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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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Sie musste schnell raus hier. Sonst würden ihr noch in aller Öffentlichkeit die Tränen zu laufen beginnen. Sie versuchte, sich aus Fabians Griff zu winden.
    Leider hielt sie in dieser Hand auch ihren Drink, der bei ihrem Befreiungsversuch zur Hälfte über Fabians Arm schwappte. Erschrocken sah sie zu ihm auf. Der schien die Flüssigkeit auf seinem Arm nicht einmal zu bemerken, sondern redete weiter auf Helen ein.
    „Du darfst jetzt nicht gehen, erst recht nicht in den Schuhen!“ Entschlossen nahm Fabian Helen den Drink ab und drehte sich suchend um. „Du musst den Knöchel hochlegen und kühlen! Da drüben in der Sitzecke sind einige Sessel frei, da werde ich mir deinen Fuß anschauen.“ Fabian steuerte einen Bistrotisch an, auf dem er seinen und Helens Glas abstellte.
    Endlich fand die völlig perplexe Helen ihre Sprache wieder. „Nein, es geht schon! Ich werde mir eben ein Taxi nehmen und meinetwegen barfuß laufen.“ Sie drückte zum Abschied kurz Yvonnes Hand und setzte zur Flucht an.
    Mit zwei langen Schritten hatte Fabian sie eingeholt. „Keine Widerrede! Möglicherweise musst du ins Krankenhaus.“
    Noch ehe Helen wusste, was geschah, fühlte sie Fabians Arme um sich. Zum zweiten Mal an diesem Abend verlor sie den Boden unter ihren Füßen. Diesmal jedoch, weil Fabian sie hochhob und zur Sitzecke trug.
    „He, was soll das? Lass mich runter!“ Helen stemmte sich gegen den plötzlichen Übergriff. Dann fiel ihr der kaputte Rock ein und panisch suchten ihre Finger nach einem Zipfel, um sich nicht schon wieder vor aller Augen zu entblößen.
    Kaum hatte Fabian sie abgesetzt, versuchte Helen aufzustehen. „Was fällt dir eigentlich ein! Lass mich sofort gehen!“ Ihre aufgestauten Tränen verwandelten sich in rasende Wut. Eine Szene in einer Disco war noch immer besser als eine Heulerei, entschied Helen. „Du bist abscheulich, ein richtiges Ekelpaket! Du ...“ Fabian drückte sie einfach zurück in den Sessel und schaffte es sogar, ihre Beine auf den gegenüberliegenden Sitz zu bugsieren. „Du ... Monster!“, fauchte Helen weiter. Vergebens versuchte sie, ihr Bein anzuziehen, als Fabian vorsichtig ihren Knöchel befühlte. „Sag ihm, dass er mich gehen lassen soll!“, befahl Helen Yvonne, die mittlerweile auch die Sitzgruppe erreicht hatte.
    „Sieht glücklicherweise nicht schlimm aus. Ich werde jetzt Eis holen. Und deine Schuhe nehme ich als Pfand mit.“ Geschickt befreite er ihre Füße von den Riemchensandalen. „Damit du nicht versuchst wegzulaufen.“
    „Gib sie mir zurück! Das ist nicht fair“, wetterte Helen hinter ihm her. „Warum hilfst du mir nicht?“, blaffte sie nun Yvonne an.
    „Was soll ich denn machen? Mich auf ihn stürzen und ihm die Schuhe entreißen?“, spottete Yvonne, sichtlich amüsiert von der Szene.
    „Genau! Das wäre das Mindeste!“
    Yvonne verdrehte die Augen. „Ich glaube, ich hol mal lieber unsere Drinks hierher.“ Sie wandte sich um und ging zum Bistrotisch nahe der Treppe.
    „Bitte bleib!“ Helen wollte nicht allein sein. Erst recht nicht, wenn Fabian gleich zurückkommen würde. Der Kloß in ihrem Hals drohte, wieder größer zu werden.
    „Hier kommt das Eis. Und die bekommst du auch zurück.“ Die Sandaletten baumelten an Fabians Finger. Er ließ sie in Helens Schoß fallen und hielt ihr ein Glas hin. „Der Barkeeper wollte sie nicht in Zahlung nehmen gegen ein paar neue Drinks. Herztonikum hatten sie leider nicht, daher bringe ich uns auf den Schrecken neue Gin Tonics mit.“
    „Ich werde jetzt gehen!“, erklärte Helen eisig und machte sich daran, die erste Sandalette anzuziehen.
    „Hätte ich mir ja denken können“, murmelte Fabian resigniert und stellte die Getränke und den Eisbeutel auf einem Tischchen ab. Er griff nach Helens gesundem Fuß und zog ihn zu sich heran, um den Schuh erneut zu lösen. Mit einem spitzen Schrei rutschte Helen tief in den Sessel. „Dann muss ich die wohl noch ein wenig länger bei mir behalten. Keine Sorge, das tue ich gerne für dich“, frotzelte Fabian und suchte nach dem zweiten Schuh, der auf dem Boden gelandet war.
    „Wow, Helen. Ich wusste gar nicht, dass du Yoga kannst“, kommentierte die zurückgekehrte Yvonne Helens ungewollte Akrobatik.
    „Ich hasse Yoga! Und ich hasse euch!“, machte Helen ihrem Ärger Luft.
    „Ich glaube, du solltest dringend etwas zur Entspannung trinken.“ Yvonne wartete, bis Helen sich aufgerappelt hatte, und drückte ihr ein Glas in die Hand. Das andere reichte sie

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