Trapez
Minute. .. Tommy sah, wie das Blut wieder aus Marios Nase hervorscho ss . Ihre Hände und Handgelenke verschränkten sich, Blut bespritzte ihn wieder kurz, aber Mario schwang mit sicherem Griff unter ihm, lächelte in Hochstimmung und beachtete das Blut nicht, das an seinem Gesicht herunterlief.
Während sie schaukelten, zischte Tommy zwischen seinen Zähnen: »Du hast völlig den Verstand verloren!«
Aber gegen seinen Will en erreichte ihn Marios übermü tiges Lächeln. Dies war der alte Mario; vor zehn Jahren hätte Mario so etwas getan.
»La ss mich los, Lucky«, sagte Mario. »Ich gehe direkt ins Netz. Stella hat wieder Ärger mit ihren Augen. Ich glaube, dass nicht mal Mason glaubt, heute noch was aufnehmen zu können.«
Als sie alle unten waren, waren Stellas Augen rot, und sie drückte die Tränen weg, die aus ihren geröteten Lidern strömten. Marios Gesicht mu ss te auch gereinigt werden, die Blutung wurde wieder mit Eis gestillt. Tommy fuhr sie nach Hause, aber als sie das Haus der Santellis erreichten, war Stella ängstlich und sehr bla ss in der Ecke des Sitzes zusammengesunken.
»Tommy, ich kann nichts sehen. Ich kann überhaupt nichts sehen! Ich habe Angst!«
»Ruhig, ganz ruhig, Kleines«, sagte Tommy, ging um das Auto herum und hob sie heraus. »Hier, leg deine Arme um meinen Hals.« Er trug sie die Stufen hinauf.
Über seine Schulter hinweg sagte er kurz zu Mario: »Ruf den Doktor an. Er soll gleich herkommen. Und la ss dich nicht beschwatzen, sie in die Praxis zu bringen.«
Er kniete neben ihr und hielt ihre Hände fest. Sie weinte ängstlich.
»Tommy, ich hab’ solche Angst! Werde ich jetzt blind?«
»Nein, nein«, beschwichtigte er sie. »Warte nur ab. Der Doktor wird gleich hier sein.«
Johnny war von oben heruntergekommen und stellte schnell ein paar besorgte Fragen. Er nahm Stella in seine Arme, hielt sie fest und beruhigte sie. »Es ist alles in Ordnung, Baby, mit dir ist nichts passiert, es sind bloß die Scheinwerfer«, versicherte er ihr und wandte sich wütend an Mario.
»Hast du nicht genug Grips im Kopf, um sie vor den Scheinwerfern zu warnen? Nein, verdammt, wahrscheinlich nicht – deine Augen sind ja fast so schlimm wie ihre!« wütete er. Marios Augen waren jetzt auch rot und begannen anzuschwellen.
»Johnny, ich hab’ nicht gewu ss t…«
»Es ist gar nicht so schlimm«, sagte Johnny, kniete sich neben Stella und hielt sie fest. »Ein paar Tage Bettruhe und sie ist wieder in Ordnung. Aber der Doktor soll sich besser auch deine Augen ansehen, Matt. Und deine Nase.«
»Ja, fühlt sich so an, als ob diesmal was gebrochen ist.
Es ist nicht Stellas Schuld – sie konnte nicht sehen, was sie tat – aber da drinnen kratzt irgendwas.«
Der Arzt bestätigte Johnnys Diagnose von der Überbelastung durch Scheinwerferlicht. »So was haben sie immer ›Scheinwerferaugen‹ genannt. Man sieht es jetzt nicht mehr oft; die meisten Leute wissen jetzt, dass sie nie ins Licht schauen dürfen«, sagte er. »War dies das erste Mal für Sie vor Kameras, Mrs. Gardner? Es hätte Sie jemand warnen sollen.« Er verordnete ihr Augentropfen und ein paar Tage Bettruhe mit verbundenen Augen. Er bestätigte auch, dass Marios Nase gebrochen war, nichts Ernsthaftes, er stopfte sie mit Mull aus, eine unange nehme Prozedur. Nachdem er gegangen war und beide ermahnt hatte, in ein, zwei Tagen zum Nachsehen zu kommen, sagte Johnny, dass sie sofort das Studio wegen Arztkostenerstattung und Zeitentschädigung anrufen sollten.
»Und überhaupt«, fügte er hinzu und sah auf Stella hinab, die mit verbundenen Augen auf der Couch lag, »ist jetzt eins klar. Und zwar endgültig!«
»Was denn, Johnny?«
»Von jetzt an…« Johnny hielt inne. Suzy war ins Zimmer gekommen und kletterte auf die Couch, dort wo Stella lag. Sie schmiegte sich an sie und mu ss te beruhigt werden.
Stella lag lächelnd da, drückte das verängstigte Kind an sich und versicherte ihr: »Mir geht es gut, Pummelchen, ich hab’ bloß zu lange in die Scheinwerfer geguckt. So, als ob du in die Sonne siehst. Das solltest du nie tun, niemals.«
Johnny ging hinaus auf den Flur und zog Mario und Tommy mit entschlossenem Gesicht hinter sich her.
»Von jetzt an wird Stella nicht wieder auf den verdammten Platz gehen, außer wenn ich da bin und dafür sorge, dass es ihr gut geht! Ihr wi ss t, dass sie selbst nichts sagen würde! Ich hab’ gewu ss t, dass ich heute hätte mitkommen sollen!«
Mario lachte bekümmert. Seine Stimme klang
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