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Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Titel: Trau dich endlich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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doch nur natürlich, dass ich dich davor beschützen möchte.«
     
    »Lass dir eines gesagt sein, Derek: Es ging mir schon mit siebzehn gegen den Strich, wenn über meinen Kopf hinweg Entscheidungen getroffen wurden, und das tut es heute mehr denn je. Dein Kuss hat mir klar und deutlich gezeigt, was du für mich empfindest. Glaub ja nicht, dass ich mich noch einmal abwimmeln lasse.«
     
    Ehe er noch etwas entgegnen konnte, öffnete sie die Autotür und sprang aus dem Wagen. »Danke fürs Mitnehmen«, rief sie fröhlich.
     
    Sie hatte seinen Worten ganz offensichtlich nicht die geringste Beachtung geschenkt.
     
    Sein Körper freute sich darüber.
     
    Doch sein Verstand und sein Herz sagten ihm, dass Gabrielle ohne ihn besser dran wäre.
     
    Derek rieb sich die Augen, dann ließ er die Hand auf das Lenkrad donnern. Wann zum Teufel würde sich sein Leben endlich nach seinen Wünschen gestalten? War die Tatsache, dass sein Nachname Corwin lautete, denn wirklich stärker als jede andere Macht der Welt?
     
    Er legte den Rückwärtsgang ein, fuhr langsam auf die Straße hinaus und sah zu, wie Gabrielle ihren Wagen aufsperrte und ein Flugblatt von der Windschutzscheibe nahm. Sie überflog es kurz, ehe sie es zerknüllte und die Fahrertür öffnete.
     
    Das hübsche kleine Cabrio passte zu ihrer Persönlichkeit, wie er fand. Sie hob die Hand, um ihm zu bedeuten, dass er losfahren konnte, und er brauste davon.
     
    Eines stand fest: Ganz egal, wie schwer es ihm auch fiel, er musste Distanz wahren. Er durfte nicht zulassen, dass der Fluch, der auf ihm lastete, auch ihr Leben zerstörte.
     
    Gabrielle drehte den Zündschlüssel herum und wartete darauf, dass die Klimaanlage ihre kühlende Wirkung tat. Ihr Wagen stand seit Stunden in der prallen Sonne und war aufgeheizt wie ein Backofen.
     
    Ihr Herz raste. Aber es lag weder an dem Kuss noch an der Hitze, sondern an der Botschaft, die ihr jemand auf der Windschutzscheibe hinterlassen hatte.
     
    Sie griff zu dem Zettel, den sie so achtlos zerknüllt hatte, damit Derek keinen Verdacht schöpfen konnte. Dabei hätte er jeden Grund gehabt, sich Sorgen zu machen, denn sie hatte eine Drohung erhalten. Es handelte sich um eines der Flugblätter, die für ihren Vortrag in der Bücherei warben. Auf die Rückseite hatte jedoch jemand mit rotem Buntstift Verschwinde, sonst … gekritzelt.
     
    Gabrielle war wütend. Sie konnte es schon kaum ertragen, wenn man ihr sagte, was das Beste für sie war, aber nichts brachte sie so sehr auf die Palme wie eine Drohung oder ein Ultimatum.
     
    Als hätte sie nicht bereits genügend Sorgen … Erwartete Derek nach diesem Kuss wirklich, dass sie einfach die Hände in den Schoß legte? Solange sie sicher sein konnte, dass er Gefühle für sie hegte, würde sie nicht zulassen, dass sein lächerlicher Aberglaube ihnen im Weg stand. Und sie würde sich auch nicht von irgendeinem Feigling davon abhalten lassen, heute Abend ihre Meinung kundzutun.
     
    Wenn man Gabrielle mit einem Nein kam, verfolgte sie ihre Ziele nur umso entschlossener. Sie knüllte den Flyer zum zweiten Mal zusammen und pfefferte ihn in die Ecke.
     
    Sieh dich vor, Derek Corwin, dachte sie. Gabrielle ist zurück, und sie wird sich holen, was sie haben will.
     

Kapitel 4
     
    Derek hatte nicht die Absicht, sich Gabrielles Vortrag anzuhören. Ihm stand weiß Gott nicht der Sinn danach, noch mehr über ein Phänomen zu hören, mit dem er bereits bestens vertraut war. Leider war sein Vater nach wie vor fest entschlossen, hinzugehen.
     
    Holly und Derek hatten gemeinsam mit Hank und Thomas zu Abend gegessen und waren danach noch eine Weile um den Küchentisch sitzen geblieben. Jetzt erhob sich Derek, um seinem Onkel zu helfen, der die Essensreste in den Mülleimer kippte, während Hank das übrige Geschirr in die Spülmaschine räumte. Da Holly inzwischen mit Fred vor die Tür gegangen war und sein Vater schon wieder das leidige Thema von Gabrielles Vortrag aufs Tapet brachte, beschloss Derek, diesbezüglich gleich einiges zu klären. Er war darauf bedacht, seine Tochter mit ihren gerade mal elf Jahren nicht mit Details über den Fluch und dessen Auswirkungen auf die Familie zu belasten.
     
    »Es kann doch nicht in deinem Sinne sein, dass Gabrielle in aller Öffentlichkeit unsere Familiengeschichte durch den Schmutz zieht!«, wetterte Hank.
     
    »Entschuldige mal, aber glaubst du wirklich, dass das irgendetwas ändert? Dass wir verflucht sind, ist doch längst stadtbekannt«,

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