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Träume(h)r (German Edition)

Träume(h)r (German Edition)

Titel: Träume(h)r (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Moos
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Lissabon fahren. Von da aus wollt ihr dann euer Ziel das Fischerdorf Salema erreichen.
    Ihr habt zwei ziemlich scharfe Zwillingsfranzösinnen kennengelernt und euch dazu entschieden einen Zwischenstopp in Paris einzulegen. Als du festgestellt hast, dass dein Zwilling nicht alle Tassen im Schrank hatte und dich im Bett zerlegen wollte, seid ihr geflohen. Trotzdem hast du zwei Tage lang alle möglichen Orte der Stadt gesehen und ein super Franzosen-Outfit dabei getragen. Das Baguette ist nur mit der Zeit steinhart geworden.
    Nachdem ihr abgehauen seid, habt ihr einem ehemaligen Professor namens Mathis Lufert geholfen. Das hat dich zwar um einige Euros erleichtert, aber immerhin habt ihr eine Nacht im Ritz geschlafen und einen Freund gewonnen. Es sieht so aus, als würde er sein Leben wieder richten können. Naja, warten wir den Roman ab.
    Jetzt liegst du in deinem Hochbett auf dem Weg nach Madrid. Mal sehen, was euch dort erwartet. Der Brite Noah London liegt dir gegenüber und scheißt sich beinahe in die Hose vor Angst. Miguel brabbelt noch immer im Schlaf und Ole schläft wie ein Stein unter dir. Eine gute Nacht und viel Erfolg beim Einschlafen.
     

Zwischen vier Uhr und fünf Uhr in der Nacht schlief auch Marc ein. Zu seinem Bedauern konnte er sich nicht lange ausruhen, da Noah London von einem Alptraum geplagt, aus seinem Bett fiel und mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufschlug. Er schrie wie am Spieß, obwohl keine Verletzung festzustellen war. Der Aufprall auf dem Boden hatte ihm lediglich einen Schrecken eingejagt, aber Noah war sich sicher, innere Blutungen zu haben. Vor Schmerzen schreiend lag er am Boden und versuchte mit aller Mühe bei Bewusstsein zu bleiben.
    Auch Ole und Miguel war am Vorabend aufgefallen, dass der Engländer, was seine seelischen und physischen Gebrechen anbelangte, mit jedem Patienten eines Krankenhauses locker hätte mithalten können.
    Marc erfand, um ihn endlich ruhig zu stellen, dass er während seiner Zeit als Zivildienstleistender in einer Notaufnahme gelernt hatte die Symptome innerer Blutungen zu identifizieren. Folglich führte er selbsterfundene Tests an dem Verletzten durch, um am Ende festzustellen, dass dieser dem Tod noch einmal knapp entronnen war. Noah atmete daraufhin erleichtert auf und bedankte sich herzlich bei Marc mit dem Versprechen ihm irgendwann einmal zu danken, falls sie sich jemals wiedersehen würden.
    Um acht Uhr verließ die Gruppe den Schlafwagon und war für die Ankunft in Madrid bereit. In dem Abteil vom Vorabend angekommen, fiel Marc der Zettel ein, den er sich notiert hatte, während Miguel schlief. Er reichte dem Dichter das Blatt ohne Worte, der ihn nach dem Lesen der Notiz entgeistert ansah.
    »Dios mío«, platzte es aus ihm heraus. »Woher konntest du das wissen?«
    Marc wusste nicht, was Sache war.
    »Was meinen sie, Miguel?«, fragte er. Auch die Anderen waren über die Verwunderung des Spaniers erstaunt.
    »Ich habe euch keinen Vers des Gedichts verraten und überhaupt habe ich bislang nicht einer Menschenseele auch nur ein Sterbenswort davon offenbart. Nun gibst du mir diesen Zettel und lieferst mir das Ende mit genau den Worten, die gefehlt haben. Sag mir, wie du es geschafft hast!«, forderte der Poet Marc auf.
    »Ich habe ihnen nur zugehört, Miguel. Nichts weiter.«
    »Kannst du Gedanken lesen?«, fragte der Spanier ungläubig. Sofort bekam es Noah mit der Angst zu tun und hielt schützend seinen Rucksack vor den Kopf. Ole blickte seinen Freund verwirrt an, der sich um eine Erklärung bemühte.
    »Ihr könnt alle beruhigt sein. Miguel redet einfach nur im Schlaf. Gestern Nacht lag ich deswegen stundenlang wach. Aus Langeweile beschloss ich dann seine Worte aufzuschreiben, da ich der Meinung war, dass sie ihm vielleicht nützlich sein könnten. Mit dieser Annahme lag ich scheinbar ganz richtig!«, sagte Marc und lächelte den Spanier an. Daraufhin sprang Miguel auf, wobei er beinahe, von seiner eigenen Genialität erstaunt, wieder in den Sitz zurückfiel.
    »Dios mío«, sagte er noch lauter als beim ersten Mal. »Deswegen wurde ich noch in der letzten Woche aus einem Hostel geworfen. Weil meine Worte auch in der Nacht nicht ruhen konnten und die anderen Gäste sich belästigt fühlten. Könnt ihr euch das vorstellen? Sich von der Poesie belästigt fühlen?«, fragte er empört in die Runde. Ein wenig, dachte sich Marc, aber sprach es natürlich nicht aus, um nicht die Euphorie des Spaniers zu dämmen.
    »Wenn ich gewusst

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