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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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war
inzwischen schon auf der Grundfläche der Wanne gelandet und nahm mit einem
Vibratormesser vorsichtig erste Proben von der verkrusteten Masse, die den
Untergrund fast vollständig bedeckte, und ließ sie von einem ihrer
Analysegeräte untersuchen. 
    "Glauben Sie
wirklich, dass es sich bei diesem Artefakt um eine Station einer unbekannten,
raumfahrenden Zivilisation handelt?"
    "Seit mir Zak die
ersten Daten der Gravoscanner gezeigt hatte, war ich mir eigentlich ziemlich
sicher. Die Größe des Objekts läßt kaum einen anderen Schluß zu. Was glauben
Sie denn, Daina?"
    "Ich weiß es
offengestanden nicht, Eric. Die Daten der Gravoscanner sind so verwirrend und
widersprüchlich, dass es beinahe alles seien könnte, von einem vergrabenen
Raumschiff bis zum unterirdischen Abwassersystem einer untergegangenen, früher
riesigen Großstadt."
    "Naja, der Geruch
hier unten würde ja wirklich zu einer Kloake passen. Aber eine Großstadt hat es
auf diesem verdammten Planeten ganz sicher nie gegeben und ein Raumschiff ist
es  bestimmt auch nicht. Was halten Sie von dieser Substanz? Haben Sie schon
irgendeine Vorstellung, was das sein könnte?"
    "Sie meinen, außer
Alienscheiße?", fragte sie ihn lächelnd.
    "Ja, außer
Alienscheiße."
    Castori blickte
stirnrunzelnd auf die Anzeigen eines ihrer Anlaysegeräte und führte gerade eine
weitere Probe ein.
    "Einen Moment
noch."
    Baillard hörte ein leises
Summen, während das Gerät die neue Probe untersuchte, dann blinkten
verschiedene Dioden auf und markierten das Ende der Analyse. Castori schüttelte
unmerklich den Kopf, als sie die Ergebnisse auf dem kleinen Display sah.
    "Nun, laut diesem
Gerät handelt es sich nicht um eine bestimmte Substanz, sondern wir haben es
mit Spuren mehrerer, teilweise eindeutig organischer Stoffe zu tun."
    Sie zeigte auf eine
verkrustete Stelle am Boden.
    "Die erste, noch
grobe Analyse hat ergeben, dass in der silbrig schimmernden Substanz, die fast
die gesamte Bodenwanne bedeckt, Reste verschiedener organischer Substanzen
eingelagert sind. Der Scanner hat unter anderem Teile tierischer DNA-Sequenzen
von mindestens drei verschiedenen, unbekannten  Arten entdeckt. Es sieht so
aus, als hätte diese Substanz", sie deutete auf die silbrig schimmernde
Kruste, "bevor sie irgendwann in den letzten Jahrtausenden eingetrocknet
und verkrustet ist, mit den anderen Stoffen chemisch interagiert."
    "Was soll das
heißen, sie hat mit den anderen Stoffen interagiert?"
    "Ich meine damit,
dass man die anderen organischen Stoffe, Pflanzen, Tiere oder was auch immer
für Lebewesen, darin aufgelöst hat. Es scheint sich nach meinen ersten Analysen
um eine unbekannte, hochgradig aggressive Säure zu handeln."
    Baillard verzog bei dem
Gedanken angewidert das Gesicht. "Also doch eine Art Abfallgrube."
    "Durchaus möglich,
auch wenn mir diese Methode der Abfallbeseitigung für jemanden, der die
interstellare Raumfahrt beherrscht und riesige unterirdische Stationen anlegt,
etwas ineffektiv, fast primitiv erscheint. Aber wer weiß. Nur das werden Sie
dann schon selbst herausfinden müssen, dafür sind Sie schließlich der
Fachmann."
    "Wir müßten erst
einmal in dieses Artefakt eindringen, um genaueres sagen zu können, Daina. Vielleicht
ist Zak ja schon ein Stück weiter. Kommen Sie, sehen wir uns mal um, wo er
überhaupt steckt. Wir hätten längst die Lichter seiner Lampen sehen müssen, so
groß kann die verdammte Kaverne doch gar nicht sein."
    Baillard aktivierte sein
Antigravaggregat und stieg langsam auf. Castori folgte ihm mit mühelosen,
elegant wirkenden Manövern, die zeigten, dass sie entweder viel mit
Antigravgeschirren trainiert hatte oder an Aufenthalte in der Schwerelosigkeit
gewöhnt war.
    Langsam Schwebten die
beiden nach oben. Baillard versuchte krampfhaft, nicht daran zu denken, dass er
Dutzende von Metern über dem harten Boden nur auf einem Antigravfeld durch die
Dunkelheit schwebte.
    Sie brachten schweigend
einen Flug von etwa dreihundert Meter hinter sich, als etwas in der Dunkelheit
vor ihnen aufleuchtete: ein blutrotes Licht, sehr schwach und noch weit
entfernt, aber es bewegte sich.
    Es dauerte einen Moment,
bis Baillard begriff, dass es sich um einen Handscheinwerfer handelte, mit dem
jemand in der Kaverne in ihre Richtung leuchtete. 
    Erst allmählich schälten
sich im Licht ihrer eigenen Scheinwerfer die Konturen dreier Männer aus der
Dunkelheit, die von ihren Antigravfeldern getragen an der Decke der Kaverne
schwebten und offensichtlich die

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