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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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der Anspannung der Männer Energie gewinnen , dachte
Corrogin ironisch, dann würde sie vermutlich ausreichen, das Schiff quer
durch die ganze Galaxie zu katapultieren.
    "Alle Aggregate stabil,
sämtliche Systeme einsatzbereit", unterbrach Berger, der Bordingenieur,
das unterdrückte Schweigen.
    Die Triebwerke tobten und
brüllten, dass es bereits bis hier oben spürbar war. Der Boden vibrierte, man
spürte es selbst durch die dicken Sohlen der Stiefel hindurch. Endlich. Die
Korvette glitt auf dem Startkatapult durch das innere Schleusentor. Mit einem
häßlichen, schabenden Geräusch schlossen sich die Schleusentore hinter ihnen
und die Atmosphäre wurde aus der Schleusenkammer abgepumpt, bevor sich kurz
darauf endlich das äußere Schleusentor vor ihnen öffnete. 
    Corrogin hielt unwillkürlich
den Atem an, als die Korvette aus dem dunklen Leib der Rapharo katapultiert wurde und von der geballten Kraft ihrer immer lauter tosenden
Triebwerke vorangerissen wurde.
    Der Anblick des freien
Weltraums auf den großen Außenbildschirmen in der Zentrale war jedesmal dazu
angetan, ihm den Atem zu rauben. Einen Moment lang sah er die gleißende, kalte
Pracht der Sterne, doch dann korrigierte Cain, der Pilot der Korvette, den Kurs
und der Planet schräg unter ihnen, dieser riesige, wie eine grün-blaue Murmel
in der ewigen Schwärze des Alls hängende Planet dominierte schließlich alles.
    Aber Corrogin hatte im
Moment anderes zu tun, als den Ausblick zu genießen. Er beugte sich vor und
drückte eine der Tasten an der zentralen Kommandokonsole. Sofort wechselte das
Bild auf den Außenbildschirmen. Die Rapharo wurde sichtbar, die groß und
dunkel so nahe hinter ihnen im Raum hing, dass sie das Licht der Sterne
verdunkelte. Die drei interplanetaren Kampfschiffe der Mars-Klasse, die sie auf
seinen dringenden Rat hin mitgenommen hatten, klinkten sich gerade aus den
Andockbuchten an der Außenhülle der Rapharo aus, in denen sie während
des Fluges nach Blossom verankert gewesen waren. Ihre Triebwerke zündeten und
es blitzte wie ein Gewitter blau-weißer Blitze vor dem dunklen Hintergrund des
interstellaren Raumers.
    Die Kampfschiffe, massive
stählerne Kolosse, neben denen selbst die Korvette wie ein Spielzeug wirkte,
warfen sich herum und glichen ihren Kurs der Korvette an.
    Zu seiner Überraschung
hatte Deckart nicht lange überlegt und seinen Rat befolgt, die Schiffe als
Rückversicherung mitzunehmen. Das Attentat auf ihn hatte ihn doch stärker
verunsichert, als er sich selbst eingestehen wollte, und er war seitdem
Sicherheitsfragen gegenüber noch deutlich aufgeschlossener als früher. 
    Tanaka, der Mann an der
Funkkonsole, drehte sich zu ihm um und riß ihn aus seinen Gedanken.
    "Die abhörsichere Verbindung zu
den Schiffen steht, Sir."
    Corrogin räusperte sich und beugte
sich zu dem Akustikfeld an seiner Konsole vor.
    "Erbitte Meldung der
Einsatzgruppe."
    Lautes Knacken in den
Lautsprechern.
    "Mitchell hier, Sir.
Schiff klar und in Position. Ich warte auf Anweisungen", meldete sich der
Pilot des ersten Schiffes.
    "Maag hier, Schiff
einsatzbereit, erwarte Anweisungen."
    "Deveraux hier,
Schiff klar. Erbitte Ihre Anweisungen."
    Corrogin zögerte nur
Sekundenbruchteile. "Maag und Deveraux, Sie gehen mit ihren Schiffen in
den Ortungsschatten des Mondes und schleusen dort wie besprochen Ihre
Jägerstaffeln aus. Machen Sie den Piloten noch einmal klar, dass sie absolute
Funkstille halten sollen und sich erst aus der Deckung wagen, wenn ich das
vereinbarte Signal gebe. Sobald die Jäger ausgeschleust sind, sehen Sie sich
die anderen Planeten des Systems an. Achten Sie auf jede Kleinigkeit, alles ist
wichtig. Also Funkverkehr, Energieemissionen, Schiffsbewegungen und so weiter.
Mitchell, Sie begleiten uns und geben uns im Notfall Deckung. Sobald die
Korvette gelandet ist, gehen Sie in ein hohes Orbit um Blossom und halten die
Augen auf. Ich will über jede Bewegung auf diesem verdammten Planeten
unterrichtet werden, verstanden?"
    "Verstanden"
ertönte es dreimal nacheinander knackend aus den Lautsprechern. Corrogin nickte
zufrieden.
    "Raumüberwachung?"
    Larsson, der Mann hinter
der Konsole der Raumortung, hatte die Reflextaster und Massedetektoren nicht
aus den Augen gelassen, seit sie aus dem Hangar der Rapharo gestartet
waren.
    "Bis jetzt nichts.
Keine Schiffsbewegungen im ganzen System, kein meßbarer Funkverkehr."
    "Werden wir
angepeilt?" fragte Corrogin.
    "Schwer zu sagen.
Wir messen zahlreiche Strahlenquellen an, aber

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