Trau dich endlich!: Roman (German Edition)
Schritt nach hinten, die Hände noch immer vor dem Körper erhoben.
Er marschierte unbeeindruckt auf sie zu.
»Derek! Wehe …« Sie wich weiter zurück.
Es war tatsächlich fies.
Aber Gabrielle war so … verlockend trocken. »Okay, ich zähle bis drei, damit du dich darauf einstellen kannst. Eins, zwei … drei!« Damit schraubte er am Verschluss und richtete den kalten Wasserstrahl auf Gabrielle.
Sie quiekte auf und spurtete los, doch er war schneller. Im Nu hatte er sie eingeholt und gründlich von oben bis unten nassgespritzt. Dann ließ er seine behelfsmäßige Waffe ins Gras fallen.
Gabrielle stand vornübergebeugt da und schnappte lachend nach Luft, während Holly hinter ihnen kicherte, wie Derek sie noch nie zuvor hatte kichern hören.
Schließlich hob Gabrielle den Kopf und bedachte ihn mit einem bitterbösen Blick, aber ihre Mundwinkel zuckten verräterisch.
»Ich konnte nicht widerstehen«, sagte er.
»Kann ich mir vorstellen.« Sie richtete sich auf und schob sich schwer atmend ein paar feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihr Brustkorb hob und senkte sich.
Er konnte sich nicht satt an ihr sehen. Sie trug ihre Laufhose und ein T-Shirt, das sie sich von ihm geliehen hatte. Ein weißes T-Shirt, das in nassem Zustand ziemlich durchsichtig war. Unter dem dünnen Stoff zeichneten sich deutlich die erigierten rosaroten Knospen ihres Busens ab.
Derek unterdrückte ein Stöhnen. Am liebsten hätte er sie an Ort und Stelle zu Boden geworfen und sich auf sie gestürzt. Und ihrem anzüglichen Blick nach zu urteilen, wusste sie genau, was in ihm vorging.
»Dad!«
Hollys Stimme brachte ihn wieder zur Vernunft.
»Ja?«, fragte er, ohne den Blick von Gabrielle abzuwenden.
»Fred ist jetzt trocken, und er zerrt an der Leine. Kann ich ihn laufen lassen?«
Er wandte sich zu seiner Tochter um. »Bring ihn lieber rüber zu Grandpa, damit er sich nicht gleich wieder schmutzig macht«, trug er ihr auf.
»Mach ich. Und danach gehe ich duschen, und dann fahren wir zu Target!« Sie zerrte an Freds Leine, bis er sich geschlagen gab und ihr ins Haus ihres Großvaters folgte.
Derek nahm zwei trockene Handtücher vom Picknicktisch, eines für Gabrielle, eines für sich selbst.
Auf dem Weg zurück zum Gästehaus schwiegen sie, was jedoch nicht weiter auffiel, da Holly unentwegt vor sich hinplapperte. Sie war völlig überdreht und amüsierte sich noch im Nachhinein königlich über das Hundebad und die Tatsache, dass ihr Dad zu solch hinterlistigen Streichen fähig war.
Derek war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Er staunte darüber, wie selbstverständlich sie miteinander umgegangen waren. Sie hatten Spaß gehabt. Holly war glücklich.
Es hatte sich angefühlt, als wären sie eine Familie .
Kapitel 14
Es war offensichtlich, dass Gabrielle ein riesiger Fan der Supermarktkette Target war. Mehr als einmal erwähnte sie, man könne sich dort mit allem eindecken, was man benötigte, einschließlich der Lebensmittel. Letztere kauften sie dann zwar doch im örtlichen Supermarkt, aber erst, nachdem sie die Tüten mit ihren gemeinsam ausgewählten Neuerwerbungen – Kleider, Haar-Accessoires und DVDs – in den Kofferraum von Dereks Geländewagen geladen hatten.
Derek konnte nicht fassen, wie schnell die Zeit vergangen war und wie kurzweilig sich der Einkauf auch für ihn gestaltet hatte. Er hatte sich wiederholt bei dem Gedanken ertappt, dass Shoppen ja richtig Spaß machen konnte, und er bemerkte bei sich ein schlechtes Gewissen. Marlene hatte ihn unzählige Male gebeten, sie beim Shoppen zu begleiten, und zwar nicht nur, damit er geduldig dabeisaß, während sie in der Damenabteilung stundenlang Kleider anprobierte. Ja, je mehr er verdiente, desto mehr gab sie aus. Aber wie oft hatte sie ihn nach seiner Meinung gefragt, wenn es darum gegangen war, die Einrichtung für ihre neue Wohnung oder auch bloß Weihnachtsgeschenke für Holly, ihre Eltern oder seine Familie zu besorgen. Doch sie war auf taube Ohren gestoßen.
Stets hatte er argumentiert, er könne seine Zeit nicht so verschwenden; er müsse arbeiten, selbst an den Wochenenden. Er hatte sich abgerackert, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass er unglücklich war. Er hatte seine große Liebe verlassen und eine Frau geheiratet, die er nicht liebte. Und daran war nur dieser verdammte Fluch schuld gewesen.
Nachdem sie ihre Einkäufe verstaut
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