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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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Kreuzer“, kam es ihr endlich über die Lippen.
    Fabians Augen weiteten sich erstaunt. „Oh, ich dachte, Sie seien Yvonne Petterfy.“
    Ihr  wurde heiß. „Nein. Ja, ich meine ...“, stammelte sie. Das war ja so klar gewesen, dass sie sich schon in den ersten fünf Minuten mit ihrer Lüge verplappern würde.
    „Ah, ich verstehe.“ Fabian zog die Augenbrauen hoch. „Ein Künstlername, nicht wahr? Wie möchten Sie denn lieber angesprochen werden? Mit Yvonne Petterfy oder Helen Kreuzer?“
    „Einfach nur Helen“, sprudelte sie erleichtert hervor und biss sich sofort auf ihre Unterlippe. Wäre sie doch bloß vorhin gegangen! Sie machte sich vor diesem attraktiven Mann total lächerlich.
    „Darf ich dir etwas zu trinken anbieten, Helen?“ Fabians Blick ruhte auf ihr. Er schien ihr Unbehagen zu spüren und berührte sie leicht am Arm. In ihrem Bauch begann es zu kribbeln und sie nickte stumm.
    „Lass uns dort hinüber gehen.“ Er zeigte in den Salon hinein. „Hier wird sich Sophia um alles kümmern.“ Bereits im Gehen winkte er nach der Empfangsdame und deutete dann auf das Chaos im Warteraum. Die angesprochene Frau kam sofort herangeeilt und lächelte Fabian zuckersüß an. Helen war froh, schnell den Ort der Katastrophe verlassen zu können.
    Kurz darauf fand sich Helen mit einer Tasse Yasmintee auf einem Frisierstuhl wieder und atmete tief den aufsteigenden Duft ein. Stellwände im japanischen Stil umschlossen den Frisierspiegel und ein Waschbecken. Diskretion wurde hier wohl groß geschrieben, stellte Helen fest.
    „Bist du beim Theater? Dein Name kommt mir so bekannt vor?“ Fabian holte einen Frisierumhang aus einem kleinen Schrank.
    Sie trank einen Schluck von dem heißen Tee und verbrannte sich den Mund. „Ich bin Bühnenbildnerin“, brachte sie zwischen den schmerzenden Lippen hervor.
    „Ich glaube, du bist die erste Bühnenbildnerin, die ich kennenlerne, die einen Künstlernamen hat“, bemerkte Fabian schelmisch.
    Verlegen schaute Helen in ihren Becher. Es hatte keinen Sinn, so weiterzumachen. Sie würde es nur verschlimmern, wenn sie jetzt nicht die Wahrheit sagte. „Yvonne Petterfy ist meine Freundin. Sie ist Musicaldarstellerin und hat mir ihren Termin überlassen. Ich habe mich hier unter falschem Namen eingeschlichen“, gestand sie leise.
    Helen konnte hören, wie Fabian scharf einatmete. Garantiert warf er sie gleich hinaus. Sie war eine Hochstaplerin und Fabian würde sie vor dem ganzen Friseursalon bloßstellen.
    In diesem Moment vernahm sie ein Räuspern und ein sportlicher Herr mit ergrauten Schläfen trat hinter den japanischen Stellwänden hervor.
    „Schönen guten Tag Frau Petterfy, mein Name ist Richard Renk. Ich möchte Sie herzlich bei uns begrüßen. Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit?“ Er streckte Helen seine Hand entgegen.
    „Entschuldigung, darf ich Helen Kreuzer vorstellen?“ Fabians Ton war kühl.
    Richard Renk zog seine Hand zurück und schaute Fabian verwundert an. Helen spürte einen Kloß in ihrem Hals. Das würde der Höhepunkt ihrer Erniedrigung werden. Sie würde von Renk persönlich hinausbefördert werden.
    „Sie ist als Privatperson hier und möchte unerkannt bleiben“, sagte Fabian, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Richard Renk runzelte einen Moment die Stirn und lachte dann kurz und trocken auf: „Oh, natürlich! Sie sind bei Herrn Kehrbusch in den besten Händen. Genießen Sie ihren Besuch bei uns!“ Er griff nach Helens Hand, doch anstatt sie zu schütteln, hauchte er einen Kuss darauf. Dabei schaute er ihr tief in die Augen, wirbelte auf dem Absatz herum und verschwand.
    Nur langsam löste sich Helens Blick von dem Punkt, an dem eben noch der Starfriseur persönlich gestanden hatte. Sie wandte sich Fabian zu, der sie mit einem amüsierten Lächeln betrachtete.
    „Hat er dich umgehauen?“
    Helen verstand nicht, was Fabian meinte.
    „Ich meine meinen Chef“, half Fabian nach.
    Helen schüttelte ihren Kopf. Nicht Richard Renk hatte sie umgehauen, sondern Fabian. Er hatte sie gerade aus einer riesen Peinlichkeit gerettet. „Danke, dass du mich nicht verraten hast.“
     
    „Gerne und jederzeit wieder.“ Fabian hatte das wirklich mit Vergnügen getan. Auch wenn er sich dafür Ärger mit seinem Chef einhandeln könnte.
    Er betrachtete Helen, wie sie ihn mit ihren großen, wasserblauen Augen anschaute. Die dunklen, etwas wirren Locken rahmten ihr Gesicht perfekt ein. Er hatte gleich bemerkt, dass sie nicht diese hauchfeine Arroganz ausstrahlte, die

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