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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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vertrauen. Und für den
Fall aller Fälle habe ich schließlich Sie und Ihre Männer dabei." Er
grinste schwach. "Ihre Nachforschungen haben doch hoffentlich nicht zu
Konflikten mit der Besatzung der Rapharo geführt?"
    "Sie sind nicht
einmal bemerkt worden, Direktor. Aber es war sehr aufschlußreich, was ich an
Bord gesehen habe. Es hat allerdings einige Zeit gedauert, bis ich verstanden
habe, worauf Sie Ihre Hoffnungen setzen."
    Deckart musterte Corrogin
intensiv, und wieder sah er die unverkennbare Intelligenz in seinem Gesicht. Er
hatte sich anscheinend seine Gedanken gemacht und die richtigen Schlüsse
gezogen. Der auf den ersten Blick eher grobschlächtig wirkende Chef seiner
Leibwache war ein hochintelligenter, stets mißtrauischer Sicherheitsfanatiker;
gerade dadurch war er die ideale Besetzung für seinen Job.
    "Dann stellen Sie
ein Team zusammen. Ich will die Behandlung so schnell wie möglich
beginnen. Und stellen Sie eine Funkverbindung zu der Station her, ich will mit
dem Leiter sprechen, sobald ich hier fertig bin."
    "Sobald Sie sich
dazu in der Lage fühlen, werden wir Sie in die Station begleiten. Der Leiter
der Station ist bereits über Ihre Anwesenheit informiert worden,
Direktor."
    "Gut. Treffen Sie
alle notwendigen Vorbereitungen, ich bin in ein paar Minuten soweit. Doktor
Zacharias hat seine Untersuchungen gerade beendet."
    Corrogin nickte ihm mit
undurchdringlicher Mine knapp zu und verließ das Zimmer.
    "Norman, geben Sie
mir etwas, damit ich den Weg auf meinen eigenen Beinen schaffe."
    "Aber.."
    Deckart unterbrach ihn
brüsk. "Kein aber, tun Sie es einfach."
    Zacharias schüttelte
unbehaglich den Kopf, zog dann aber doch eine Spritze auf und setzte ihm die
Injektion.
    Deckart spürte, wie neue
Energie durch seine Adern strömte. Das war schon besser, viel besser sogar.
    "Danke. Bitte warten
Sie draußen, ich möchte mir gerne etwas anderes anziehen", wies er seinen
Leibarzt an und deutete mit einem entschuldigenden Grinsen auf den blauen
Patientenkittel, den er seit dem Erwachen aus der Hibernation trug. 
    Als Zacharias mit einem
unwilligen Brummen schließlich den Raum verlassen hatte, suchte Corbin Deckart
kurz nach seinen Kleidern, bevor er sich mit einem Bündel unter dem Arm in die
kleine Hygienezelle begab. Er fühlte sich seit der Injektion wie neu geboren.
Warum hatte ihm Zacharias nicht schon längst ein Stärkungsmittel injiziert?
    Dann blickte er zum
ersten Mal, seit er aus dem Hibernationsschlaf erwacht war, in einen Spiegel
und erschrak. Während der Kälteschlafphase schien er um Jahre, wenn nicht um
Jahrzehnte gealtert zu sein. Die Augen lagen tief in den Höhlen, seine Haut war
ungewöhnlich blaß, das Gesicht teigig und die Falten waren noch tiefer
geworden. Scheiße.
    Allmählich verstand er
den mitleidigen Blick seines Arztes. Es war fast ein Wunder, dass er sich
überhaupt auf den Beinen halten konnte.
    Er atmete tief durch und
seine Gestalt straffte sich. Nein, es war noch lange nicht vorbei mit ihm.
Nicht so, nicht jetzt. Er mußte nur noch ein paar Stunden durchhalten.
Andergast hatte bei seinem letzten Besuch bereits alles mit Baillard
durchgesprochen. Damals hatte er allerdings noch nicht damit gerechnet, schon
so bald auf diese eher unkonventionelle Methode der Lebensverlängerung
zurückgreifen zu müssen.
    Es hatte selbst für ihn
wie schlechte Science Fiction geklungen, als er zum ersten Mal von den
Forschungen auf Blossom gehört hatte. Selbst nach Andergasts Bericht war er
noch nicht restlos überzeugt gewesen. Es sprach sehr für die Fähigkeiten
Corrogins, dass er aus seinen Beobachtungen auf der Rapharo und den eher
nichtssagenden Unterlagen, die er ihm gegeben hatte, die richtigen Schlüsse
gezogen hatte.
    Großer Gott, Baillard und
einige Mitglieder seines alten Teams lebten jetzt schon über hundert Jahre auf
Blossom und waren in der ganzen Zeit nicht um einen Tag gealtert. Es war also
tatsächlich möglich und nicht bloß ein Hirngespinst.
    Mehr Zeit, ein neues
Leben . Von einem
Moment zum anderen fühlte sich Corbin Deckart von wilder Hoffnung erfüllt.
    Alles andere war zweitrangig, wenn er
eine neue Chance bekam. Mehr Jahre, als er sich je erträumt hatte, hatte sein
Sekretär nach seiner Inspektion auf Blossom gesagt.

Kapitel 11
    Offenbarungen
     
    Dark Horizon , Interstellarer Raum, 2642
     
    Der nächste Alptraum folgte kurz nach
Mittag. Skov war zusammen mit Tara Zordin, der Navigatorin, in der Zentrale der Dark Horizon .
    Epsilon-Eridani lag

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