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Trapez

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Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ss wieder die Tür, kam zu Tommy und legte ihm seine Hände auf die Schultern, drehte ihn sanft herum. Trotz der vertrauten Erregung und Erwartung in ihm, schob Tommy ihn weg.
    »Was ist los, Lucky? Ich wollte mit dir reden.«
    »Aber ich nicht«, sagte Tommy. »Spar es dir für Sue-Lynn. Du schuldest mir keine Erklärung.«
    Mario lachte lautlos. »Mein Gott, das Mädchen hat wirklich keine Zeit verloren, oder?«
    »Stimmt’s oder stimmt’s nicht?«
    »Stimmt was? Klar, ich hab’ sie gebumst. Sie hat mich die ganze Zeit verfolgt.« Mario klang unheimlich amüsiert.
    »Du meinst, du hast freiwillig …« Tommy fehlten die Worte. »Du hast freiwillig …«
    »Verdammt ja, freiwillig«, machte Mario ihn nach und lachte immer noch. »Ich hab’ gedacht, ich könnte mich darauf verlassen, dass es vor der Nachmittagsvorstellung der ganze Platz weiß . So einfach habe ich noch nie eine umgenietet.«
    »Nach dem, was ich gehört hab’, seid ihr praktisch verlobt.«
    Mario kicherte. »Quatsch! Sue-Lynn will bloß , dass die Leute wissen, dass der Starflieger es mit ihr treibt.«
    »Aber wie konntest du…« Bitter, verwirrt, verstummte Tommy.
    »Hör zu, Kleiner«, sagte Mario und sein Gesicht verfinsterte sich. »Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass ich dir über jede verdammte Sache Rechenschaft ablegen mu ss .«
    Tommy nahm den Klappstuhl und fing an, ihn zusammenzufalten . Er sagte: »Wenn du nicht weißt , wie ich darauf komme, bist du nicht sehr schlau.«
    »Mir scheint, dass du derjenige bist, der nicht sehr schlau ist. Verdammt, Kleiner, du bist alt genug, um für solche Sachen deinen Kopf zu gebrauchen. Alles was wir brauchen – ich hab’ es dir oft genug gesagt – ist, dass deine Eltern dieses Gerede hören – na ja, was Little Ann dir erzählt hat, was sie über mich gehört hat. Und du weißt , und ich weiß , was das war. Susan meint es nicht böse, sie ist ein nettes Mädchen; ein bi ss chen dumm…«
    »Wie ich«, sagte Tommy. Und seine ganze Bitterkeit kam zum Vorschein.
    »Oh Gott, Lucky…« Mario stockte. Er nahm seine ganze Geduld zusammen und sagte: »Vor allem redet sie zu viel . Alles was wir brauchen können, ist, dass dein Vater und deine Mutter das Zeug hören und darüber nachdenken. Schlimmstenfalls würde mich dein Vater in den Knast stecken, wenn er mich nicht zuerst an die Katzen verfüttert, und dich in eine Besserungsanstalt schickt. Bestenfalls – allerallerbestenfalls – werde ich gefeuert, und für dich ist es verdammt sicher, dass du nie wieder mit den Santellis fliegen wirst. Willst du das?
    Also, komm«, redete er ihm zu. »Hör auf, dich wie ein dummes, kleines Kind aufzuführen! Jetzt hat das Mädchen was anderes, über das sie reden kann, und jetzt wird vielleicht dieses Getratsche endgültig aufhören.«
    Tommy sagte steif: »Ja, du hast einen sehr noblen, aufopfernden Charakter, ich habe es gemerkt.«
    »Hör mal zu!« Marios Gesicht füllte sich mit plötzlichem Zorn. »Mit deinen eigenen Worten: Wenn ich mit einem Mädchen ausgehen will oder mit ihr fummeln oder sie sogar bumsen will, werde ich, verdammt noch mal, nicht auf die Knie fallen und dich um Erlaubnis bitten!«
    »Bums doch mit dem ganzen Zirkus, wenn du willst.
    Die Kamele eingeschlossen! Es macht mir nichts aus!«
    »Pa ss auf, was du sagst«, sagte Mario mit tiefer und ärgerlicher Stimme. »Durch das Gerede kriegst du nichts als einen Mundvoll lockerer Zähne!«
    »Pa ss du auf die Knöpfe an deinen verdammten Hosen auf und la ss mich auf das aufpassen, was ich sage«, fauchte Tommy, außer sich vor Erniedrigung und Zorn. Mario hob seine Hand, um ihn zu schlagen; Tommy hob den Klappstuhl auf. Mario ergriff ihn und ri ss ihn nach einem kurz, heftigen Kampf beiseite, stellte ihn hinter sich.
    »Gut, Tom«, sagte er sanft, »vielleicht muss ich mir das von dir anhören. Du hast wohl das R echt dazu. Aber wenn du dich daran gewöhnst, so zu reden, wirst du irgend so was mal vor Angelo oder deinem Vater sagen, und wenn das passiert, komm nicht heulend an, wenn du deine Zähne aufsammeln mu ss t.« Er hielt inne, schluckte und setzte den Stuhl ab.
    »Sieh mal, du hast dich irgendwie komisch benommen vor der Show. Und ich wollte nur kommen und sehen, ob was war – aber okay, wenn es das ist, was du willst, okay. Aber warte bloß nicht wieder huldvoll darauf, dass ich noch mal ankomme und mich entschuldige. Das nächste Mal wirst du derjenige sein, der angekrochen kommt!«
    »Angekrochen, verdammt!«

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