‹. »Hallo Captain. Frohe Weihnachten und so weiter.«
    »Tut mir Leid, dass ich deine Kochorgie unterbrechen muss, aber wir haben hier ein kleines Problem.«
    »Jody, lass die Katze in Ruhe! Ein Problem, sagtest du?«
    »Ein Einbruch. Im Laden unter meinem Apartment.«
    »Ist was gestohlen worden?«
    »Das muss die Besitzerin erst noch feststellen.« Er fuhr sich mit den Fingern durch sein vom Wind zerzaustes Haar und streifte Dora, die frierend neben ihm stand mit einem raschen Blick. »Mir sind ein paar Kugeln um die Ohren geflogen. Freundlicherweise schallgedämpft.«
    »Scheiße! Hat er dich erwischt?«
    »Nein.« Er befühlte seine Wange. Die Wunde blutete kaum mehr. »Der Bursche hatte seinen Wagen um die Ecke geparkt. Dem Klang nach war das keine Familienkutsche.«
    »Bleib, wo du bist, Kimo Sabe. Ich benachrichtige das Revier und mach’ mich sofort auf die Socken.«
    »Danke dir.« Jed sah Dora an, die von einem Bein aufs andere hüpfte, um sich aufzuwärmen. »Vielleicht sollten Sie den Brandy wieder ausgraben. Kommen Sie.« Er nahm sie an der Hand, und weil ihre Finger eiskalt waren, rieb er sie warm, während sie in den Laden gingen. »Dabei können Sie sich gleich einmal umsehen, ob etwas fehlt.«
    »Ich darf nichts anfassen, ist das richtig?«
    »Sie schauen sich wohl öfter Krimis an, wie?«
    »Können wir die Tür zumachen?«
    »Klar.« Er warf einen kurzen Blick auf das aufgestemmte Schloss, bevor er die Tür zuzog. Nachdem er das Licht angeknipst hatte, blieb er ganz still stehen und ließ die Umgebung auf sich wirken.
    Das Lager war zum Bersten voll. An einer Wand türmten sich Schachteln vom Boden bis unter die Decke. In den Regalen stapelte sich ohne jedes erkennbare System unausgepackte Ware. Und die zwei Aktenschränke, die in einer Ecke Platz gefunden hatten, waren ebenfalls mit Kartons vollgestellt.
    Der Schreibtisch hingegen wirkte in dem heillosen Durcheinander wie eine Insel der Klarheit. Außer einem

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