Trainer unter Verdacht
noch
lernen«, versuchte Gaby zu beschwichtigen und lächelte.
Andreas entspannte sich etwas.
»Ihr vielleicht. Los komm, Martin. Wir verschwinden.«
Die beiden verließen den Raum.
»Das war knapp.« Gaby seufzte
erleichtert auf.
Tim legte den Arm um sie.
»Danke, Pfote. Tut mir leid, dass ich mich nicht im Griff hatte. Aber dieser
Andreas hat es echt zu weit getrieben...«
Gaby nickte. »Leider konnte ich
nichts aus ihnen herauslocken.«
Nicht anders erging es zur
selben Zeit Klößchen und Karl mit Irmgard Buschinski. Sie hatten versucht,
durch geschickte Fragerei aus ihr herauszubekommen, wo sie den ganzen Tag über
gewesen war. Doch sie hatte nur kurz und knapp geantwortet, dass sie
Besorgungen zu erledigen hatte.
Klößchen stocherte missmutig in
einem breiartigen Etwas herum, das sehr gesund aussah.
»Das wird alles aufgegessen«,
polterte die Buschinski ihn an. »Das schmeckt aber nicht. Und ich kann nichts
essen, was mir nicht schmeckt!«
»Daran wirst du dich gewöhnen
müssen. Bei mir gibt es kein Junkfood. Außerdem gibt es nächstes Mal gar nichts
mehr, wenn ihr wieder so spät hier auftaucht.«
Klößchen würgte den Rest
hinunter. Karl hatte mit dem Essen weniger Schwierigkeiten. Seine Mutter war
eine fleißige Leserin diverser Frauenzeitschriften, und wenn dort irgendwelche
Rezepte als besonders gesund und bekömmlich angepriesen wurden, landeten sie
zum Leidwesen seines Vaters auf dem Tisch der Viersteins.
Karl versuchte der
Haushälterin, die gerade mit dem Abwasch beschäftigt war, eine Fangfrage zu
stellen. »Frau Buschinski, Sie wohnen doch in der gleichen Stadt wie Ole
Ohlsen. Nicht wahr?«
Irmgard Buschinski drehte sich
um und schaute Karl misstrauisch an. »Warum willst du das wissen?«
»Nun ja, das Nummernschild an
Ihrem Auto.« Karls Meinung nach überlegte die Haushälterin ein paar Sekunden zu
lange.
»Ich hatte noch keine Zeit, den
Wagen umzumelden. Aber was geht dich das an?« Sie wandte sich wieder den
dreckigen Tellern und Schüsseln zu.
Karl und Klößchen sagten Gute
Nacht, verließen die Küche und gingen nach oben. Klößchen warf sich aufs Bett.
Karl lief nervös im Raum auf und ab. »Sie hat sich eine Taschenlampe besorgt.
Ich glaube, dass sie heute noch damit in Aktion tritt. Wir müssen sie
beobachten und uns auf die Lauer legen.«
»Das heißt, wir legen eine
Nachtschicht ein«, jammerte Klößchen.
»Ja, genau.«
»Kann ich zuerst schlafen? Ich
bin total müde.« Klößchen gähnte. »Dann mach ich später die Wachablösung.«
Karl nickte und schaute aus dem
Fenster. Der Garten lag einsam und still da. Das Meer rauschte leise im
Hintergrund. Ihm gingen die Ereignisse der letzten beiden Tage noch einmal
durch den Kopf. Obwohl sie nichts Konkretes gefunden hatten, war er felsenfest
davon überzeugt, dass das alles keine Hirngespinste waren. Er wollte zu
Klößchen noch etwas sagen und drehte sich zu ihm um, doch der war schon
eingeschlafen. Karl schaltete das Licht aus. Er setzte sich auf einen Stuhl
neben der Tür und öffnete sie einen Spalt, um auf den Gang spähen zu können.
Dann wartete er eine ganze Weile. Nichts geschah. Schließlich nickte er ein.
Es war schon weit nach
Mitternacht, als er durch das leise Quietschen einer Tür aufgeweckt wurde. Er
lugte durch den Türspalt und sah die Haushälterin auf leisen Sohlen ihr Zimmer
verlassen. Sie hatte die Taschenlampe in der Hand, die sie in dem Geschäft
gekauft hatte. Sie schlich nach unten. Karl versuchte Klößchen wach zu rütteln.
Der murmelte schlaftrunken vor sich hin.
»Was ist? Lass mich schlafen.«
»Komm, wach auf. Es ist so
weit!«
Klößchen rollte sich aus dem
Bett. Noch etwas benommen folgte er Karl lautlos nach unten. Die Tür zum Keller
stand offen und die beiden konnten das flackernde Licht der Taschenlampe sehen.
»Die sucht was«, flüsterte
Karl. »Los, wir gehen nach unten.«
Klößchen war schlagartig
hellwach. Er schaute ängstlich. »Können wir nicht warten, bis sie wieder
hochkommt?«
»Nein, wir müssen rausfinden,
was sie da unten will!«
Die ganze Villa war
unterkellert. Es gab dort im Untergrund unzählige Räume und Gänge.
Karl und Klößchen tapsten im
Dunkeln und tasteten sich voran. Sie hatten die Haushälterin in diesem
Labyrinth verloren. Klößchen, der höllische Angst hatte, bibberte am ganzen
Körper. »Bitte lass uns umdrehen. Ich komme mir hier vor wie lebendig
begraben... Oder mach wenigstens das Licht an!«
»Bist du verrückt? Dann weiß
die
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