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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ungläubig an.
    »Matt! Und – um Himmels willen! Tommy?« Er umarmte Mario heftig und gab Tommy seine Hand. »Ich hätte es wissen sollen, dass ihr zwei irgendwann mal zusammen auftaucht! Kommt rein, Kinder, kommt rein!
    Willkommen zu Hause!« Er knallte die Tür zu und rief:
    »Lucia! Sieh mal, wer hier ist!«
    Lucia erschien am Ende des Halle und rannte dann mit ungestümer Hast zu ihrem Sohn und warf ihre Arme um seinen Hals.
    »Hallo, Lu. Der verlorene Sohn kehrt zurück.«
    Sie sagte mit gedämpfter Stimme: »Na, das wird aber auch Zeit. Matt, la ss dich ansehen!« Aber als sie ihren Kopf hob, waren ihre Augen trocken, ihre Lippen zu dem gleichen, beherrschten Lächeln geschwungen. »Natürlich, dünn wie ein Bindfaden. Du siehst aus wie ein Penner.«
    »Wir sind die ganze Nacht gefahren«, entschuldigte sich Mario. »Haben nicht angehalten, um uns zu waschen oder so.«
    Ein großer Teenager – das muss Clay sein, dachte Tommy; er ist genau im richtigen Alter –und ein schlankes, dunkelhaariges Mädchen von elf oder zwölf Jahren, das Tommy überhaupt nicht erkannte, kamen auf den Flur.
    Lucia fa ss te kurz Marios Arm an, ließ ihn dann aber wieder los. Mario legte seine Hände auf die Schultern des dunklen Mädchens. »Hallo, Tessa. Erinnerst du dich noch an mich?«
    Sie nickte schüchtern. »Wo bist du gewesen, Onkel Matt?«
    »Oh, überall.« Er kü ss te sie zart auf die Wange und sagte Clay ›Guten Tag‹.
    Lucia gab Tommy die Hand. »Es ist schön, euch wieder zu Hause zu haben«, sagte sie. »Kommt rein, Jungs.«
    Und das war’s dann.
    Das große Wohnzimmer roch immer noch nach Rauch und Treibholz und guter Küche. Tessa sagte sachlich:
    »Ich decke dann besser den Tisch für ein paar mehr Leute.« Joe schenkte j edem ein Glas Wein ein. Auf dem Sofa lagen ein paar neue Kissen, aber sonst war der alte Raum unverändert.
    »Was macht denn Angelo so?« fragte Mario.
    »Stunt-Arbeit beim Film, was sonst?« erwiderte Joe.
    »Barbara ist auch beim Film«, sagte Clay.
    »Tanzt sie?« Mario fragte interessiert.
    Lucia sagte spöttisch: »Johnny und Stella haben ihr eine Stelle in ihrem Akt angeboten, aber sie wollte lieber tanzen. Sie hat mit einem anderen Mädchen ein Apartment draußen am White Knoll Drive – so sind junge Leute heutzutage. Wenn du mich fragst, sollte ein unverheiratetes Mädchen bei ihrer Familie wohnen. Aber mich fragt ja keiner.« Sie sah Joe gekränkt an, und Tommy wu ss te, dass die alten Streitpunkte immer noch existierten.
    Tommy fragte Clay: »Was ist mit dir?«
    »Ich würde gerne fliegen, aber Dad sagt, ich bin zu jung, um anzufangen.«
    Mario kicherte. »Ich war am Trapez, als ich zehn war.«
    »Nun«, sagte Joe, »wenn du mal länger hier bist, könntest du es Clay beibringen. Ich kann es nicht, und Angelo will es nicht.«
    »Aber jetzt erzähl uns mal, wo du gewesen bist, Matt«, fragte Lucia. »Hast du die ganzen Jahre nicht meine Anzeige in Billboard gesehen?«
    »Nein. Ich hab’ mich bloß so rumgetrieben. Hab’ auf Jahrmärkten gearbeitet und ein Jahr in Mexiko verbracht.
    Ich hab’ bei einer kleinen Show gearbeitet, als Tommy auftauchte, und nun sind wir abgehauen und nach Haus gekommen.«
    »Aber warum…« Lucia hielt inne, als sie in der Einfahrt ein Auto hörte und lief auf den Flur. Sie hörten, wie ihre Stimme hoch und aufgeregt rief: »Angelo! Angelo, rate mal, wer gerade aufgetaucht ist!«
    Angelo war schwerer und weicher geworden und in seinem Gesicht waren Falten, die vorher noch nicht dagewesen waren. Sonst war er ziemlich genau der Alte. Er umarmte sie beide abwechselnd. Tommys Schultern hielt er einen Moment länger und sagte: »Junge, ich weiß nicht, wann ich mal so froh war, jemanden zu sehen. Um Gottes willen, Junge, weshalb bist du einfach so weggegangen?«
    Tommy sagte etwas unwohl: »Ich war ein dummer, kleiner Rotzbengel. Können wir es nicht dabei belassen?
    Es ist sowieso alles Schnee von gestern.«
    Angelo nickte schließlich . »Okay«, sagte er »aber wieso seid ihr beide, du und Matt, wieder zusammen? Wie hast du ihn gefunden?«
    »Purer Zufall«, sagte Tommy. Mehr würde er ihnen nie erzählen. »Ich bin zufällig durch die Stadt gefahren. Er arbeitete in einem Trapezakt. Sie haben mich eine Zeitlang dazugenommen, aber Mrs. Reddick fing an, mir schöne Augen zu machen, und Paul Reddick war dafür einfach ein zu netter Kerl. Da haben wir dann die Show geschmissen.«
    Angelo kicherte. »Ärger mit Frauen in einer Show ist die reine Hölle.

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