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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Angelo aus den Händen. Er war tot, bevor er im Netz aufkam. Es wurde verdammt viel darüber geredet damals.«
    »Gott«, sagte Paul. »Das kann ich mir vorstellen. Das ist eine schreckliche Sache. Wie alt war er?« Er redete weiter, aber Inas Augen waren immer noch gesenkt, und Tommy wu ss te, dass sie immer noch versuchte, eine schwer zu fassende Erinnerung aufzuspüren. Wenn sie diese Art Gedächtnis hatte, würde sie früher oder später zum Vorschein kommen.
    Sehr spät, zurück in ihrem eigenen Wohnwagen, starrten sie sich mit stummem Entsetzen an.
    »Der verdammte Blanding und seine tollen Ideen«, sagte Mario und ging ruhelos in dem engen Raum auf und ab. »Paul ist, glaube ich, in Ordnung, aber Ina ist eifersüchtig. Sei mit ihr vorsichtig, Tom.«
    »Warum? Sie scheint nett zu sein. Ich dachte, es wäre Paul, der eifersüchtig ist.«
    »Sta bene – aber denk daran, ich hab’ dich gewarnt.«
    »Wenn du was zu sagen hast, dann sag es. Keine Ausflüchte.«
    Mario drückte seine Zigarette aus. »Es ist schon gut, du könntest recht haben. La ss uns schlafen.«
    Als sie am nächsten Morgen zum Üben herauskamen –
    für gewöhnlich machten sie jetzt jeden Morgen ein oder zwei Pässe, nachdem sie die Trapeze überprüft hatten –, tauchte zu Tommys Überraschung Ina auf und fragte, ob sie mitmachen dürfe. Tommy schien das ganz vernünftig, und er konnte sich nicht vorstellen, warum Mario deswegen so mürrisch und gereizt war.
    Ina arbeitete sorgfältig und ehrgeizig; nichtsdestoweniger würden ihr Übung und Schliff wenig nützen. Sie hatte eine professionelle Stufe erreicht, an ihr war nichts Amateurhaftes, aber sie hatte ihre letzte Stufe erreicht, und die war niedrig. Mario war während dieser Übungen Fänger, und Tommy gelang es, Marios Abneigung gegen das Fangen zu dämpfen – er war nie freiwillig für jemand anderen außer Tommy oder Liss Fänger gewesen. Es wurde Ina bald zur Gewohnheit, sie nach dem Training zum Kaffee einzuladen, und es wurde genauso zur Gewohnheit, dass Tommy es annahm und Mario ablehnte.
    Ina war witzig und schlagfertig und sogar ihr Sarkasmus war amüsant. Mario neckte ihn ein bi ss chen wegen seiner Eroberung.
    »Mensch, es ist eine gute Idee, mit der Schwester des Chefs auf gutem Fuß zu stehen, und sie macht guten Kaffee. Es muss ein anderes Gebräu sein als deins.«
    »Sie tut Zichorie oder so was hinein.« Mario zog ein Gesicht.
    »Ich mag es so. Ich bin im Süden aufgewachsen, weißt du noch?«
    »Lu hat das manchmal während des Krieges gemacht, als Kaffee rationiert war. Aber keiner von uns wollte es trinken. Mach mit Ina, w as du willst. Du bist jetzt ein großer Junge. Aber ich glaube immer noch nicht, dass es klug ist.«
    »Ach komm, du solltest mir dankbar sein«, stichelte Tommy. »Es lenkt sie ab. Es gibt dir eine Chance, dich an Paul ranzumachen.«
    Marios Mund verhärtete sich, und Tommy wu ss te, dass er unverzeihlich zu weit gegangen war. »Halts Maul, ja?«
     
    Ein paar Tage später beim Kaffee im Wohnwagen der Reddicks sagte Ina: »Tommy, die Show ist in ein oder zwei Wochen zu Ende. Du und Matt werdet nächstes Jahr nicht dabei sein , nicht?«
    »Ich glaub’ nicht. Nein.«
    Ina legte ihre Hand auf seinen Arm. »Hör mal, wir sind doch ein gutes Team, du und ich.«
    Tommy wollte eine schnippische Antwort geben, bemerkte dann aber ungläubig, dass die Frau ihn nicht aus den Augen ließ und errötete. Ihre Lippen waren feucht, ihre bebenden Nasenflügel stießen ihn ein wenig ab.
    Sanft nahm er ihre Hand von seinem Arm.
    »Lä ss t du Paul dabei nicht irgendwie außer Acht ?«
    Sie warf ihm einen erstaunten, kurzen Blick zu, bevor sie ihre Lider senkte, und seine Abscheu vertiefte sich.
    Wenn sie so oder so einen ehrlichen Schritt gewagt hätte, hätte er gewu ss t, wie er sich verhalten sollte. Er konnte mit Frauen umgehen, die sich ihm an den Hals warfen.
    Gutaussehende Jungen in Trikots waren es gewöhnt, dass sie von älteren Frauen hungrig angeschaut wurden. Und er hätte auch mit einem Geschäftsvorschlag, willkommen oder nicht, einigermaßen taktvoll umgehen können. Aber wenn beides zusammenkam, wie hier, wu ss te er kaum, ob er entsetzt oder amüsiert sein sollte.
    »Mit jemand wirklich Gutem hätte ich eine Chance voranzukommen. Paul ist bloß gut genug für diesen Tingeltangel, also hält er mich hier fest. Aber aus unserer Ehe ist schon lange die Luft raus –weißt du, was ich meine?«
    Auch noch sexhungrig. Tommy dachte plötzlich an Marios

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