Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
Vom Netzwerk:
Fabian.
    „Danke.“ Fabian trank einen Schluck und stellte das Getränk zu den anderen auf den Tisch. „Einen Verdurstungstod müssen wir wohl nicht befürchten.“ Er deutete auf die Unzahl von Gläsern vor sich. „Ich mache dir einen Vorschlag, Helen. Wir trinken hier unsere zwei Drinks und in der Zeit kühle ich deinen Knöchel. Dann kannst du gehen, wenn du möchtest.“ Erwartungsvoll schaute er sie an.
    Helen biss die Zähne zusammen und warf ihm einen bitterbösen Blick zu.
    „Komm schon. Wäre doch schade um die Drinks“, versuchte Yvonne ihre Freundin zu überreden. „Wenn du willst, bringe ich dich danach auch nach Hause.“ Nun bekam sie Helens zornigen Blick ab. „Oder du gehst eben alleine“, fügte sie hinzu und stieß mit ihr an, obwohl Helen noch immer kein Wort sagte. Yvonne zuckte mit den Schultern und prostete Fabian zu. „Ich bin übrigens Yvonne.“
    „Yvonne Petterfy, nehme ich an. Ich bin Fabian.“ Er nickte nur kurz und begann dann Helens Knöchel zu kühlen; um ihn tiefzukühlen, so kam es Helen zumindest vor.
    Sie versuchte, ihr Bein erneut wegzuziehen, aber Fabian hatte es fest im Griff. Helen schnaubte vor Wut. Sogar Yvonne schien auf seiner Seite zu stehen. Und dass Fabian Yvonne kaum eines Blickes gewürdigt hatte, wie es sonst alle Männer ausgiebig taten, war definitiv der Beweis dafür, dass er schwul war.
    Helen starrte in ihr Glas. Wenigstens die Drinks sollte sie verwerten, wenn der Abend schon ein Desaster war. Sie nippte an ihrem Getränk.
    „Gott sei Dank!“, stieß Yvonne erleichtert hervor und ließ sich in einen Sessel neben Helen fallen.
    „Ich bleibe nur, bis ich ausgetrunken habe!“, stellte sie klar und nahm diesmal einen großen Schluck.
    „Mach mal langsam.“ Yvonne schaute sie besorgt an. „Hast du überhaupt etwas gegessen? Ansonsten wird dich der Alkohol umhauen, wenn du so schnell trinkst.“
    Helens Magen zog sich wegen des kalten Getränks zusammen. Das Abendessen hatte sie völlig vergessen bei der heutigen Aufregung. „Ich hatte keine Zeit zum Essen. Aber das macht nichts.“ Demonstrativ trank sie noch mehr.
    „Du hattest keine Zeit?“ Fabian sah Helen fassungslos an. „Was hast du bis um elf gemacht?“
    Helen würdigte ihn keines Blickes, sondern sprach zu einem kleinen Fussel auf ihrem Rock: „Ach weißt du, ich habe mich dummerweise auf dem Weg nach Hause verlaufen und kam erst zehn vor elf dort an.“
     
    Fabian biss sich auf die Zunge. Das hatte er wohl verdient. Er hätte sich denken können, was Frauen den ganzen Abend tun, wenn sie sich auf eine Party vorbereiten. Es war ja nicht zu übersehen, wie umwerfend Helen an diesem Abend aussah. „Ich werde mal schauen, ob ich etwas zu Essen auftreiben kann.“
    Das war eine gute Gelegenheit, diesem fantastischen Bein zu entkommen, das leider die Verlängerung des zu kühlenden Knöchels war. Auch wenn Helen die Zipfel des zerrissenen Rocks zwischen Bein und Sessel eingeklemmt hatte, entblößte der Riss noch immer zu viel von der zarten Haut ihrer Schenkel. Erleichtert stand Fabian auf und zwang sich, nicht zurückzuschauen.
     
    Als er außer Hörweite war, wandte sich Helen Yvonne zu: „Er konnte es kaum erwarten wegzukommen. Und ich blöde Kuh habe mich den ganzen Abend für ihn aufgebrezelt.“
    „Oh nein, Süße! Du solltest dich nie für einen Mann schick machen, sondern nur für dich selbst. Und glaube mir, es gibt hier viele Männer, denen du auch schon aufgefallen bist“, versuchte Yvonne Helen aufzumuntern.
    „Das entscheidende Wortteil ist ‚fallen‘! Jede Frau, die eine Treppe hinabstürzt, wird beachtet. Frauen wie mir hilft man auf. Aber dann lässt man sie lieber stehen, bevor sie einen mit sich in den Abgrund reißen. Kein Wunder, dass Fabian gegangen ist.“ Sie trank ihr Glas auf einen Zug aus und griff nach dem nächsten.
    „Er kommt doch gleich wieder, weil er für dich nämlich gerade“, Yvonne malte Gänsefüßchen in die Luft, „jagen geht!“ Sie nahm Helen das Getränk ab und stellte es energisch zurück auf den Tisch. „Er gibt sich echt Mühe. Und er kann nicht wissen, dass du sauer auf ihn bist. Sei also ein bisschen netter zu ihm, auch wenn er schwul ist. Vielleicht könnt ihr ja Freunde werden.“
    „Darf ich das abräumen?“ Der Barkeeper war neben ihnen aufgetaucht und deutete auf Helens leeres Glas.
    „Sicher.“ Sie spürte, wie der Alkohol ihre Zunge bereits schwer werden ließ.
    Der junge Mann beugte sich über Helens Beine, um nach

Weitere Kostenlose Bücher