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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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sauber durchtrennten Muffins über den Tresen. »Sprich, wenn du reden willst. Wenn nicht, dann geh wieder. Ich habe einen arbeitsreichen Tag vor mir.«
    Brandon kam einen Schritt näher und senkte die Stimme. »Harry, laß uns realistisch sein. Bei deiner Vorgeschichte solltest du die Küken nicht eher zählen, bis sie im Stall sind.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?« fragte Harry.
    »Du willst, daß ich es ausspreche?«
    »Ja.«
    »Du weißt verdammt gut, was ich dir zu sagen versuche.« Erneut warf Brandon einen unbehaglichen Blick auf Molly, die ihm mit einem strahlenden Lächeln antwortete. Er sah zu Harry zurück. »Versteh doch, die Sache ist etwas unangenehm. Laß uns in dein Arbeitszimmer gehen.«
    »Nein.«
    Brandon verlor die Geduld. »Du kannst kaum von mir erwarten, heikle Dinge vor einer Fremden zu besprechen.«
    »Ich sagte dir bereits, daß es sich bei Molly um keine Fremde handelt. Sie ist meine zukünftige Frau.«
    Brandons Gesicht lief rot an. »Nicht nach Olivias Einschätzung. Sie glaubt, daß diese Verlobung kaum länger hält als deine vorige. Und sie muß es wissen.«
    »Meinst du?«
    »Sie kennt sich aus, Harry. Es ist ihr Beruf. Hast du das vergessen?« Brandon besaß die Höflichkeit, Molly einen entschuldigenden Blick zuzuwerfen. »Meine Frau ist klinische Psychologin. Eine der besten der Stadt.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete Molly langsam. »Wir sind uns begegnet. Sie war so freundlich, mir einige kostenlose Ratschläge zu erteilen.«
    Brandon wandte sich wieder zu Harry. »Ich bin sicher, daß Molly verschwiegen ist, und ich habe absolut nichts gegen sie. Doch solange du nicht wirklich mit ihr verheiratet bist, beabsichtige ich nicht, meine Angelegenheiten vor einer Fremden zu diskutieren.«
    Doch auch Harry war nun am Ende seiner Geduld angelangt. Mit einer entschiedenen Bewegung, die Brandon einen Schritt zurückflüchten ließ, erhob er sich vom Hocker. »Du bist hergekommen, um mit mir zu reden«, sagte er leise. »Also sprich aus, was du zu sagen hast, oder geh.«
    »Also gut, wenn es so ist«, sagte Brandon steif, »dann komme ich später wieder.«
    »Später bin ich vielleicht nicht mehr hier«, sagte Harry. »Ich habe heute viel vor.«
    »Das machst du absichtlich, nicht wahr? Du versuchst mir die Sache so schwer wie möglich zu machen. Was erwartest du von mir? Soll ich vor dir auf die Knie fallen, nur weil du Großvater überredet hast, mich gehen zu lassen?«
    »Warum fragst du nicht Olivia? Wenn es um meine Motive geht, scheint sie sich für eine Autorität zu halten.« Harry setzte sich wieder und nahm seinen Löffel.
    »Halt. Auszeit.« Molly machte das Schiedsrichterzeichen. »Ich bin dafür, daß wir an dieser Stelle den Waffenstillstand beschließen.« Sie stellte eine Tasse und einen Teller vor Brandon. »Hier, trinken Sie etwas Kaffee, Brandon. Gordon Brookes feinste Mischung. Dard Seattle Roast.«
    Irritiert blickte Harry von seinen Himbeeren auf. »Ich wußte nicht, daß wir eine Gordon-Brooke-Mischung trinken.«
    »Ich nicht. Du. Ich rühre das Zeug nicht an. Und sieh mich nicht so komisch an. Deine Haushälterin hat ihn gekauft.«
    »Erinnere mich, daß ich Ginny bitte, eine andere Sorte zu besorgen.« Harry widmete sich wieder seinen Himbeeren. »Entweder setzt du dich jetzt, oder du gehst, Brandon. Ich mag es nicht, wenn du hier herumstehst, während ich esse.«
    Brandon schäumte noch eine Minute, bevor er auf einen Hocker sank. Er nahm die Kaffeetasse, die Molly ihm hingestellt hatte, und trank einen großen Schluck. Dann stellte er sie mit einem sanften Klirren zurück. »In Ordnung. Laß uns reden.«
    »Ich höre.«
    »Ich bin hier, um mit dir über die Finanzierung meiner Pläne zu sprechen. Ich kann das Unternehmen verlassen, Großvater macht mir keine Schwierigkeiten mehr. Das ist eine große Erleichterung für Mutter und Olivia. Aber er wird mir nicht helfen.«
    »Um eines klarzustellen«, sagte Harry. »Ich bin keine Bank. Ich habe bei Parker für dich gesprochen, aber mehr kann ich nicht tun.«
    »Das stimmt nicht. Du hast Verbindungen, Harry.« Brandon spielte mit seiner Kaffeetasse. »Ich weiß, daß du für eine deiner Trevelyan-Verwandten die Finanzierung geregelt hast, als sie die Jahrmarktsgesellschaft kaufen wollte.«
    »Das war etwas anderes.«
    »So? Warum? Zählt deine Stratton-Verwandtschaft nicht?«
    »Meine Strätton-Verwandten sind reich.«
    »Nicht alle«, sagte Brandon bedeutungsschwer. »Wenn ich Stratton Properties verlasse, bin

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