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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Evangeline ihren Feldzug begonnen, um Harry zu überreden, ihr bei der Finanzierung einer neuen Abenteuerbahn zu helfen. Josh hatte in regelmäßigen Abständen angerufen und von Leons Fortschritten berichtet, Raleigh hatte durchblicken lassen, daß er wieder knapp bei Kasse sei und das Baby jeden Augenblick kommen müsse.
    Der Privatanschluß hätte auch an diesem Tag einige Male läuten müssen. Das stand außer Zweifel, dachte Harry. Er lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück, spielte mit den Fingern auf der Arbeitsplatte und betrachtete das seltsam stumme Telefon. Sein Blick fiel auf das Telefonkabel, das unauffällig an der Tischseite entlangführte. Sein Blick folgte ihm, bis es hinter einem Lesesessel verschwand. Harry erhob sich und ging zum Sessel. Er sah dahinter und bemerkte, daß der Telefonstecker am Boden lag. Jemand hatte die Verbindung unterbrochen. Er war sicher, daß er den Stecker nicht zufällig herausgezogen hatte. Auch Ginny hätte beim Reinigen der Fußböden nie eine solche Nachlässigkeit begangen.
    Um die verschiedenen Möglichkeiten durchzugehen, brauchte er nicht lange.
    Harry stöpselte den Stecker wieder ein. Dann ging er zum Schreibtisch zurück, hob den Hörer und wählte die Geschäftsnummer. Er wartete darauf, daß der Anrufbeantworter seine Ansage abspielte. Als er Mollys Stimme statt seiner hörte, war er nicht sonderlich überrascht.
    »Sie sind mit dem Büro von Dr. Harry Stratton Trevelyan verbunden. Wenn Sie in einer geschäftlichen Angelegenheit anrufen, bleiben Sie bitte am Apparat und hinterlassen Sie nach dem Signalton eine Nachricht. Sollten Sie ein Mitglied der Familien Stratton oder Trevelyan sein, rufen Sie hier an, weil Sie bei der Privatnummer keinen Anschluß bekommen. Bitte wählen Sie die folgende Nummer. Dort erhalten Sie äußerst dringende und wichtige Informationen, die einen direkten Einfluß auf Ihr Leben haben werden. «
    Harry erkannte die Telefonnummer, die Molly am Ende der Nachricht durchgab, sofort. Es war die Nummer der Abberwick Tea & Spice Company. Molly hatte einen Weg gefunden, die Anrufe seiner Familien in ihren Laden umzuleiten. Eine Weile blieb er reglos mit dem Telefon in der Hand stehen und fragte sich, was zum Teufel vorging. Mit Sicherheit würde das Leben mit der Tochter eines Erfinders nicht langweilig sein.
    Das Telefon auf dem Schreibtisch in Mollys Büro schrillte laut. Sie ignorierte das drängende Geräusch, um zuerst eine Kundin zu bedienen. Es war eine Schriftstellerin, die in der Nähe von Seattle lebte und regelmäßig vorbeikam, um große Mengen einer Teemischung zu kaufen, die Molly speziell für sie zusammenstellte.
    »Danke, Ann.« Molly reichte ihr das Teepaket. »Bis nächsten Monat.«
    Ann lächelte. »Garantiert. Ich kann schließlich nicht ohne meine Kanne Tee vor dem Computer sitzen.«
    Tessa sah durch die Bürotür herein. »Telefon für dich, Molly.«
    »Danke, Tessa.«
    Molly eilte ins Büro und nahm den Hörer von Tessa entgegen. »Molly Abberwick. Was kann ich für Sie tun?«
    Am anderen Ende der Leitung folgte eine kurze, lastende Stille.
    »Molly?« Olivias Stimme vibrierte vor Empörung. »Was erlauben Sie sich eigentlich? Wo ist Harry?«
    »Harry ist im Augenblick beschäftigt.«
    »Holen Sie ihn ans Telefon. Ich möchte mit ihm sprechen. Es handelt sich um eine Familienangelegenheit.«
    »Tut mir leid. Harry ist nicht greifbar.«
    Molly setzte sich auf die Tischkante und ließ lässig ein Bein baumeln. Dies war der vierte Familienanruf, den sie erhielt, seit sie Harrys privaten Anschluß unterbrochen und ihre Ansage auf seinen geschäftlichen Anrufbeantworter gesprochen hatte. Sie hatte gewußt, daß er das Geschäftstelefon während der Arbeit abschalten würde. Aber die Nummer für seine Familie blieb immer in Betrieb. Deshalb hatte sie den Stecker herausgezogen. Nun waren alle Strattons und Trevelyans, die zu Harry durchkommen wollten, gezwungen, seinen Geschäftsanschluß zu benutzen. Dort hörten sie Mollys Nachricht und riefen dann bei ihr an. Die Strattons und Trevelyans reagierten prompt. Bis jetzt hatte sie es mit Brandon, Evangeline und Danielle zu tun gehabt.
    »Das ist lächerlich«, schnappte Olivia. »Was geht hier vor?«
    »Ich sage Ihnen exakt das gleiche, was auch die anderen Anrufer erfahren haben. Ich gebe den Strattons und Trevelyans einen kleinen Vorgeschmack auf die Macht, über die ich verfügen werde, sobald Harry und ich verheiratet sind.«
    »Macht?«
    »Genau.« Molly

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