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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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soweit die Ortung ihn
erfasst hatte, gut ein, und beschloß, sich bei der ersten Gelegenheit etwas
genauer umzusehen.
    Als Doktor Zacharias und der Rest
seines kleinen Teams ankamen, nahm er den Rest seiner Ausrüstung an sich, die
er in Deckarts Gepäck versteckt hatte.
     
    *
     
    Wenn man erst einmal
Verdacht geschöpft hatte, ergaben sich die nächsten Schritte manchmal fast wie
von selbst. Corrogin sah auf seinen Chronometer. Die angebliche Untersuchung
Deckarts dauerte bereits mehr als zwei Stunden.
    In diesem Augenblick
meldete die Spionagesonde, die er in Deckarts Zimmer zurückgelassen hatte, dass
die beiden Männer zusammen mit Deckart dessen Suite verlassen hatten.
    Corrogin lächelte
verhalten. Sein Plan schien aufzugehen. Er vereinbarte mit Tanaka einen
verschlüsselten Funkkanal, über den sie im Notfall  Kontakt halten würden,
schaltete den Deflektorschirm des leichten Kampfanzuges, den er inzwischen
angelegt hatte, ein und verließ das Zimmer. Der Gang lag still und verlassen
vor ihm.
    Lautlos huschte er
weiter, hinüber zu der Suite, in der Corbin Deckart untergebracht war. Bereits
nach wenigen Metern blieb er wie angewurzelt stehen. Die Tür zu Deckarts
Zimmerflucht stand offen, Medobots flankierten eine Antigravtrage, die sich
langsam durch den breiten Gang schob, gefolgt von Baillard und Elgin, dem
angeblichen medizinischen Leiter dieser unheimlichen Forschungsstation. Auf der
Trage lag ein regloser, verhüllter Körper, vermutlich Deckart.
    Corrogin verharrte reglos
auf der Stelle und schickte eine weitere Nanosonde auf den Weg. Zufrieden
beobachtete er, wie die Sonde zu der Trage schwirrte und sich an das  Kopfende
anheftete. Selbst wenn er die kleine Gruppe aus den Augen verlieren sollte,
brauchte er jetzt nur noch das integrierte Ortungssystem seines
Multifunktionsarmbandes zu aktivieren, um jede Bewegung der Trage selbst aus
größerer Entfernung auf seinem Display verfolgen zu können.
    Die Medobots steuerten
die Trage, immer gefolgt von Elgin und Baillard, zu einem kleineren
Antigravlift am anderen Ende des Korroiors.
    Corrogin blieb zurück und
verfolgte auf seinem Display, wie sich die Trage mit Deckart und den beiden
Männern langsam entfernte. Es ging, wie nicht anders zu erwarten war, weiter in
die Tiefe, genauer in den Bereich, von dem seine Taster wegen der vielen
Streuemissionen leider kein genaues Strukturbild geliefert hatten; nach Corrogins
Schätzung ging es ungefähr weitere dreißig Meter abwärts. Er folgte mit einem
entsprechenden Sicherheitsabstand, bis er auf seinem Monitor sah, dass der
Transport erst einmal zum Stillstand gekommen war. Als er beinahe den Boden des
Antigravschachts erreicht hatte, stellte er fest, dass die Bahre sich wieder
bewegte.
    Corrogin beeilte sich,
dem Signal zu folgen. Er wollte unbedingt wissen, was Baillard und Elgin mit
Deckart vorhatten. Er kam durch einen langen Korridor, der sich bis weit
außerhalb der eigentlichen subplanetaren Anlage zu erstrecken schien.
    Seiner Schätzung nach
mussten sie sich schon weit unter dem vom Dschungel überwucherten Gebiet
befinden. Als die Anzeige verriet, dass er nur noch wenige Dutzend Meter von
seinem Ziel Meter entfernt sein konnte, verlangsamte er seine Schritte und
schlich, auf jeden Laut in seiner Umgebung achtend, geräuschlos weiter. Sein
Weg endete vor einem verriegelten Schott.
    Die Anzeige seines
Armbandes  verriet ihm, dass sich die Trage mit Deckart irgendwo dahinter
befinden mußte, auch wenn die Ortung auf eimal merkwürdig ungenau wurde und
ständig andere Werte anzeigte. Irgendein verzerrender Effekt schien die
Übertragung und Auswertung der Daten zu behindern. Verdammt.
    Er konnte unmöglich das
Risiko eingehen, einfach so das Schott zu öffnen, solange er nicht wußte, ob
Baillard und Elgin sich nicht etwa direkt dahinter aufhielten.
    Corrogin schickte eine
weitere Nanosonde auf den Weg. Angespannt beobachtete er, wie sich die für das
bloße Auge fast unsichtbare Sonde ihren Weg durch die kaum einen Millimeter
breite Spalte zwischen dem Schott und der mit Stahlplastik verkleideten Wand
bahnte.
    Es dauerte nur einige
Sekunden, bis die Sonde die ersten Aufnahmen aus dem dahinter liegenden Gang
lieferte. Er war verlassen.
    Aufatmend untersuchte er
mit seinen Anzugsensoren den Öffnungsmechanismus des Schotts.
    Wenige Minuten später
hatte die Energieortung seines Kampfanzuges den verdeckten Mechanismus entdeckt
und eine weitere Sonde bereits die Energieversorgung kurzgeschlossen.

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