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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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von Katherine Hepburn sehen, die in ihrer Schönheit geradezu erstrahlte. Das einzige Strahlen, das von mir ausging, war meine glänzende Haut, die ich in bester Absicht mit einer von Staceys sündhaft teuren Cremes bearbeitet hatte.
     
    Es dauerte eine Weile, bis wir uns von unserem Heiterkeitsanfall erholt hatten. Dann aber verriet Stace, was sie so früh nach Hause getrieben hatte.
    »Weißt du, was ich eben erfahren habe? In zwei Wochen steigt das Casting! Für den Film, der den Beginn deiner Karriere markieren wird. Ist das nicht super?«
    »Natürlich weiß ich das, weshalb glaubst du, sehe ich wie eine Verrückte aus? Ich versuche gerade in dem Casting für diesen Film eine Rolle zu bekommen.«
    »Ich will ja nicht unken, aber so schaffst du es bestimmt nicht. War Bogart mit Frankenstein befreundet?«
    »Ach, verdammt. Es ist ohnehin sinnlos. Ich werde niemals in der Lage sein, Katherine Hepburn zu spielen«, stöhnte ich und begann mir die Lockenwickler aus dem Haar zu quälen.
    »Katherine Hepburn? Du willst in einem Film über Humphrey Bogart Katherine Hepburn spielen?«
    »Ich weiß. Eine blöde Idee. Im Vergleich zu ihr bin ich eine tollpatschige Kuh mit einem Pferdegesicht.«
    »So ein Unsinn! Ich meine etwas ganz anderes«, protestierte Stace. »Was ich damit sagen wollte: Du musst Humphrey Bogart spielen.«
    »Ich? Humphrey Bogart? Ja, klar. Hätte ich auch selbst draufkommen können, dass die eine Frau für die Rolle suchen. Logisch!« Ich schlug mir an die Stirn. »Warum habe ich nicht gleich daran gedacht?«
    »Lauren, manchmal bist du wirklich zu blöd. Niemand, wirklich niemand in ganz Hollywood kann jeden Humphrey-Bogart-Film nachspielen, kennt jede einzelne Handbewegung, jede Zeile, die er jemals in einem Film gesprochen hat, so wie du. Ich habe noch niemals jemanden gesehen, der Humphrey Bogart darstellt und bei dem man vergisst, dass es nicht der Meister selbst ist, der vor einem steht. Und du lässt dich von deinem Geschlecht davon abhalten, diese Rolle zu wollen? Spinnst du eigentlich?«
    Das musste ich erst einmal verdauen. Auf diese Idee wäre ich nie gekommen, aber jetzt, nachdem Stace es gesagt hatte, schien es mir logisch. Warum nicht? Ich würde ihnen das ganze Paket liefern. Mein Aussehen gepaart mit einer Kenntnis der Materie, wie sie sonst wohl kaum jemand aufweisen konnte.
    »Stace, du bist ein Genie!«
    »Merkst du das jetzt erst?«, antwortete sie und ließ sich zurückfallen. »Als Dank kannst du mir einen Saft holen.«
    »Okay.« Ich rappelte mich mühsam auf, denn mir tat noch immer alles weh von der Tae-Bo-Stunde. »Aber nur, weil du’s bist.«
     
    Spät am nächsten Nachmittag kam ich erschöpft von der Arbeit nach Hause. Die Aufräumaktion in Staceys Zimmer hatte mich bis ein Uhr morgens wach gehalten. Danach brauchte ich ewig, um einzuschlafen, denn ihre Worte gingen mir im Kopf herum. Adrenalin pulsierte durch meine Adern, wenn ich mir vorstellte, dass ich den besten Regisseur Hollywoods und mit ihm die ganze Welt an der Nase herumführen sollte. War das überhaupt möglich?
    Mit einem Seufzer ließ ich mich in einen Sessel fallen und dachte über diese verrückte Idee nach. Es könnte klappen, wenn …
    Das Telefon klingelte und unterbrach meine Überlegungen für ein paar Sekunden, in denen ich darüber sinnierte, ob ich aufstehen und abnehmen sollte oder lieber … Aber da hatte Stace das Gespräch schon entgegengenommen. Sie erschien mit einem Grinsen im Gesicht und dem Hörer in der Hand im Wohnzimmer.
    »Es ist George, dein Vater«, verkündete sie.
    Oh verflixt. Noch bevor ich seine Stimme hören konnte, wusste ich auch schon, warum er angerufen hatte. Und richtig…
    »Lauren, es ist so weit! Paramount dreht den Film, auf den ich seit Jahren warte. Endlich ein Projekt, das gut genug ist für dich.«
    »Ja, nur waren sie bisher immer der Meinung, ich sei nicht gut genug für ihre Projekte.«
    »Unsinn. Du hast dich nur für die falschen Rollen beworben. Das sage ich dir schon seit langem. Jetzt aber ist es so weit. Brad Bailey hat endlich einmal eine gute Idee. Er will …«
    »Ich weiß«, unterbrach ich seinen Redefluss. »Es ist der Film des Jahres, und er will neue Gesichter engagieren. Dad, das habe ich alles schon gehört.«
    »Dann ist ja gut«, entgegnete er, und ich konnte seiner Stimme anhören, dass ich ihn aus dem Konzept gebracht hatte. »Hast du schon die Casting-Informationen?«
    »Ja, aber es ist kein einziger Part für mich

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