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Traeume, zart wie Seide

Traeume, zart wie Seide

Titel: Traeume, zart wie Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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überrascht mich, dass Wilshire sich so schnell verdrückt hat. Aber er ist leicht einzuschüchtern.“
    „Tja, im Moment könntest du wohl eine ganze bewaffnete Einheit in die Flucht schlagen“, entgegnete sie spitz.
    Während sie sich schweigend anstarrten, fragte sich Joy beiläufig, wieso sie keine Angst hatte. Doch sie wusste einfach, dass er seine Wut niemals an ihr auslassen würde.
    Tatsächlich lockerte er seinen Griff und strich stattdessen mit dem Daumen über die Innenseite ihres Handgelenks. „Sag mir, Joy, wie kann es sein, dass ich mich all die Jahre in dir getäuscht habe?“
    „Hast du das denn?“
    „Oh ja. Ganz bestimmt.“ Er lächelte raubtierhaft. „Und wie geht es Tom?“
    „Wie bitte?“
    „Was macht er gerade? Während du hier in diesem Kleid stehst und dich von einem verheirateten Mann begrapschen lässt? Sitzt er neben dem Telefon und wartet auf deinen Anruf? Oder hast du ihm gesagt, dass du heute Abend viel zu tun hast und ihn erst morgen anrufst?“
    „Ich habe keine Ahnung, was er macht“, sagte sie langsam und deutlich. „Wir sind nicht zusammen.“
    „Nicht heute Nacht.“
    „Nein, überhaupt nicht. Er ist nicht mein Freund.“
    „Himmel, du bist wirklich gut. Es muss an deinen großen Augen liegen. Du könntest einen Mann davon überzeugen, dass der Mond die Sonne ist.“
    Verwirrt legte Joy ihm eine Hand auf den Arm. „Ich verstehe das nicht. Warum bist du so wütend? Wo ist das Problem?“
    „Du bist das Problem“, stieß er hervor.
    Autsch.
    „Na, das lässt sich leicht ändern. Auf Wiedersehen, Gray.“ Sie wandte sich zum Gehen.
    „Ich will dich“, sagte er schlicht. „Und es tut weh.“
    Hatte sie sich verhört? „Was?“, flüsterte sie.
    „Du hast mich schon verstanden.“
    Er kam auf sie zu und stellte sich hinter sie, sodass seine Brust ihren Rücken berührte, dann flüsterte er ihr ins Ohr: „Ich will dich so sehr, dass es nur noch eins gibt, was ich mehr brauche als dich.“
    Sie spürte, wie er mit der Fingerspitze ihre Wirbelsäule entlangstrich, und ein Schauer überlief sie.
    „Ich will dich los sein. Aus meinen Gedanken. Aus meinem Körper. Ich kann nicht vergessen, wie du dich angefühlt hast, und ich will beenden, was wir angefangen haben. Ich hätte nicht einfach gehen dürfen, aber damals dachte ich noch, dass die Situation eine andere wäre. Wenn ich da schon gewusst hätte, was ich jetzt weiß, hätte ich niemals aufgehört. Niemals.“
    Unvermittelt drehte er sie zu sich um und drückte sie an sich. Sein Verlangen war überdeutlich.
    „Sag mir die Wahrheit“, verlangte er. „Hast du seit neulich an mich gedacht?“
    Natürlich hatte sie, doch sie war davon ausgegangen, dass sein Interesse an ihr erloschen war. Es dauerte einen Moment, bis sie ganz erfasst hatte, dass er sie immer noch wollte.
    Als sie schwieg, streichelte er ihren Nacken. „Sag es mir, Joy. Liegst du nachts wach und sehnst dich nach meinem Mund? Wünschst du dir, meine Haut auf deiner zu spüren? Stellst du dir vor, wie es wäre? Antworte mir!“
    Eine kluge Frau würde jetzt lügen, dachte sie. Oder zumindest den Mund halten.
    „Ja“, flüsterte sie wahrheitsgemäß.
    Sein Lachen klang unheimlich. „Gut. Weil ich nämlich nicht mehr die Augen schließen kann, ohne dich auf dem Bett zu sehen. Ich spüre deinen Geschmack auf meinen Lippen. Ich höre, wie du vor Lust aufgestöhnt hast.“
    Überwältigt lehnte sie sich an ihn. Nachdem sie sich drei Wochen lang Vorhaltungen gemacht hatte, erleichterte es sie unglaublich, zu erfahren, dass es ihm nicht besser ging als ihr.
    „Ich dachte, du wolltest nichts mehr von mir wissen“, gestand sie.
    „Und ich war überzeugt davon, dass ich nicht das Recht hätte, dich weiter zu verfolgen. Ich wollte dich anrufen, dich sehen, mit dir zusammen sein …“
    „Ich wünschte, du hättest es getan.“
    „Ja, ich auch. Also gehen wir. Jetzt gleich. Zu mir.“ Er strich mit der Hand über ihren Rücken und ließ die Hand auf der Taille liegen, drückte sie leicht. „Ich werde dich verwöhnen, Joy. Wie niemand es je getan hat. Oder je tun wird.“
    Das bezweifelte sie nicht eine Sekunde. Aber was sollte danach werden?
    Als sie schwieg, legte er ihr die Hand unters Kinn. „Ich verspreche dir, dass ich diesmal nicht aufhöre. Ganz gleich, was du sagst oder tust.“
    Er senkte den Kopf und küsste sie auf den Hals. „Komm mit mir. Lass uns zu Ende bringen, was wir angefangen haben.“

7. KAPITEL
    Es überraschte Gray, wie

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