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Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Titel: Trau dich endlich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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müssen, dass sein Vater womöglich mit einem Gewehr aufkreuzte.
     
    Derek griff nach der Waffe, um sie sicher im Gästehaus oder im Kofferraum seines Geländewagens zu verwahren. Man konnte nie wissen – womöglich löste sich plötzlich ein Schuss aus der alten Büchse, wenn Hank damit in der Luft herumwedelte, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
     
    Hank stampfte mit dem Fuß auf und schüttelte drohend den Zeigefinger. »Na, warte … Du bist unfair.«
     
    »Und du bist unvernünftig. Ich fahre jetzt mit Holly ins Einkaufszentrum; willst du mitkommen?« Derek winkte seine Tochter zu sich.
     
    »Nein, ich brauche noch einiges aus der Stadt, und dann bereite ich eine kleine Ansprache vor. Dieses Mädel hat vielleicht Nerven, zu behaupten, der Fluch wäre bloß reine Einbildung!«, brummte Hank und stapfte ins Haus.
     
    Derek sah ihm lachend nach. Große Klappe, nichts dahinter. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich sein Vater freiwillig an einer öffentlichen Diskussion über den Corwin-Fluch beteiligen würde.
     
    Eine Diskussion, die ausgerechnet Gabrielle Donovan angeleiert hatte.
     
    Verdammt. Er konnte nicht fassen, dass sie nach all den Jahren zurückgekommen war.
     
    Am Tag nach dem Abschlussball hatte er mit ihr Schluss gemacht, und kurz darauf waren ihre Eltern, beides Universitätsdozenten, mit ihr weggezogen – zum Glück, denn sonst hätte er sich den ganzen Sommer lang nach etwas verzehrt, das für ihn tabu war. Das Zusammensein mit ihr war schlichtweg spektakulär gewesen. Gabrielle war für ihn schon mit achtzehn das schönste, sinnlichste Wesen auf der ganzen Welt gewesen. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie sich ihr wohlproportionierter Körper und ihr Porzellanpuppengesicht über die Jahre zu voller Blüte entfaltet hatten. Dank der französischen Gene ihrer Mutter kannte Gabrielle in Bezug auf Sex und Leidenschaft keine Hemmungen, und sie hatten häufig miteinander geschlafen – bis Derek bewusst geworden war, dass es nicht nur ein rein körperliches Bedürfnis war, das ihn immer wieder in ihre Arme trieb.
     
    Doch Gabrielle war nicht nur bildhübsch, sondern auch clever. Lange bevor er es sich leisten konnte, mit Millionen zu jonglieren, hatte sie Dereks Interesse am Finanzsektor erkannt. Es würde sie bestimmt nicht überraschen, dass er nach seinem Studium an der Columbia University sofort als Trader an die Wall Street gegangen war. Bald darauf hatte ihn eine Investment-Banking-Firma eingestellt. Er hatte Glück gehabt und mit einigen großen Deals ein Vermögen verdient.
     
    Und dann war ihm ebendieses Vermögen auf dieselbe Art und Weise wieder abhandengekommen – er hatte zu viel in ein Unternehmen investiert, das sich in die falsche Richtung entwickelt hatte. Heute war er Finanzberater und zog es vor, das Einkommen anderer Leute sicher und sinnvoll anzulegen, statt sein eigenes aufs Spiel zu setzen.
     
    Er schüttelte die Erinnerungen ab und ging zu seiner Tochter, die gerade versuchte, Fred zum Apportieren zu bewegen. Mit wenig Erfolg – der Hund lag faul auf seinem Hängebauch und stierte den Stock an, der in einiger Entfernung von ihm im Gras lag, dachte aber nicht im Traum daran, ihn zu holen.
     
    »Können wir?«, fragte Derek.
     
    »Klar!« Holly wischte sich die staubigen Hände an ihrer Jeans ab.
     
    »Gut.« Er zerzauste ihr das lange Haar. »Komm, wir bringen Fred ins Haus, dann brechen wir auf.«
     
    Holly nickte und zog an der Hundeleine, worauf sich Fred widerstrebend erhob und lostrottete.
     
    »Was hast du denn, Daddy?«
     
    »Wie kommst du darauf, dass ich irgendetwas habe?«, fragte Derek.
     
    Seine Tochter sah zu ihm hoch. Wegen der Sonne musste sie die Augen zusammenkneifen. »Du siehst deprimiert aus.«
     
    »Wie könnte ich deprimiert sein, wenn ich mit meiner Lieblingstochter einkaufen gehe?« Derek war entschlossen, sich die Zeit, die er mit seiner Tochter verbringen durfte, von nichts vermiesen zu lassen.
     
    Sie grinste. »Ich bringe Fred zu Grandpa rüber.« Und schon war sie weg und überließ ihn seinen Gedanken. Die verführerischste Frau aus seiner Vergangenheit war wieder aufgetaucht, um seine Zukunft durcheinanderzubringen. Nun, vielleicht würde sie ja gleich wieder abreisen.
     
    Das war jedoch genauso unrealistisch wie die Behauptung, der Corwin-Fluch hätte nichts mit der Tatsache zu tun, dass seit William Corwin jeder Mann in seiner Familie auf eine gescheiterte Ehe zurückblicken

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