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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Leith rüber. Begbie hatte angefangen, über die »Stadtpreise« zu grummeln und auf völlig irrationale Weise Leith als Unterhaltungszentrum anzupreisen. Billy stimmte ihm zu, weil er näher an Zuhause sein wollte und meinte, daß seine schwangere Maus wohl leichter zu besänftigen wär, wenn der beruhigende Anruf von einem Pub aus der Nähe käm.
    Sick Boy hätte Leith heftigst runtergermacht, wenn ich nich schon damit angefangen hätte. Also machte der Arsch sich nen Riesenspaß daraus, n Taxi zu rufen. Wir gingen in ein Pub am Ende des Leith Walk, eins, das ich noch nie leiden konnte, in dem wir aber immer hängenblieben, jedenfalls kams mir so vor. Der fette Malcolm hinter der Theke gab mir nen doppelten Wodka aus.
    – Hab gehört, du hast Bewährung gekriegt. Gut gemacht, Mann.
    Ich zuckte die Schultern. N paar ältere Typen behandelten Begbie wien Hollywoodstar; hörten nachsichtig einer seiner Geschichten zu, die nich besonders lustig war und die sie wahrscheinlich schon viele Male gehört hatten.
    Sick Boy gab ne Runde aus, machte nen Riesenaufstand deswegen und wedelte mit dem Geld rum.
    – BILLY! LAGER? MRS. RENTON … ÄHM, CATHY! WAS DARFS SEIN? GIN UND BITTER LEMON? brüllte er von der Bar zum Ecktisch rüber.
    Mir ging auf, daß Begbie, der gerade in eine verschwörerische Unterhaltung mit nem häßlichen quadratschädeligen Wichser vertieft war, n Typ von der Sorte, die man wie die Pest meidet, Sick Boy das Geld zugeschoben hatte, um ne Runde zu schmeißen.
    Billy stritt sich mit Sharon am Telefon.
    – Mein verdammter Bruder is grad noch mal um den Knast drumrum gekommen! Hat Bücher geklaut, tätlicher Angriff auf nen Angestellten in dem Laden, Drogenbesitz. Der verdammte Mistkerl kommt mit ner Bewährung davon. Sogar Ma is hier! Da darf ich doch wohl noch feiern, verdammt…
    Er muß ziemlich verzweifelt gewesen sein, wenn er schon auf brüderliche Liebe machte.
    – Da is Planet der Affen, flüsterte Sick Boy mir zu und nickte zu einem Typen rüber, der sich im Pub einen trank. Er sah aus wie einer aus dem Film. Wie immer war er besoffen und suchte Gesellschaft. Blöderweise kreuzten sich unsere Blicke, und er kam rüber.
    – Interessierste dich für Pferde? fragt er.
    – Nee.
    – Interessierste dich für Fußball? lallt er.
    – Nee.
    – Rugby? Langsam klingt er verzweifelt.
    – Nee, sag ich. Ob er nun auf was aus war oder bloß Gesellschaft suchte, war schwer festzustellen. Ich glaub nich, daß der Typ noch wußte, wer er selber war. Außerdem hatte er sowieso das Interesse an mir verloren und hielt sich an Sick Boy.
    – Interessierste dich für Pferde?
    – Nee. Ich hasse Fußball und Rugby und so n Krempel. Aber Filme mag ich. Vor allen Dingen Planet der Affen . Haste den schon mal gesehen? Den find ich toll.
    – Ja! Ich erinnere mich dran! Planet der Affen. Der blöde Charlton Heston. Roddy Mc… wie hieß der Junge noch? Kleiner Kerl. Weißt schon, wen ich meine. Er weiß, wen ich meine! Planet der Affen dreht sich zu mir um.
    – McDowall.
    – Genau! sagt er triumphierend. Er dreht sich wieder zu Sick Boy um. – Und wo haste deine Mieze heute?
    – Häh? Wen? fragt Sick Boy verwirrt.
    – Die kleine Blonde, mit der du letztens hier warst.
    – Ach so, die.
    – Netter kleiner Hintern… wenns dir nichts ausmacht, wenn ich sowas sage. Nichts für ungut, Kumpel.
    – Nee, kein Problem, Mann. Kannste für fünfzig Eier haben, kein Witz. Sick Boy spricht ganz leise.
    – Im Ernst?
    – Ja. Kein Scheiß, einfach n glatter Fick. Kost dich fünfzig Mäuse.
    Ich traute meinen Ohren nicht. Sick Boy meinte es im Ernst. Er versuchte, die kleine Maria Anderson, die Junkiebraut, mit der er seit n paar Monaten immer mal wieder pennte, an Planet der Affen zu verscherbeln. Der Arsch wollte sie auf den Strich schicken. Mir war ganz schlecht bei dem Gedanken, wie weit es mit ihm schon gekommen war, wie weit es mit uns allen gekommen war, und beneidete erneut Spud.
    Ich zieh Sick Boy beiseite. – Was zum Henker geht hier ab?
    – Was hier abgeht? Ich kümmer mich um Numero Uno. Was isn los? Seit wann biste denn unter die Sozialarbeiter gegangen?
    – Das ist was anderes, verdammt. Ich begreif nicht, was mit dir los is, Kumpel, echt nich.
    – Ach, machste jetzt auf Saubermann, häh?
    – Nee, aber ich leg niemanden rein.
    – Verpiß dich. Erzähl mir bloß ich, daß du Tommy nich auf Seeker und die Meute gehetzt hast. Sick Boys Augen sind kristallklar und tückisch, ohne jede Spur von

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