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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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aufgegeben."
    "Leider haben wir
nicht den Haupteingang gefunden, aber hier müßte es weiter gehen",
erwiderte Baillard und deutete auf die Rampe.
    "Wir haben hier
anscheinend einen Zugang zu den höheren Sektionen gefunden."
    "Sollten wir nicht
erst die anderen informieren und uns eine bessere Ausrüstung holen, bevor wir
weiter in diese Station eindringen?", fragte Castori.
    "Das können wir
später immer noch. Ich will mir zumindest ein Bild von der Ausdehnung der
Anlage verschaffen. Anscheinend sind die Messungen unserer Gravoscanner völlig
wertlos, die Anlage ist im Inneren bedeutend größer als von außen
erkennbar."
    Jemand hustete und ein
vager Lichtschein zeigte sich in der Dunkelheit.
    "Zak, kommen Sie
her, wir haben hier vielleicht eine Möglichkeit, weiter vorzudringen."
    Baillards Stimme hallte in der großen
Halle unangenehm laut wider.
    Aus dem vagen Lichtschein in der
beinahe physisch greifbaren, dichten Finsternis wurde ein hin und her
tanzendes, helles Glühen.
    Dahinter bewegte sich
eine Gestalt und sprang über die Rinne im Boden. Das Glühen war jetzt so nahe,
dass er auch ohne seine Lampe herumzuschwenken, Elgins Gestalt und, kurz
dahinter, die Umrisse von Kuruhira und Raffaelli erkennen konnte.
    "Haben Sie irgendetwas entdeckt,
Zak?"
    "Nichts.
Dahinten", er zeigte über seine Schulter, "stehen lediglich einige
völlig fremdartige Aggregate. Könnte beinahe alles sein, von einem Atomreaktor
im Miniformat bis zu einer chemischen Toilette. Aber ich habe weder eine Tür
noch ein Schott gefunden, die weiter in das Objekt hineinführen."
    Baillard drehte sich um.
Das Glühen seiner Lampe machte Elgin zu einem grotesken Wesen in einem düsteren
Niemandsland zwischen Licht und Schatten. 
    "Und, haben Sie
etwas von Interesse gefunden?" wandte er sich an die anderen
Teammitglieder.
    Raffaelli und Kuruhira
wirkten in dem gespenstischen Licht nicht mehr ganz so jung, wie noch vor
wenigen Minuten. Die Anspannung hatte auch in ihren Gesichtern deutliche Spuren
hinterlassen.
    "Nein, Doktor
Baillard, nichts außer einigen tiefen Mulden im Boden und zwei kleineren Tanks
an der Hinterwand. Ansonsten sind die Wände hier unten scheinbar fugenlos, es
gibt keine Türen oder Schotten", erwiderte Kuruhira.
    Für Kuruhiras
Verhältnisse war das schon fast eine lange Rede. Baillard konnte sich nicht
erinneren, von ihm schon einmal einen derart langen Satz gehört zu haben.
    "Gut, dann versuchen
wir es hier."
    Baillard ging mit raschen
Schritten voran, gefolgt von Castori und den anderen. Die Rampe lag nach wie
vor in tiefer Finsternis, nur die Lichtkegel ihrer Scheinwerfer zeichneten
helle Flecken auf das dunkle Material.
    Baillard blickte auf den
Boden. Spuren waren nicht zu sehen, nur der Staub von Jahrtausenden.
    Nach wenigen Minuten
ereichten sie das Ende der Rampe, das von einem Stahlschott versperrt wurde.
    Es gab keinerlei
erkennbaren Öffnungsmechanismus, das Schott schob sich einfach laut knirschend
zur Seite, als Baillard darauf zuschritt. Dahinter flammten automatisch
Leuchtkörper an der Decke auf. Vor ihnen lag ein breiter, knapp drei Meter
hoher Korridor.
    "Verdammt, wir
hatten bei all unseren Messungen seit der Entdeckung dieses Objekts keinerlei
energetische Aktivitäten festgestellt." Elgin blickte entgeistert in den
hell erleuchteten Korridor. "Wie zum Teufel ist das möglich?"
    Raffaelli schüttelte nur
irritiert den Kopf. Die Messdaten, die in schnellem Wechsel über das kleine
Display seines Multifunktionsarmbands huschten, schienen ihn eher zu verwirren,
als zur Aufklärung beizutragen.
    "Ich kann auch jetzt
keinerlei energetische Aktivität anmessen. Entweder sind die Systeme dieser
Station nahezu perfekt abgeschirmt oder ...."
    "Oder was?",
fragte Elgin barsch, während er seinen nutzlos gewordenen Scheinwerfer endlich
abschaltete.
    "Oder die
Energieversorgung hier baut auf gänzlich anderen Grundlagen auf, als alles was
wir kennen." Raffaelli zuckte hilflos die Schultern.
    "Auf jeden Fall ist
es erstaunlich, dass nach dieser unvorstellbaren Zeit noch die Beleuchtung
funktioniert."
    Daina Castori hatte
mittlerweile leuchtende Augen bekommen. Grenzenlose Faszination zeichnete sich
auf ihrem Gesicht ab, als Baillard sie unauffällig von der Seite musterte.
"Wer hat schon die Gelegenheit, eine seit fünfzigtausend Jahren verlassene
Alienstation zu studieren", fuhr sie wie im Selbstgespräch fort. "So
eine Chance kommt vielleicht nie wieder, und wir sind mittendrin."
    "Halten Sie es nicht
für

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