Trainer unter Verdacht
einem Ball in den Weg.
»Weg da, Weichei!«, raunzte ihn
der Rotschopf an.
Tim ignorierte das. »Wenn sich
die zwei so aufspielen müssen, ist das echt armselig«, fand er. »Noch mal wie beim
Kickern lass ich mich nicht provozieren!«
Doch die »Kicker Champs« gaben
keine Ruhe und nahmen Tim von beiden Seiten in die Mangel.
»Jetzt bringen wir den Angeber
zu Fall«, zischte Andreas seinem Kumpel Martin zu.
Er dribbelte von links heran,
während Martin von rechts kam und Tim grob mit dem Ellbogen anrempelte. Dann
stellte ihm Andreas ein Bein. Tim fiel hart zu Boden und schürfte sich das Knie
auf.
Gaby kam angerannt. »Seid ihr
verrückt? Was ist denn in euch gefahren?«
»Was für ein Jammer«, stichelte
Andreas. »Er hat es nicht anders verdient, der Großkotz.«
Tim hatte sich eigentlich
vorgenommen, sich zusammenzureißen, doch jetzt reichte es. Obwohl es schmerzte,
sprang er auf und versetzte Andreas einen Stoß. Sein Gegner lief vor Wut rot an
und wollte sofort zuschlagen, doch Tim packte ihn und schleuderte ihn mit einem
Judogriff zu Boden. Reiner Zeck und die anderen Spieler kamen angerannt.
»Du hast mir fast den Arm
gebrochen.« Mit schmerzerfülltem Gesicht hielt Andreas sich den Arm.
»Was ist hier los?«, wollte
Reiner Zeck wissen.
Andreas zeigte auf Tim. Wütend
sagte er: »Er hat mich angegriffen. Er kann nicht ertragen, dass ich der
bessere Spieler bin.«
»Stimmt das?« Reiner Zeck
blickte Tim ernst an.
»Das ist eine Lüge. Er hat mir
zuerst ein Bein gestellt«, verteidigte sich Tim.
»Ihr seid beide heute
Nachmittag vom Match ausgeschlossen. Ihr seid erst morgen wieder dabei.«
»Was?« Andreas konnte nicht
fassen, dass er abgestraft worden war. Er rappelte sich auf.
Der Trainer nahm Andreas und
Martin beiseite.
Tim und Gaby versuchten, etwas
mitzubekommen, doch sie waren zu weit weg.
Die drei standen in einem Kreis
dicht zusammen. Zeck beugte seinen Kopf verschwörerisch nach vorne. »Ihr habt
die Pillen genommen, nicht wahr?«
Andreas und Martin nickten.
»Das ist ein Wahnsinnszeug. So stark hab ich mich noch nie gefühlt«, schwärmte
Andreas und seine Mundwinkel zuckten dabei.
»Du hast das Gefühl, du
könntest Bäume ausreißen. Du bist überhaupt nicht schlapp oder ausgepowert«,
ergänzte Martin. Er hatte einen irren Blick drauf.
»Eure Leistung heute Morgen war
beachtlich. Habt ihr irgendwelche Nebenwirkungen feststellen können?«
Die »Kicker Champs« schüttelten
den Kopf.
Reiner Zeck schien erleichtert.
»Ihr erzählt niemandem davon. Ihr gehört zu einer ausgewählten Gruppe, die das
testen darf«, log Zeck die beiden an.
»Gibt es noch mehr von dem
Zeugs? Das sind echte Wunderpillen!« Andreas war total begierig, noch mehr
davon in die Finger zu kriegen.
»Nein. Ihr kommt auch ohne die
Pillen ganz gut klar.« Zeck schaute sich verstohlen um, ob jemand sie hören
konnte.
»Mit dem Zeug sind wir aber
viel besser!« Andreas war enttäuscht, dass der Trainer ihnen nichts mehr in
Aussicht stellte.
»Das stimmt. Damit schlagen wir
Tim und die anderen im Handumdrehen.«
Zeck spürte, dass ihm das Ruder
aus der Hand lief. Er wollte die Sache hier und jetzt abschließen. Das war mit
Dr. Kaut keineswegs abgesprochen, aber Zeck hatte noch ein Gewissen. Auch wenn
die Spielschulden ihn schon weit getrieben hatten, sah er jetzt eine Chance,
aus der Sache noch einmal mit einem blauen Auge herauszukommen.
»Schluss. Basta. Das war’s. Ihr
seid talentiert und braucht das Zeug nicht. Mit Fleiß und Schweiß...«
Andreas unterbrach ihn. »Warum
sollen wir den harten Weg gehen, wenn man mit zwei kleinen Pillchen eine
Abkürzung nehmen kann?«
»Ich möchte darüber nicht mehr
diskutieren!« Reiner Zeck schaute die beiden eindringlich an. »Wir werden mit
dem Training normal weitermachen wie bisher«, sagte er und ging vom Platz.
Andreas und Martin schauten ihm
böse nach. Zeck ahnte nicht, dass sich die »Kicker Champs« schon einen eigenen
Plan zurechtgelegt hatten, der ein Pakt mit dem Teufel war. Allerdings wussten
sie nicht, dass Tim und Gaby sie im Visier hatten. Nach dem heutigen Vorfall
wollten sich die beiden in der Bude der »Kicker Champs« näher umsehen.
Doch erst stand noch das Match
an. Heute trat eine Mädchenmannschaft gegen eine Jungenmannschaft an. Die
Mädels waren in Topform und schlugen die Jungs mit 2:0. Gaby schoss eines der
Tore und lief nach Spielende fröhlich zu Tim, der am Spielfeldrand auf sie
wartete.
»Ganz klasse, Pfote. Du bist
ein
Weitere Kostenlose Bücher