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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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lächelte ins Telefon. »Als seine Frau befinde ich mich in der einzigartigen Position, den Zugang zu Harry zu beschränken.«
    »Soll das ein dummer Scherz sein?«
    »Ich versichere Ihnen, daß es mir sehr, sehr ernst ist«, antwortete Molly. »Heute erschwere ich es den Familienmitgliedern nur, Harry telefonisch zu erreichen. Aber wenn meine Forderungen nicht erfüllt werden, sind schlimmere Sanktionen zu erwarten. Ich kann und werde den Zugang zu Harry mehr oder weniger unmöglich machen.«
    »Sie sind wohl verrückt?«
    »Welch eine seltsame Frage von jemandem, der sich auf diesem Gebiet auskennt. Nein, verrückt bin ich nicht, aber entschlossen, meine Ziele zu erreichen. Seien Sie gewarnt. Wenn die Strattons oder Trevelyans meinen Forderungen nicht entsprechen, werde ich Wege finden, beiden Seiten der Familie den Zugang zu Harry extrem zu erschweren.«
    »Ich verstehe das nicht.« Olivia war sprachlos. »Das ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    »Morgen mittag werde ich den Strattons und Trevelyans meine Forderungen eröffnen. Dann werden Sie verstehen, das garantiere ich Ihnen.«
    »Harry wird davon erfahren«, drohte Olivia.
    »Nicht, wenn Sie und die anderen weiter einen einigermaßen freien Zugang zu ihm behalten wollen«, warnte Molly mit süßer Stimme. »Wie ich bereits sagte, werde ich meine Forderungen morgen vortragen. Punkt zwölf Uhr in dem vegetarischen Restaurant, gleich bei meinem Laden. Seien Sie dort, oder tragen Sie die Konsequenzen.«
    Molly legte auf, bevor Olivia ihr empfehlen konnte, professionelle psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

20
    Zuerst trafen die Strattons ein.
    Im Nebenraum des neueröffneten vegetarischen Restaurants war ein großer Tisch gedeckt. Molly stand am Kopfende und beobachtete den Eintritt der Abordnung, die Danielle mit mißbilligendem Blick anführte.
    »Das ist wirklich empörend«, ereiferte sie sich.
    »Guten Tag, Mrs. Hughes.« Molly neigte den Kopf. »Ich freue mich, daß Sie kommen konnten.«
    »Ihr Verhalten am Telefon war unerträglich, Miß Abberwick«, teilte Danielle ihr mit. »Für mein Verständnis haben Sie eine Drohung ausgesprochen.«
    »Sie haben recht«, sagte Molly. »So war es gemeint.«
    Molly nahm an, daß es sich bei den beiden Männern, die nach Danielle eintraten, um Parker und dessen Sohn Gilford handelte. Aufgrund ihres Alters und ihrer unverkennbaren Züge waren sie leicht als Strattons zu erkennen. Von beiden Männern ging kalter Zorn aus. Olivia und Brandon bildeten den Schluß. In ihren Gesichtern lag Vorsicht.
    »Guten Tag«, begrüßte Molly die Gruppe und wies auf die Stühle an der linken Tischseite. »Bitte nehmen Sie Platz.«
    Die silbrigen Brauen über Parkers Patriziernase schoben sich zu einer geraden Linie zusammen. »Wer Sie sind, wissen wir. Ich bin Parker Stratton.«
    »Ja.« Molly lächelte. »Wir haben heute morgen miteinander telefoniert. Wenn ich mich recht erinnere, wollten Sie wissen, was zum Teufel ich vorhabe.«
    »Jetzt hören Sie mir einmal zu, junge Frau«, fuhr Parker sie an. »Ich habe Besseres zu tun, als meine Zeit mit dummen Spielchen zu vergeuden. Ich weiß nicht, was das hier soll, aber wenn es um Geld geht, dann können Sie verdammt …«
    »Um Geld geht es nicht, Großvater«, unterbrach Brandon ihn ruhig und warf Molly einen nachdenklichen Blick zu. »Was immer sie will, Geld jedenfalls nicht. Davon besitzt Miß Abberwick selbst genug.«
    Olivia trat zu einem der Stühle auf der linken Tischseite. »Ich werde euch sagen, warum es sich hier handelt. Es geht um Macht und Kontrolle. Habe ich recht, Molly? Sie glauben, Sie könnten Ihre Position als Harrys Verlobte dazu benutzen, uns zu beherrschen.«
    Molly umgriff die Stuhllehne. Das Lächeln in ihrem Gesicht blieb entschieden. »Setzen Sie sich, Olivia. Später können sie mich nach Herzenslust analysieren. Aber schicken Sie mir bitte keine Rechnung.«
    »Niemand beherrscht einen Stratton«, sagte Gilford gleichmütig. »Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, Miß Abberwick. Sie haben mir zu verstehen gegeben, daß es sich um eine Art Familienkrise handelt. Nur deshalb bin ich hier. Ich gebe Ihnen genau fünf Minuten, um mich davon zu überzeugen.«
    Molly sah ihn an. »Nehmen Sie Platz, Mr. Stratton. Ich werde alles erklären.« Sie blickte zur Tür, denn soeben traf die zweite Gruppe ein.
    Danielle wollte etwas sagen. Als ihr Blick auf die Neuankömmlinge fiel, die im Eingang stehenblieben, schloß sie abrupt den Mund. Ungläubig starrte sie in

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