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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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Inhalt zu werfen.
    "Komisch",
entfuhr es ihm unwillkürlich.
    "Was?" fragte
Baillard.
    Kuruhira sah ihn
irritiert an, wie ein Mann, der gerade eine  beunruhigende Entdeckung gemacht
hatte.
    "Ist Ihnen noch
nicht aufgefallen, dass hier alles fast klinisch rein ist? Nicht einmal ein
Staubkorn liegt auf dem Boden. Ich hatte zuerst gedacht, der Tank wäre außen
von einer Patina überzogen, aber die Schmutzschicht hat sich anscheinend auf
der Innenseite abgelagert."
    "Nun, in einem fast
hermetisch geschlossenen System kann sich auch nicht viel Schmutz oder Staub
ablagern."
    "Das kann nicht ganz
stimmen. Die Luft in dieser Anlage ist viel zu frisch. Entweder gibt es eine
Verbindung zur Außenwelt oder eine Lufterneuerungsanlage, die nach wie vor in
Betrieb ist. In beiden Fällen wären aber größere Verschmutzungen zu erwarten,
Doktor. Wir müßten hier den Staub von Jahrtausenden vorfinden."
    "Er hat nicht ganz
unrecht, Eric", bemerkte Castori. "Es sieht hier wirklich erstaunlich
sauber aus. Viel zu sauber."
    Baillard trat nachdenklich neben
Kuruhira und blickte auf den Tank.
    Er hatte anfänglich Mühe,
überhaupt etwas zu erkennen. Der Tank war auf den ersten Blick vollkommen leer,
lediglich an der Innenwand und auf dem Boden befand sich eine Kruste einer
undefinierbaren dunklen Substanz. An einigen Stellen hatten sich auf dem Boden
des Tanks bizzare Formen gebildet, die jedoch keinerlei Rückschluß auf den
ursprünglichen Inhalt mehr erlaubten. Trotzdem sagte ein unbestimmtes Gefühl
Baillard, dass es sich um eine organische Verbindung handelte und er lieber
nicht zu genau wissen wollte, woraus sie bestand.
    "Wir sollten unbedingt eine
Probe von dieser Substanz nehmen."
    Castori stand mit ihren
Meßgeräten vor einem der Tanks und musterte neugierig den verkrusteten Inhalt.
Bisher schienen ihre Analysen keinen großen Erfolg erzielt zu haben.
    "Sollen wir
versuchen, einen der Tanks zu öffnen, um an das Zeug ranzukommen?"
Raffaelli sah gespant  von dem Display seines Multifunktionsarmbands auf und
warf ihm einen fragenden Blick zu.
    Baillard räusperte sich
und überlegte kurz.
    "Nein, wir werden
sicher später noch eine Möglichkeit finden. Es ist nicht nötig, überstürzt zu
handeln."
    Er blickte die Reihen der
Tanks entlang, die sich in der riesigen Halle verloren.
    Was mochte sich in den
Tanks befunden haben  und welchem Zweck hat die gesamte Anlage wohl gedient?
Und wie konnten sich in einem Objekt von durchaus bescheidenen Ausmaßen,
zumindest wenn man den ersten Messungen der Gravoscanner vertrauen durfte,
derartig riesige Hallen befinden? Warum wirkte die ganze Anlage so blitzblank,
als wäre sie gerade eben und nicht vor Jahrzehntausenden aufgegeben worden?
    Er erinnerte sich wieder
des bedrückenden Gefühls, als er das Zugangsschott der Anlage passiert hatte.
Sie hatten nicht bloß ein Schott, sondern eine unsichtbare Grenze passiert,
jenseits derer völlig andere Bedingungen herrschten, als in ihrer gewohnten
Welt. Soweit hatte ihn sein Instinkt also nicht getrogen. Bislang hatte er das
Gefühl einer lauernden, undefinierbaren Bedrohung, das ihn im ersten Moment
überfallen hatte, zwar erfolgreich verdrängen können, aber angesichts dieser
riesigen Anlage kamen ihm ernste Zweifel, ob es nicht besser gewesen wäre, auf
seinen Instinkt zu vertrauen. Er fragte sich allmählich ernsthaft, ob der Fund
nicht eine Nummer zu groß war für ihn und sein Team. Sie verfügten nicht einmal
über eine entsprechende Ausrüstung, um vor Ort erste Untersuchungen
durchzuführen.
    Während er so in Gedanken
versunken vor dem Tank stand, gab  Raffaelli schließlich seine Bemühungen auf.
    "Nichts zu machen,
ich bekomme keine eindeutigen Daten rein.   Das Zeug sieht zwar aus wie
Glas", er klopfte leise gegen den Tank, "aber es handelt sich in
Wirklichkeit wohl um eine völlig unbekannte Verbindung. Undurchdringlich für
die Mikrosonden. Energetische Aktivitäten kann ich auch nicht anmessen, aber
das bedeutet hier ja anscheinend nicht viel."
    Baillard nickte nur
stumm. Er hatte nichts anderes erwartet.
    "Überall dasselbe."
    Gut dreißig Meter
entfernt hatte sich Elgin an einem der Tanks zu schaffen gemacht. Er drückte
sich die Nase an dem semitransparenten Material platt, um überhaupt etwas
erkennen zu können.
    "Nichts als eine
Dreckschicht."
    Baillard war sich dessen
zwar nicht  ganz so sicher wie Elgin, aber er behielt seine Meinung lieber für
sich.
    "Dahinten ist ein Schott."
    Daina Castori war
inzwischen

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