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Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Titel: Trau dich endlich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Alimente zahlen, und die konnte er sich zum Glück problemlos leisten.
     
    Er spähte nach oben. »Was hältst du davon, wenn wir dort Eis essen gehen?«
     
    »Geht nicht! Ich vertrage doch keinen Milchzucker.«
     
    Ach, richtig. Dass er das immer wieder vergaß. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass er solche Details bis zum Ende des Sommers verinnerlicht haben würde.
     
    »Dann essen wir eben dort zu Mittag«, schlug er vor.
     
    »Okay. Ich ziehe mich um. Dauert nur eine Minute.«
     
    Das hieß, die nächste Viertelstunde brauchte er wohl nicht mit ihr rechnen. Holly hatte nämlich auch den Modefimmel ihrer Mutter geerbt.
     
    »Gut. Ich bringe inzwischen Fred zu deinem Großvater rüber.« Derek klopfte sich auf den Oberschenkel und stieß einen Pfiff aus, woraufhin ein Basset schwerfällig die Treppe heruntergewatschelt kam und auf ihn zuschlenderte. Fred wirkte in keiner Weise zerknirscht darüber, dass er Hollys Sandalen angeknabbert hatte, und dass er heute früh in Dereks Schuhe gepinkelt hatte, bedauerte er sichtlich ebenso wenig. Warum auch? Fred trieb, was er wollte, und in den vergangenen zehn Jahren hatte sich niemand daran gestoßen. Wäre Holly nicht so verrückt nach diesem Tunichtgut gewesen, Derek hätte ihn längst endgültig ins Haus seines Vaters verbannt.
     
    Derek befestigte die Leine am Hundehalsband (zwei Anschaffungen, die er gleich nach seiner Rückkehr getätigt hatte) und wollte eben das Haus verlassen, als Holly die Treppe herunterhopste.
     
    »Warte! Ich hab doch gesagt, es dauert nur eine Minute.«
     
    »Schon, aber ich hab nicht erwartet, dass du das ernst meinst. Entschuldige.«
     
    »Kein Problem.« Sie traten nach draußen. Das Gästehaus stand auf dem hinteren Teil des Anwesens, das »Haupthaus« vorne an der Straße, dazwischen erstreckte sich eine große grüne Wiese. »Wir sehen uns bei Grandpa!«, rief Holly plötzlich und sprintete los.
     
    Derek zog in Erwägung, es ihr nachzutun, doch nach einem Blick auf Freds trauriges Gesicht überlegte er es sich anders. »Deinetwegen setze ich noch Speck an, Alter«, schalt er den Hund und drosselte sein Tempo sogar ein wenig.
     
    »Dad!«, gellte gleich darauf Hollys Stimme durch die vormittägliche Stille. »Grandpa hat ein Gewehr!«
     
    »Ach du grüne Neune«, brummte Derek und joggte los, wobei er Fred hinter sich herzerrte, ob es dem Hund passte oder nicht. Was mochte sein streitsüchtiger alter Herr wohl wieder im Schilde führen?
     
    Holly kam angerannt, und Derek drückte ihr die Leine in die Hand. »Bleib hier«, befahl er. Als er um die Ecke bog, hantierte sein Vater in der Tat gerade mit der alten Repetierflinte, die seit Generationen im Besitz der Familie war.
     
    »Nimm das Ding runter, Dad, ehe du dir damit die Rübe wegschießt!«
     
    Hank Corwin stellte die Waffe ab. »Sie ist nicht geladen.«
     
    Derek atmete erleichtert auf. Das verringerte die Verletzungsgefahr schon mal ganz beträchtlich.
     
    »Noch nicht jedenfalls.« Hank gluckste.
     
    Derek runzelte die Stirn. »Was hast du denn damit vor?« Er konnte sich nicht entsinnen, dass sie das Gewehr je aus der Glasvitrine genommen hatten, in dem es ausgestellt war.
     
    »Ich poliere sie, weil ich mir damit heute Abend in der Bücherei Gehör verschaffen will.« Mit unverkennbarem Stolz ließ Hank seine Hand über die glänzende Waffe gleiten.
     
    Er war gelernter Elektriker und sah für seine siebenundfünfzig Jahre ausnehmend gut aus, wie Derek fand – und das, obwohl sich Hank keinen Deut um sein Aussehen scherte. Wozu auch? Sämtliche Frauen in der Stadt wussten von dem Fluch und hielten sich wohlweislich von den Corwin-Männern fern. Seine einzige Gesellschaft waren sein Bruder Thomas und Fred, der Basset. Deshalb war Hanks dunkles Haar meist ungeschnitten und unfrisiert, und auch um seine Kleidung machte er keinerlei Aufhebens. Er lief den ganzen Sommer in beigefarbenen Hosen und weißen T-Shirts herum, sowohl bei der Arbeit als auch in seiner Freizeit.
     
    Die Corwin-Männer aus Hanks Generation hatten den Fluch allesamt zu ignorieren versucht – und es bitter bereut. Inzwischen teilte sich Hank sein Elternhaus mit seinem Bruder Thomas. Edward, der Dritte im Bunde, war ein Einzelgänger, ja, ein Sonderling. Er wollte nichts mit Thomas zu tun haben, weil dieser ihm die große Liebe vor der Nase weggeschnappt hatte. Zu Mike und Jason, seinen beiden Cousins – einer pro Onkel – hatte Derek ein gutes Verhältnis. Thomas hatte zudem

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