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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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überrascht.
    "Nein", erklang
hinter ihm eine weibliche Stimme, "Zak hat es zwar mit allem versucht, was
uns hier zur Verfügung steht, mit verschiedenen Bohrern, Säure und
konzentriertem Strahlenbeschuß, aber der Erfolg war jedesmal gleich Null. Das
Material hat nicht einmal einen Kratzer abbekommen."
    Daina Castori, die bisher
die Grabungen in einem der anderen Schächte geleitet hatte, trat aus dem Dunkel
des Schachtes neben ihn. Baillard musterte sie verstohlen von der Seite. Die
Archäologin war nicht nur die Expertin für Metallurgie und chemische Analysen
in seinem Team, sondern auch eine ausnehmend schöne Frau, deren Gegenwart ihn
jedesmal verwirrte. Es kostete ihn nicht unerhebliche Mühe, seine Faszination
halbwegs zu verbergen und ihr gegenüber zu einem eingermaßen sachlichen,
geschäftsmäßigen Ton zu finden.
    "Und? Haben Sie
zumindest eine Vorstellung, was für ein Material das ist, Daina?"
    Sie schüttelte frustriert
den Kopf. "Nein, bedaure, nicht die Geringste. Es ist definitiv kein Metall,
aber das ist bisher auch schon alles, was ich sagen kann. Ansonsten versagen
alle unsere Sondierungsgeräte genauso, wie mein Chemiekasten. Es handelt sich
um eine völlig unbekannte und ebenso undurchdringliche Substanz. Wenn wir ein
größeres Labor zur Verfügung hätten, könnte ich Ihnen vielleicht in ein paar
Stunden oder auch Tagen mehr sagen, aber so...."
    Castori ließ den Satz
unvollendet und sah ihn mit einem ironischen Lächeln an.
    "Haben Sie
wenigstens bei Weyandt irgendetwas erreicht? Wenn er uns das große mobile Labor
aus der Rapharo geben würde, dann könnte ich Ihnen sicher mehr über die
Substanz sagen. Und ein paar Servomaten könnten wir auch noch gut
gebrauchen."
    Baillard schnitt eine
Grimasse und verdrehte die Augen. "Fragen Sie mich lieber nicht. Es war
wie beim Zahnarzt, nur noch deutlich unangenehmer. Nur für unsere Grabung wird
unser geschätzter Expeditionsleiter jedenfalls keine weiteren, wertvollen
Ressourcen mehr verschwenden, wie er das genannt hat. Wir haben noch eine
Gnadenfrist von drei Tagen, das ist alles. Und das auch nur, weil er plötzlich
beschlossen hat, sich die beiden Monde von Blossom noch einmal genauer
anzusehen und ein paar Sonden raufgeschossen hat, sonst wäre schon einen Tag
früher Schluß."
    "Wie kommt es nur,
dass ich so etwas schon erwartet hatte? Hat Ihr unwiderstehlicher Charme bei
dem alten Knaben etwa nicht verfangen, Eric?"
    Er sah ihr mit einem
freudlosen Lächeln in die strahlenden blauen Augen. "Leider ist der alte
Knabe ja nicht der einzige, bei dem mein überwältigender Charme nicht
wirkt."
    Sobald es ausgesprochen
war, hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen, aber es war zu spät.
Baillard spürte förmlich, wie er errötete. Er haßte sich dafür, dass er ein
solcher Trottel war, aber niemand kann einfach so raus aus seiner Haut.
    Castori lachte spöttisch.
"Und was wollen Sie jetzt tun, Eric?"
    "Na was schon.
Natürlich weitermachen, solange wir können", sagte er eine Spur zu hastig.
    "Wissen Sie
vielleicht, wie lange Zak schon da unten ist?", fragte Baillard und deutete
mit einem Nicken zu dem Bohrloch. 
    "Nein, keine Ahnung.
Ich habe bis eben mit Previn den Datenservo in unserem Lastengleiter mit den
Ergebnissen der Sondierungsgeräte gefüttert. Leider hat der Servo auch keine
Erklärung für die Abweichungen in unseren Messungen finden können. Die Analyse
unserer Daten war mehr als frustrierend."
    Sie wandte sich zu dem
Studenten um, der sich während ihres Gespräches stillschweigend wieder an die
Arbeit gemacht hatte und die beiden schweren Servomaten bei ihren Grabungsarbeiten
dirigierte. "Wann ist Zak mit seinem Team in das Bohrloch gestiegen,
Haussmann?"
    "Vor ungefähr einer
halben Stunde", antwortete der Mann, ohne von den Kontrollen aufzublicken,
mit denen er die Servomaten steuerte. 
    "Kommen Sie, Eric,
das sehen wir uns selbst an. Vielleicht hat wenigstens Zak etwas
entdeckt."
    Castori trat mit
schnellen Schritten zu dem Ausrüstungswagen und öffnete die große Heckklappe.
Sie kam mit zwei leichten Antigravgeschirren zurück.
    Baillard schnallte sich
den Rückentornister mit dem kleinen Antigravaggregat umständlich an und
überprüfte noch die Energieanzeige, während Castori bereits zwei Lampen aus dem
Arbeitsgerüst holte und mehrere Meßgeräte an ihrem Gürtel befestigte. Er wußte,
dass auch Castori seit mehr als zwanzig Stunden nicht mehr geschlafen hatte,
aber sie schien im Gegensatz zu ihm von einer

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