Trainer unter Verdacht
Haus verkauft hat.«
»Genau. Ich laufe da hin und
die geben mir dann einfach mal so die Pläne. Wie soll ich das bitte
anstellen?«, fragte die vermeintliche Haushälterin genervt.
»Weiblicher Charme. Du kriegst
das hin.« Er lächelte charmant. Sie verdrehte die Augen. Die beiden verließen
den Strand.
»Wir müssen die Polizei
einschalten. Herrn Glockner anrufen!« Klößchen war angespannt. Er trommelte mit
den Fingern auf das Gummiboot.
»Jetzt noch nicht. Wir müssen
sie sozusagen auf frischer Tat ertappen. Sonst gehen sie uns nicht ins Netz«,
versuchte Karl ihn zu überzeugen.
»Warum muss das immer so
kompliziert sein?«, klagte Klößchen. »Jetzt wissen wir wenigstens, dass das
zwei Einbrecher sind, die bald zuschlagen werden.«
»Aber es sind noch immer
tausend Fragen offen.«
Karl nickte. »Du hast recht.
Wir müssen mehr wissen, damit wir einen Plan machen können, um sie in eine
Falle zu locken.«
In der Ferne hörte man den
Wagen der Haushälterin starten. »Was mich jetzt mehr interessieren würde, ist,
wie wir wieder nach Hause kommen«, nörgelte Klößchen.
»Zu Fuß«, antwortete Karl
trocken.
»Keine zehn Pferde können mich
dazu bewegen. Wir schlafen heute Nacht hier am Strand.«
Klößchen ließ sich in den Sand
fallen. Den kleinen Krebs, der in sein Hosenbein krabbelte, bemerkte er
zunächst nicht. Es dauerte aber keine Minute, dann sprang er auf, schüttelte
sich hysterisch und rannte schreiend davon.
Wenn er in der Geschwindigkeit
weiterrennt, ist er vor der Buschinski zu Flause, dachte Karl und grinste.
12. Tim wird
zu Fall gebracht
Beim morgendlichen Training
atmete Tim gleichmäßig. Er kam nicht so schnell außer Puste wie die anderen
Fußballcamper. Ausschlafen wie sonst in den Ferien war hier nicht möglich. Aber
Tim fühlte sich immer gleich besser, wenn der Tag mit Laufen am Strand begann.
Der Energie-Überschuss, der durch das Joggen entstand, gefiel ihm. Der
Sauerstoff blies den letzten Rest an Müdigkeit aus seinem System und der Körper
setzte Endorphine frei, sogenannte Glückshormone. Dieses Hochgefühl kannten
viele Menschen nicht, die immer saßen und sich nur dann ein paar Schritte
bewegten, wenn es unbedingt sein musste.
Tim schaute zu Gaby, die neben
ihm lief.
Gut sieht sie aus, dachte er.
Und sie hat Biss. Wenn sie was anpackt, dann zieht sie es auch richtig durch.
Er schaute sie verhebt an.
Gaby hatte nicht nur Spaß am
Kicken, sie wollte es auch gut machen und ihr Bestes geben. Ihr und Tim war
klar, dass Talent allein nicht reichte, man musste auch hart dafür arbeiten.
Die beiden beobachteten Reiner Zeck, der vorneweg rannte. Ihnen fiel auf, dass
er blass aussah. Seine Gesichtsfarbe war fahl und er wirkte nicht wie sonst
frisch und konzentriert, sondern müde und geistesabwesend.
Sie waren bereits eine
Dreiviertelstunde unterwegs, als sie die letzten 15 Minuten das Tempo erhöhen
und zum Camp zurücksprinten sollten. Einige jammerten, weil sie Seitenstechen
hatten und nicht mehr konnten.
»Wenn das Spiel läuft, könnt
ihr auch nicht schlappmachen. Da geht es um Sieg oder Niederlage. Und nur die
Mannschaft gewinnt, deren Spieler die letzten Kraftreserven aus sich
rausholen«, heizte Zeck die Läufer an. »Also los, gebt Gas!«
Das war der Startschuss für die
»Kicker Champs«. Darauf schienen sie die ganze Zeit gewartet zu haben. Andreas
und Martin überholten die Gruppe und setzten sich mit einigem Abstand an die
Spitze. Im Vorbeilaufen grinste Andreas Tim noch hämisch an. Normalerweise
hatte der Häuptling die beste Kondition. Andreas schien zu genießen, dass er
ihn heute leichtfüßig abhängte.
Wie kommt es, dass die beiden
heute in einer solchen Topform sind? Normalerweise fallen sie durch extremen
Ehrgeiz, aber nicht durch überdurchschnittliche Leistung auf, dachte Gaby sich.
Sie schaute Tim fragend an.
»Hat das mit den Pillen zu tun,
die Zeck ihnen gegeben hat?« Tim und Gaby hatten denselben Gedanken.
Die Gruppe erreichte
schließlich das Fußballcamp. Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit
Balltraining. Sie mussten Übersteiger und Dribbling üben.
Tim und Gaby beobachteten, dass
die beiden »Kicker Champs« total euphorisch und außergewöhnlich ausdauernd
waren. Allerdings wirkte Andreas verändert, er schien mehr als sonst von sich
überzeugt und machte auf megacool.
»Ey, mach mal Platz für den
Champ«, pflaumte er Tim blöde von der Seite an.
Tim dribbelte weiter. Von der
anderen Seite lief ihm jetzt Martin mit
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