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Trapez

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Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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jung du warst.« Düster erinnerte Tommy sich, dass Angelo so etwas auch schon einmal gesagt hatte. »Ob du es glaubst oder nicht, Lucky, als du weggegangen bist – als wir uns damals getrennt hatten –, das einzige, das mich davon abgehalten hat, bei Starr auszusteigen, das ganze Land nach dir abzusuchen und sogar auf meinen Knien angekrochen zu kommen, wenn es hätte sein müssen…«
    »Matt, mach halblang…«
    »Nein, hör zu, Lucky, die Sache war die, dass ich mir immer gesagt hatte, dass viele Jungen in dem Alter sich in einen Kerl verknallen, und weil du immer in meiner Nähe warst, hattest du nie die Gelegenheit, herauszufinden, was du von Mädchen hältst. Ich bin zu dir gekommen, bevor du Bescheid wu ss test, und ich dachte, wenn du dich von mir trennst, könntest du rausfinden – nein warte, Tommy, la ss mich zu Ende reden, hm? – Ich dachte, wenn du einmal von mir weg bist, würdest du es mit Mädchen versuchen und herausfinden, ob du wirklich – homosexuell bist oder ob du so hoffnungslos in mich vernarrt warst, dass du nicht gewu ss t hast, was du warst.«
    Tommy strich nervös über das Bettlaken. »Als ich wegging, habe ich auch in der Richtung gedacht«, sagte er schließlich mit leiser Stimme. »In dem ersten Jahr hatte ich eine Menge Mädchen, aber irgendwie, auf irgendeine Weise war es einfach nie das Richtige. Es hat mir überhaupt nichts bedeutet, außer –außer bloß …«, er fühlte, wie sein Gesicht errötete, »… bloß das, was sie in der Armee immer ›entladen‹ genannt haben. Nicht mehr als das.«
    »Es tut mir nicht leid, dass ich geheiratet habe«, sagte Mario. »Sonst wäre ich mir nie sicher gewesen. Ich dachte immer, ich brauchte nicht schwul zu sein. dass ich zu jeder Zeit, wenn ich wollte, mit Frauen klarkommen könnte . Du kennst das ja. Jedes Mal , wenn ich anfing, mich beschissen zu fühle n, bin ich losgegangen und hab’ mit irgendeinem Mädchen rumgemacht, und dann habe ich angefangen, dich auch dazu zu bekommen – Gott, diese Nächte, in denen ich aufgewacht bin und kotzen wollte, wenn ich an diese beiden Weiber gedacht habe!
    Mir das selbst anzutun, war schlimm genug, aber dich da noch mit reinzuziehen – mein Gott!«
    »Vergi ss es, Matt. Ich habe es auch vergessen«, sagte Tommy, nicht wahrheitsgetreu. Er hätte es ihm verzeihen können, weil er um Marios innere Qual wu ss te, aber vergessen war etwas anderes. »Hast du deswegen geheiratet?«
    »Ich weiß es ehrlich nicht. In dem Sommer dachte ich, ich werde verrückt. Ich habe dich vermi ss t, und… ich hab’ mir um Liss Sorgen gemacht und… und hatte Alpträume; ich machte verrückte Sachen und bin verrückte Risiken eingegangen. Ich hab’ sogar mal einen Schuljungen mitgenommen, einen Teenager. Ich hab’… hab’ ihn nicht angerührt, ich… ich hab’ ihn gefragt, und er hat mich angesehen, als ob ich etwas war, das unter einem Stein hervorgekrochen kam, und da hab’ ich ihn aussteigen lassen und bin weggefahren. Zehn Tage später noch bin ich grün vor Angst rumgelaufen und hab’ erwartet, dass sie mich festnehmen würden, mich einsperren, aber ich glaub’, er hat niemandem etwas gesagt. Vielleicht hat er sich geschämt, oder vielleicht hat er gedacht, dass es nichts Böses war, gefragt zu werden, solange er nein sagen konnte. Und jedes Mal , wenn ich in einer Menge einen Rotschopf sah, wurde ich ganz… ganz kribbelig und dachte, du wärst es. O Mensch, Tom, ich kann gar nicht darüber reden. Und dann war Susan die ganze Zeit da, und… und das war in Ordnung. Ich hatte nicht die ganze Zeit solche Angst, und dann sind wir eines Tages abge hauen und haben geheiratet. Schien damals ‘ne ganz gute Idee zu sein, das war alles.«
    Sein Gesicht war ausdruckslos; in Gedanken durchlebte er noch mal eine Art einsame Hölle, eine Erinnerung, von der Tommy wusste, dass er sie mit niemandem teilen würde. Seine Worte hatten die Oberfläche angekratzt, nicht mehr.
    »Ich hab’s versucht«, sagte er schließlich . »Bei Gott, ich habe es versucht. Wir wurden nicht von einem Priester getraut, weil sie geschieden war, aber ich habe es versucht. Ich habe mich wie einer von ihnen gefühlt. Wie einer der anderen, das einzige Mal in meinem Leben. Es war ganz schön, nicht immer… immer draußen zu sein und hineinzuschauen. Und als Susan dann schwanger war, glaubte ich, dass ich sie trotzdem lieben mü ss te. Ich wollte sie verhätscheln und verwöhnen und viel Aufhebens um sie machen. So wie ich es… mit Liss

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