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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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als hätts ihn nie gegeben. Begbie… verdammt, der strahlt regelrecht, und June schaut aus wien Haufen Knochen in dieser gräßlichen Jacke, im besten Falle eine wenig schmeichelhafte Bekleidung, aber bei ihr betont sie noch ihre abgerissene Formlosigkeit.
    Ich geh aufs Klo, und als ich fertig bin mit Pinkeln, weiß ich, daß ich nicht wieder da reingehen und mir den Scheiß antun kann. Ich verschwinde durch den Nebenausgang. Noch vierzehn Stunden und fünfzehn Minuten, bis ich wieder Methadon krieg. Eine vom Staat bezahlte Abhängigkeit: man ersetze nur Sgag durch diese widerlichen Dinger, drei am Tag, statt den Schuß. Ich hab in dem Programm wenig Junkies gesehen, die nich alle drei auf einmal nehmen und sich hinterher nochn Schuß holen. Bis morgen früh muß ich noch warten. Ich merke, daß ich nicht mehr so lange warten kann. Ich mach mich auf den Weg zu Johnny Swan, EINEN Schuß bloß, EINEN VERDAMMTEN SCHUSS , damit ich diesen langen harten Tag übersteh.
    Junk-Dilemma Nr. 66
    Mich rühren is ne echte Herausforderung. Dürft aber nich sein. Ich kann mich rühren. Is schon früher vorgekommen. Definitionsgemäß sind wir Menschen Materie, die sich bewegen kann. Bloß, wozu sich rühren, wo ich doch alles in Reichweite hab, was ich brauche? Aber bald werd ich mich wohl rühren müssen. Das mach ich, wenn mir schlecht genug is. Auch das weiß ich aus Erfahrung. Ich kann mir bloß nich vorstellen, daß mir jemals so schlecht sein könnte, daß ich mich rühren will. Das jagt mir einen Schrecken ein, weil ich mich wirklich bald rühren muß.
    Das schaff ich schon noch; keine Bange.
    Tote Hunde
    Aah… Feind in Sicht, wie der alte Bond gesagt hätte, und was fürn Anblick. Skinheadschnitt, grüne Bomberjacke, Doc Martens. Das Abbild eines Idioten, und der Wauwau brav hinter ihm her. Pitbull, Shitbull, Bullshit Terrier… ein verdammtes Gebiß auf vier Beinen. Jetzt pißt er an nen Baum. Komm her, Bursche, komm her.
    Toll, über nem Park zu wohnen. Ich behalte das Biest mit dem Zielfernrohr im Auge; vielleicht bild ich mir das bloß ein, aber das Gewehr scheint n bißchen nach rechts zu ziehen. Trotzdem, Simon is als Schütze gut genug, um diese Fehlfunktion seiner geschätzten Waffe, seines alten Luftgewehrs Kaliber 22, auszugleichen. Ich ziel auf den Skinhead, auf sein Gesicht. Dann seinen Körper rauf und runter, rauf und runter, rauf und runter… immer mit der Ruhe, Junge… laß dir Zeit … keiner hat dem Arschlochs jemals mehr Aufmerksamkeit, Sorgfalt… ja, Liebe geschenkt, in seinem ganzen Leben nich. Ein tolles Gefühl zu wissen, daß man die Macht hat, von seinem eigenen Vorderzimmer aus derartige Schmerzen zuzufügen. Nennen Sie mich den unsichtbaren Heckenschützen, Miß Moneypenny.
    Aber eigentlich hab ichs auf den Pitbull abgesehen; ich will ihn so reizen, daß er sein Herrchen angreift, will die rührende Mensch-Tier-Beziehung zerstören, zusammen mit den Eiern seines Besitzers. Ich hoff bloß, der Shitbull hat mehr Mumm als der blöde Rottweiler, auf den ich letztens geschossen hab. Ich hab das Mistvieh seitlich am Kopf getroffen, und hat der Drecksköter vielleicht sein blödes Herrchen in dem Armee-Outfit angegriffen? Nee, das Mistvieh hat bloß gewimmert.
    Man nennt mich Sick Boy, die Geißel der Mietskasernen, den Schläger der Hirntoten. Der hier is für dich, Fido oder Rocky oder Rambo oder Tyson oder wie immer dein hirnkranker und geistesgestörter Besitzer dich getauft hat. Der hier is für alle Kinder, die du gekillt, Gesichter, die du zerfleischt und Scheiße, die du auf unseren Straßen hinterlassen hast. Vor allem für die Scheiße, die du in den Park läßt, Scheiße, die sich jedesmal auf Simons Körper wiederfindet, wenn er als Mittelfeldspieler für die Abbeyhill Athletic in der Lothian Sunday-Amateurliga die Blutgrätsche macht.
    Jetzt sind Herr und Hund nebeneinander. Ich drücke ab und mache einen Schritt zurück.
    – Super! Der Köter jault, springt den Skinhead an und gräbt dem Arsch die Zähne in den Arm. Guter Schuß, Simon. Oh, danke, Sean.
    – SHANE! SHANE! DU BLÖDER KÖTER! ICH BRING DICH UM! SHAAYYNNE! brüllt der Bursche und tritt die Töle, aber gegen das Monster helfen seine Docs überhaupt nichts. Das Vieh hat einfach zugebissen, und diese Köter lassen nich mehr los; diese Wildheit is doch der einzige Grund, warum man so nen Mistköter überhaupt hat. Der Bursche flippt völlig aus, erst kämpft er, dann versucht er stillzuhalten, weil es zu schwer is zu

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