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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sind ein in sich geschlossener Kreis, abgeschnitten vom übrigen San Franzisko. Wir wissen über die anderen Bescheid, aber nicht sie über uns. Gelegentlich verirrt sich ein einzelner - wie Sie - zu uns oder wird zu unserem eigenen Schutz hergebracht.” Er deutete auf die Tür. “Da kommt dieser übereifrige Phil Resch schon mit seinem handlichen, kleinen Testapparat! Ein schlauer Bursche, wie? Er ist im Begriff, sein Leben, meines und vermutlich auch das Ihre zu zerstören.”
    “Ihr Androiden tretet nur selten füreinander ein, wenn’s hart auf hart geht, wie?” fragte Rick.
    Garland antwortete unwirsch: “Da können Sie recht haben. Anscheinend fehlt uns ein bestimmtes Talent, das ihr Menschen besitzt. Wenn ich mich nicht täusche, nennt man es Gefühl, Emotion.”
    Die Tür ging auf. Phil Resch erschien im Türrahmen. Er trug einen Apparat in der Hand, von dem mehrere Drähte abgingen.
    “So, da wären wir”, sagte er und schloß die Tür hinter sich. Er setzte sich und stöpselte seinen Apparat in die nächste Steckdose.
    Garland hob die rechte Hand und zeigte auf Resch. Sofort ließen sich Phil Resch und Rick Deckard von ihren Stühlen rollen. Noch im Fallen riß Resch sein Laserrohr heraus und feuerte auf Garland.
    Der geschickt gezielte Laserstrahl spaltete Inspektor Garland den Schädel. Er fiel aufs Gesicht. Aus seiner kraftlosen Hand rollte eine Miniaturausgabe von Laserwaffe über die Tischplatte. Die Leiche schwankte im Sessel hin und her und krachte dann wie ein Kartoffelsack zu Boden.
    Resch stand wieder auf. “Fast hätte ich vergessen, daß dies mein Job ist. Ich
    kann fast immer voraussagen, wie sich ein Androide verhalten wird. Sie vermutlich auch.” Er legte sein Laserrohr beiseite und beugte sich neugierig über seinen verflossenen Chef. “Was hat er denn gesagt, während ich fort war?” “Daß er ein Androide sei. Und Sie …” Er unterbrach sich, während es in seinem Gehirn blitzschnell arbeitete. Dann korrigierte er sich mitten im Satz: “… würden es entdecken, in wenigen Minuten schon.” “Sonst noch etwas?”
    “Dieses ganze Gebäude scheint mit Androiden durchsetzt zu sein.” Resch meinte nachdenklich: “Dann dürfte es uns beiden schwerfallen, hier herauszukommen. Theoretisch kann ich natürlich jederzeit kommen und gehen. Ich darf auch einen Gefangenen mitnehmen.” Er lauschte. Von draußen drang kein Geräusch herein. “Ich glaube, es hat niemand etwas gehört. Anscheinend gibt es hier, wie es eigentlich richtig wäre, auch keine Abhöranlage.” Er stieß den Androiden leicht mit der Schuhspitze an. “Es ist fast unheimlich, was man in diesem Beruf für einen sechsten Sinn entwickelt. Noch bevor ich die Tür aufmachte, wußte ich, daß er auf mich schießen würde. Ehrlich gesagt, bin ich überrascht, daß er Sie nicht umgebracht hat, während ich oben war.” “Er hätte es fast getan”, sagte Rick. “Zeitweise hat er mich mit einem schweren Laserrohr bedroht. Er war drauf und dran, aber Ihretwegen machte er sich mehr Sorgen als meinetwegen.”

Resch meinte humorlos: “Ein Androide flieht, wenn er von einem Blade Runner gehetzt wird. Ihnen ist doch wohl klar, daß Sie auf schnellstem Wege zur Oper zurück müssen, um Luba Luft zu erwischen, bevor irgend jemand hier sie warnen kann. >Es<, müßte ich eigentlich sagen. Denken ? Sie auch immer >es<, wenn’s um einen Androiden geht?”
    “Früher schon”, antwortete Rick. “Wenn ich mir wegen meiner Arbeit manchmal Gewissensbisse machte. Dann stellte ich mir immer vor, es handle sich ja nur um Maschinen. Aber das hab’ ich jetzt nicht mehr nötig. Schön, ich fliege also zur Oper zurück - vorausgesetzt, Sie können mich hier herausschaffen.” “Ich schlage vor, wir setzen Garland wieder an seinen Schreibtisch.” Resch zerrte die Leiche auf den Sessel und stemmte Arme und Beine so ein, daß Garland halbwegs natürlich dasaß - falls niemand zu genau hinsah. Und falls inzwischen niemand das Büro betrat.
    Dann drückte Phil Resch einen Knopf auf dem Schreibtisch nieder und sagte: “Inspektor Garland läßt bitten, daß innerhalb der nächsten halben Stunde keine Gespräche zu ihm durchgestellt werden. Er darf auf keinen Fall gestört werden.” “Gut, Mr. Resch.”
    Phil Resch ließ den Knopf der Wechselsprechanlage los und sagte zu Rick: “Solange wir uns noch im Gebäude befinden, werde ich Sie mit ein Paar Handschellen an mich fesseln. Nach dem Start nehme ich sie Ihnen natürlich wieder ab.”

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