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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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schweren
Schotten vorbei, groß genug, um selbst kleinere Beiboote aufzunehmen, und aus
der Tiefe erklang das gleichmäßige, tiefe Summen großer Aggregate.
    Nach wenigen Minuten kam
der Gleiter zum Stillstand und ein Schott öffnete sich wie von Geisterhand vor
ihnen in der Schachtwand.
    Helles Licht fiel aus
einem breiten Korridor, von dem unzählige Türen und Schotte abgingen.
Aufschriften und Piktogramme verrieten, dass sich auf dieser Ebene Labore,
Operationssäle und Behandlungszimmer befanden.
    Kein übles Versteck , dachte Corrogin. Niemand würde in
dieser Tiefe eine medizinische Station vermuten. Schon gar nicht auf einem
derart gottverlassenen Planeten. Was  auch immer ihre geheimnisvollen Gastgeber
hier taten, es bliebe mit Sicherheit unentdeckt.
    Der Gleiter schwebte
langsam durch den Gang und hielt schließlich vor der offenen Tür eines großen,
fast luxuriös anmutenden Krankenzimmers. Wie sich herausstellte, war für
Deckart eine regelrechte Suite vorbereitet worden; vier wohnliche, geradezu
verschwenderisch eingerichtete Zimmer gingen ineinander über. Selbst die in
einem Krankenzimmer unvermeidlichen Medobots und einige futuristisch wirkende
Untersuchungsgeräte fügten sich unauffällig in die luxuriöse Ausstattung der
Räume ein.
    Für Corrogin, den
vermeintlichen Privatsekretär Deckarts, hatte man zwei Zimmer in der Nähe
vorbereitet; als er den Raum betrat, waren Servos noch damit beschäftigt, das
Mobiliar aufzustellen und anzuschließen.
    Baillard und Elgin
sprachen leise mit Deckart, als er in dessen Suite zurückkehrte. Corrogin trat
ein wenig näher.
    "Wir müssen
selbstverständlich noch einige medizinische Untersuchungen vornehmen, bevor wir
mit der geplanten Behandlung beginnen können", hörte er Baillard gerade
mit tonloser Stimme sagen.
    "Mir läuft die Zeit
allmählich davon, Baillard" unterbrach Deckart ihn brüsk. "Die
genetische Destabilisierung meines Körpers durch die Nanomaschinen beschleunigt
sich unaufhaltsam. Wenn Doktor Zacharias kommt, kann er Ihnen alle notwendigen
medizinischen Daten geben. Was ich brauche, ist ein möglichst schneller
Transfer. Sie haben doch alles vorbereitet?"
    Er blickte Baillard
gehetzt an.
    Corrogin zuckte bei
seinen Worten kaum merklich zusammen. Der Verdacht, der bereits unmittelbar
nach seinen Entdeckungen an Bord der Rapharo in ihm gereift war, schien
sich zu bestätigen. Das Gerät, das auf den ersten Blick an einen modifizierten
Kortex-Scanner erinnert hatte und die Körperzuchtanlage hatten ihn sofort auf
die Idee gebracht, dass die Alientechnik, die Baillard  anscheinend auf Blossom
entdeckt hatte, einen Transfer des Bewußtseins in einen anderen Körper
ermöglichte. Er hätte alle Gehälter der letzten zwanzig Jahre darauf verwettet,
dass es darum ging. Deckart wollte sein Bewußtsein in einen Klonkörper
transferieren lassen, einen gesunden und wahrscheinlich jüngeren Körper. Er
schien bestens mit den technischen Möglichkeiten Baillards und seines Teams
vertraut zu sein.
    Baillards Gesicht wirkte
maskenhaft starr.
    "Selbstverständlich ist alles
Ihren Wünschen entsprechend vorbereitet. Aber um ganz sicher zu sein, dass der
Eingriff reibungslos verlaufen wird, ist es unvermeidlich, noch einige
medizinische Tests durchzuführen. Ich hoffe auf Ihr Verständnis."
    Deckart willigte
schließlich widerwillig ein, und Baillard und Elgin schickten Corrogin aus dem
Krankenzimmer, um ihre Untersuchungen zu beginnen.
    Corrogin war zwar nicht
ganz klar, was ein Archäologe wie Baillard von Medizin verstand, aber er war
froh, sich erst einmal zurückziehen und seine nächsten Schritte überlegen zu
können. Er traute weder Baillard noch Elgin auch nur einen Schritt über den
Weg. Deckart mußte schon sehr verzweifelt sein, wenn er sich in die Hände dieser
undurchsichtigen Gestalten begab.
    In seinen Räumen
angekommen, wertete er zunächst die Messungen seines Multfunktionsarmbandes aus
und verschaffte sich zumindest einen groben Überblick über die unterirdischen
Anlagen.
    Wie vermutet befand sich
in den untersten Etagen die Energieversorgung des gesamten Komplexes. Reaktoren
und sekundäre Energietransformatoren emittierten eine eindeutige und so starke
Streustrahlung, dass die Taster für die unteren Ebenen keine verwertbaren
Ergebnisse anzeigten. Die Struktur der umliegenden Korridore und Räume war in
einem Graustufenbild auf dem kleinen Monitor seines Armbandes dagegen klar zu
erkennen. Corrogin prägte sich den Aufbau der Anlage,

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