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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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Decken, kehrten
zurück, stürzten sich scheinbar auf sie und waren im nächsten Moment wieder
verschwunden. 
    Als er die Öffnung
passierte, spürte Baillard eine unterschwellige Veränderung, ohne sie jedoch
einordnen zu können. Er war sich nicht einmal im klaren darüber, ob sie den
umgebenden Raum, die allgemeine Atmosphäre oder nur seine Wahrnehmung betraf.
Nur in einer Hinsicht war er sich sicher: Sie hatten eine unsichtbare Grenze
passiert und näherten sich etwas, das ihn mit deutlichem Unbehagen an der
Grenze zur Furcht erfüllte. Es war fast so, als hätte sich etwas verschoben ,
ohne dabei die Position zu wechseln.
    Baillard schüttelte den
Gedanken mühsam ab, und versuchte, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren.
Furcht lähmte, schüchterte ein, ließ selbst hochtrabende Ambitionen schnell
versiegen wie Wasser in der Wüste. Nichts konnte er jetzt weniger gebrauchen.
    Er landete direkt neben
der Öffnung auf dem metallischen Boden und deaktivierte mit einem Knopfdruck
sein Antigravgeschirr. Elgin war bereits mehrere Meter entfernt gelandet,
Castori schwebte unmittelbar neben ihm herab, Raffaelli und Kuruhira befanden
sich auf der anderen Seite der Öffnung.
    Der Raum, in dem sie sich
befanden, wirkte deutlich größer und höher, als die äußeren Maße vermuten
ließen. Baillard erinnerte sich noch recht genau an Elgins Meßergebnisse. Das
Innere des Objekts konnte unmöglich derart riesige Ausmaße haben. Vielleicht
war die Öffnung ein Übergang in einen multidimensionalen Raum , überlegte er
verwirrt, ohne zu wissen, wie der Gedanke sich in sein Bewußtsein gedrängt
hatte, blickte sich um und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Alles
in ihm war jetzt angespannte Erwartung.
    Eric Baillard hätte nicht
zu sagen vermocht, wann er in den letzten Jahren auch nur annähernd eine
derartige Erregung verspürt hatte. Vermutlich nie. Was zunächst ausgesehen
hatte, wie einer der größten Mißerfolge einer ohnehin nicht gerade von Erfolgen
gekrönten Laufbahn, hatte sich innerhalb kürzester Zeit zu einer der womöglich
bedeutendsten Entdeckungen in der Geschichte der Xenoarchäologie entwickelt.
Benommen schüttelte Baillard den Kopf, als er daran dachte, welche Ausmaße der
auf den ersten Blick so klägliche Fund auf dieser gottverlassenen Welt
angenommen hatte.
    Sein Blick huschte hin
und her, während er mit seiner Lampe umher leuchtete und begierig jeden neuen
Eindruck aufsog.
    Der Boden glänzte
metallisch im Licht seiner Lampe und wies an vielen Stellen deutlich erkennbar
dicke Verkrustungen auf, ähnlich denen, die sie unten in der Kaverne entdeckt
hatten. Von irgendwo aus der Dunkelheit führte eine tiefe Rinne im Boden bis zu
der Öffnung, durch die sie das Objekt betreten hatten. Dort wies das unbekannte
Material merkwürdige Verfärbungen und Rillen auf, fast als hätte sich eine
unbekannte Substanz über einen längeren Zeitraum in den metallischen Untergrund
gefressen. Baillard folgte ihr vorsichtig in die Dunkelheit, während seine
Lampe immer nur ein kleines Stück des Weges aus der undurchdringlichen
Finsternis riß.
    Seine Schritte hallten
überlaut von den Wänden wider, ansonsten war es in der Halle fast beängstigend
still.
    Schneller als gedacht
erreichte er das Ende der Rinne. Ein zylindrischer Tank aus einer matt
schimmernden, metallähnlichen Legierung ragte plötzlich vor ihm auf.
    Das Licht seiner Lampe
wanderte langsam über den riesigen Tank und weiter, bis zur Decke des
hallengroßen Raumes. Hoch über ihm verliefen monströse Stränge fast meterdicker
Rohrleitungen unter der Decke, die in den Tank vor ihm mündeten.
    Hinter dem Tank standen
mehrere wuchtige Aggregate, pechschwarze, unförmige Geräteblöcke und Gruppen
kleinerer Konsolen, die wie bizarre Skulpturen eines verrückten Künstlers
wirkten und deren Funktion er nicht einmal erahnen konnte.
    Keine zehn Meter hinter
dem Tank fiel das Licht seiner Lampe auf eine breite, aufwärts führende Rampe.
    Das Licht ihrer
Scheinwerfer erhellte den großen Raum ohnehin nur unzureichend, aber das obere
Ende der Rampe verblieb in völliger Dunkelheit. 
    "Faszinierend",
hörte er Castori sagen, die urplötzlich neben ihm stand. "Sie hatten
tatsächlich Recht, Eric, es handelt sich eindeutig um eine Station einer
fremden Zivilisation, und soweit sich das nach den bisherigen Eindrücken sagen
läßt, ist sie  weitgehend unzerstört. Das alles hier wirkt auf mich, als hätten
ihre unbekannten Erbauer sie erst gestern

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