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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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verrückt nach ihm; von den kleinen Mädchen bis zu den Großmüttern , dagegen scheinen mir meine geschwindelten Dreifachen kaum unehrlich zu sein.«
    Lucias Gesicht drückte Mi ss billigung aus und sie fragte:
    »Matt, wie hast du so jemanden kennengelernt?«
    Vorsichtig sagte Mario aufs Geratewohl: »Ich bin nicht mal sicher, ob es derselbe ist. Er kam immer zur Ballettschule und trainierte dort. Hat ein paar Akrobatikstunden genommen. Er ist mal Autorennen gefahren, und ich bin einmal mit ihm zum Rennen gegangen. Dann hat er ein paar große Rollen b eim Film bekommen, und ich hab’ ihn irgendwie aus den Augen verloren.«
    Aber Tommy fiel eine halbvergessene Unterhaltung ein, die er vor langer Zeit gehört hatte, ohne sie zu verstehen. Du kannst gerne meinen Teil von Bart Reeder haben.
    Und Mario hatte gesagt, als er Tommy von seiner jugendlichen Episode erzählte, nach der er im Gefängnis gelandet war: Ich hatte Angst, Joe oder Angelo anzurufen, und ich konnte Bart nicht erreichen.
    »Wie sind wir überhaupt auf ihn gekommen?« sagte Johnny. »Das beweist nur, was die Presse alles erreichen kann. Und ich will in d er Fernsehproduktion arbeiten – da steckt heutzutage das Geld, beim Schauspiel oder im Zirkus. Fänger gibt es wie Sand am Meer.«
    Mario schüttelte den Kopf. »Nicht solche, wie ich sie brauche.«
    »Egal, ich werde dieses neue ›Special‹ um dich herum aufbauen. Du warst auf dem Weg, der Beste zu werden, den es je gab, großer Bruder. Und wenn ich mit dir fertig bin, wird das jeder wissen.«
    Es war unmöglich, nicht von seinem Enthusiasmus angesteckt zu werden. Er hob sein Glas.
    »Wie steht’s, Matt? Wir sind noch die ›Flying Santellis‹ – nicht wahr? Wir sind noch nicht abgetreten!«
    Tommy hatte Zweifel. Es schien zu schön, um wahr zu sein. Wieder mal Johnnys grandiose Pläne und Übertreibungen. Und doch hatte die Vorstellung Erinnerungen geweckt, alte Träume, Ambitionen, die er schon vergessen glaubte, und er konnte sehen, wie sie auch in Mario erwachten, als er zu ihm hinsah.
    Tommy sagte vorsichtig: »Kann man damit Geld verdienen?«
    Johnny lachte mit einer ausladenden Bewegung.
    ›»Kann man damit Geld verdienen!?‹ Sobald ich meine Förderer am Telefon habe, habe ich die Verträge. Wartet es nur ab, bis ihr seht, wieviel Geld man damit verdienen kann! Na los!« Er setzte das Glas an seine Lippen, trank und wartete dann lachend auf die anderen, die es ihm gleichtun sollten.
    »Auf die ›Flying Santellis‹ – ancora!«
    Tommy dachte, als er die Geste beobachtete und sein eigenes Glas langsam hob, den vertrauten Wein probierte, den er nie gemocht hatte und eigentlich immer noch nicht mochte: Es ist Wahnsinn. Trotz Johnnys ganzem Gerede, dass er die Familientradition hinter sich lassen will, ist er wie Papa Tony, wie er leibt und lebt. In vierzig Jahren wird er sogar wie er aussehen! Als er sich am Tisch umsah, wie die Familie auf diesen Trinkspruch trank, fragte er sich, ob es sonst noch jemand bemerkte.
     
    Johnny redete ununterbrochen bis Mitternacht, Ideen strömten aus ihm heraus.
    » Weißt du noch, wie wir als Kinder immer von der großen Nummer geredet haben, Matt? Grundgedanke –Stromlinie: Das Trapez sollte silbern angemalt werden, und alles, das man nicht anfassen mu ss te, sollte glänzen, überall farbige Lichter dran. Sogar die Trapezstange –wir holen uns den alten… wie heißt er noch?…, um einen Belag herauszufinden, der glänzt, ohne zu rutschen. Weg mit den alten Trikots und her mit fantastischen und futuristischen Kostümen, metallisch, und erwecken den Eindruck von Flugzeugen und Raumflügen.«
    »Und Buck Rogers Düsengürteln?« fragte Tommy mit sanfter Ironie.
    »Warum nicht? Wir stecken mitten in einem neuen Jahrhundert!«
    Mario sagte unschlüssig: »Ich dachte, ich sei der einzige in der Familie, der sich was aus ScienceFiction macht.«
    »Matt, das fliegende Trapez ist beinahe ScienceFiction .« Johnny stand auf einem Bein, das andere nach hinten gestreckt, anmutig, unbekümmert, lachend. »Es geht an die äußerste Grenze des menschenmöglichen, alle Gesetze der Bewegung, Dynamik, fließende Flugbewegungen – das Drängen des Menschen zum Unerreichbaren.«
    »Wie das alte Bild von Lucia«, murmelte Stella. »Flugträume.«
    »Das stimmt«, sagte Johnny aufgeregt. »Das stimmt genau. Nennen wir es Flugträume – eine Art traumhafte Fantasie, fast ein Traumballett, Schweben und Zeitlupe…«
    Den Blick aus zusammengekniffenen Augen in die

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