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Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Titel: Trau dich endlich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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hatte, als er am Tag nach dem Abschlussball völlig überraschend erklärt hatte, es sei aus und vorbei. »Seitdem ist viel passiert. Vielleicht glaubt er ja nicht mehr an den Fluch.« Wem versuchte sie hier eigentlich etwas vorzumachen, Sharon oder sich selbst?
     
    »Ich nehme an, das heißt, ich habe Recht und du bist noch nicht über ihn hinweg.«
     
    »Genau.« Leugnen war zwecklos. Sharon kannte sie viel zu gut.
     
    Gabrielle stammte aus einer Familie, in der die Frauen Akademikerinnen und zugleich äußerst romantisch veranlagt – und leidenschaftlich obendrein – waren. Selbst im zarten Alter von siebzehn hatte Gabrielle bereits sehr viel Wert auf Dinge gelegt, die ihr Wohlbefinden steigerten, und dazu hatten nun einmal Schokolade und Sex gezählt, wobei der Sex mit Derek noch einmal in eine ganz eigene Kategorie gehört hatte.
     
    »Oh, nein, meine Liebe. Ich will nicht, dass du das alles noch einmal durchmachst. Soweit ich weiß, hat sich, was die Corwin-Männer angeht, in den vergangenen Jahren nicht viel geändert«, bemerkte Sharon, während sie dem Verkäufer ihre Kreditkarte reichte.
     
    »Im Großen und Ganzen vielleicht nicht, aber du hattest doch keinen persönlichen Kontakt zu Derek, oder? Vielleicht ist er ja mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dem Fluch lediglich um eine alte Familiensage handelt. Schließlich war er sogar verheiratet …« So sehr es ihr auch missfiel, dass er sein Leben mit einer anderen Frau geteilt hatte.
     
    Zugegeben, sie hatte auch andere Männer gehabt, aber sie hatte keinen von ihnen geliebt, hatte mit keinem von ihnen ein Kind in die Welt gesetzt. Sie schluckte den schmerzenden Kloß hinunter, den sie plötzlich im Hals spürte.
     
    »Bei Derek hat sich inzwischen tatsächlich einiges getan«, sagte Sharon, als hätte sie Gabrielles Gedanken gelesen.
     
    »Stimmt.« Aber er hatte sie vorhin mit demselben durchdringenden Blick gemustert wie früher – ein Blick, der ihr das Gefühl vermittelte, dass er nur Augen für sie hatte. Sie war ihm nicht gleichgültig. Die Frage war nur, ob er es wagen würde, seine Gefühle für sie auszuleben.
     
    Gabrielle war entschlossen, es herauszufinden. »Ich werde mit ihm anbandeln. Ich muss wissen, ob Hoffnung besteht. «
     
    »Wie du meinst.« Sharons Tonfall ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, was sie von Gabrielles Entscheidung hielt. »Du weißt, wo du mich findest.« Sie setzte ihre Unterschrift auf den Papierstreifen, den der Verkäufer ihr reichte, nahm die Zahlungsbestätigung entgegen und verstaute sie zusammen mit dem Portemonnaie in ihrer Handtasche.
     
    Dann griff sie nach der großen Schachtel auf dem Tresen.
     
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte Gabrielle.
     
    »Nein, danke, das schaff ich schon. Brauchst du Hilfe?«
     
    Gabrielle lächelte. »Nein. Denn diesmal kenne ich das Worst-Case-Szenario bereits. Ich bin schon einmal damit konfrontiert worden, und ich habe es überlebt. Und außerdem bin ich mittlerweile älter und klüger.«
     
    Sharon runzelte die Stirn. »Und warum willst du dann noch einmal mit dem Kopf durch dieselbe Wand?«
     
    »Weil man manche Wände bewegen kann, wenn man das richtige Werkzeug dafür zur Verfügung hat. Hör auf, dir Sorgen zu machen. Wir sehen uns heute Abend.« Damit wandte sich Gabrielle um und machte sich auf den Weg. Sie wollte sich noch ein wenig umsehen, ehe sie Derek und Holly zum Lunch traf.
     
    »Richard könnte dich mit ein paar sehr netten Leuten bekanntmachen«, rief Sharon ihr nach.
     
    Doch Gabrielle lachte bloß und winkte. Sie hatte über zehn Jahre nach einem Mann gesucht, der wie Derek war, einem Mann, der ihr emotional und körperlich das geben konnte, was Derek ihr gegeben hatte. Keiner hatte es auch nur annähernd geschafft.
     
    Wenn ihr das Schicksal eine zweite Chance mit Derek bot, dann musste sie sie ergreifen.
     
    Dereks Sorge, das Mittagessen könnte sich unerquicklich gestalten, erwies sich als unbegründet. Seine Tochter und seine Jugendliebe unterhielten sich blendend, während sie ihre Hamburger mit Pommes verdrückten. Wie Holly Gabrielle dazu hatte überreden können, ihr Lieblingsmenü zu bestellen, war ihm ein Rätsel.
     
    Doch die beiden hatten mehr gemeinsam, als er sich je hätte träumen lassen. Ihr Geschmack deckte sich in vielen Bereichen, angefangen von diversen Kinderbüchern bis hin zu aktuellen Fernsehsendungen. Derek war derart fasziniert von der Unterhaltung zwischen seiner vor Begeisterung

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