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Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Trau niemals einem Callboy! (German Edition)

Titel: Trau niemals einem Callboy! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Kluger
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Bild! Da soll er mal erklären, es handele sich um eine rein platonische Freundschaft.
    Ron bückt sich, nimmt seine Hose auf und wühlt in den Taschen herum, um kurz darauf sein Handy hervorzuziehen. Ich habe eine Ahnung, wer das um diese Uhrzeit sein könnte. Anscheinend haben die Buschtrommeln doch etwas länger gebraucht, um bis zu ihm durchzudringen.
    Auf jeden Fall scheint es kein angenehmer Anruf zu sein, denn es dauert nicht lange und Ron fängt zu diskutieren an, gestikuliert heftig und läuft im Zimmer auf und ab. Nach einigen Minuten beendet er abrupt das Gespräch, redet mit Madeleine und beginnt sich anzuziehen. Mit dem vergnüglichen Teil dieser Nacht ist es wohl vorbei.
     
    Höchste Zeit, von hier zu verschwinden!
    Mit angehaltenem Atem klettere ich so leise wie möglich hinab. Taste mit meinem Fuß nach dem Stuhl. Er wackelt. Das verdammte Ding! Dann aber habe ich festen Boden unter den Füßen. Ziehe mich eilig zum hinteren Teil des Grundstücks zurück und klettere über den Zaun. Renne durch Nachbars Garten auf die Straße zu. Fast habe ich sie erreicht, als mein Herz vor Schreck stehen bleibt.
    „Was tun Sie hier?”, fragt mich die Frau, die mir den Weg versperrt. Eine durchaus berechtigte Frage und keine, die ich wahrheitsgemäß beantworten möchte. Und so stammele ich etwas von einer Katze, die ich suche. Klingt selbst in meinen Ohren ziemlich lahm, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich eine Kamera um den Hals hängen habe. Als hätte sie meine Gedanken gelesen, mustert sie mich skeptisch.
    „Suchen Sie ihre Katze immer mit einer Kamera?“ Hat die neugierige Kuh nichts Besseres zu tun, als andere Leute zu drangsalieren? Dieses Mal halte ich mich nicht mit einer Antwort auf, sondern stoße sie beiseite und zische an ihr vorbei.
    „Halt! Ich hole die Polizei, bleiben Sie stehen!” Sie kreischt so laut, dass man sie wahrscheinlich bis nach Frankfurt hören kann.
    So schnell bin ich schon lange nicht mehr gerannt. Komme keuchend bei dem Mietwagen an, öffne die Tür und starte den Motor, kaum dass ich mich hinters Steuer gezwängt habe. Langsam jetzt. Ich will nicht noch mehr auffallen. Dann endlich liegt Bad Soden hinter mir. Mit einem erleichterten Aufatmen ordne ich mich auf die linke Spur ein und rausche über die Miquelallee nach Frankfurt hinein.
     

 
    41
     
    „Wo bist du gewesen?“, fährt mich Christian wütend an.
    „Die gleiche Frage könnte ich dir stellen. Wo warst du, als ich von Emilie zurückgekommen bin? Wenn du schon arbeiten musst, hättest du mir wenigstens eine Nachricht hinterlassen können.“
    „Und wenn du deine Nachrichten regelmäßig abhören würdest, hättest du gewusst, wo ich bin.“
    „Oh.“ Schuldbewusst krame ich in meiner Handtasche. Christian hat recht, das Symbol, welches neue Nachrichten anzeigt, blinkt.
    „Dieses verflixte Gerät zeigt mir immer erst Stunden später an, dass ich eine Voicemail erhalten habe“, verteidige ich mich. „Trotzdem dachte ich, du arbeitest in diesen Tagen nur für mich. Dafür bezahle ich dich schließlich“, greife ich ihn an, denn das ist besser, als meine Fehler zuzugeben.
    „Ich dachte, ich darf abends ausgehen, oder hast du mich Tag und Nacht gebucht?“ Mit einem sarkastischen Lächeln schaut er mich an.
    „Ja …, nein …, also ich dachte, …“ Toll, jetzt habe ich mich in eine stotternde Idiotin verwandelt.
    „Nur zu deiner Information, ich war gestern Abend mit meinem Vater in der Spielbank.“
    „Bis fünf Uhr morgens?“ Die Worte rutschen mir unüberlegt heraus. Warum nur kann ich nicht erst denken und dann reden?
    „Ja, Vater ist ein passionierter Spieler. Reicht dir das jetzt, oder soll ich dir eine detaillierte Aufstellung liefern?“
    „Vergiss es.“ Wütend drehe ich mich um. Mein dämliches Verhalten ist schlimm genug, Christians Sarkasmus aber bringt mich zur Weißglut. „Es ist ohnehin Zeit, von hier zu verschwinden. Ich packe meine Sachen und gehe in ein Hotel.“
    „Warte.“ Christian steht auf und packt mich am Arm. „Sei nicht gleich so wütend. Es tut mir leid.“
    Ich zögere, bin hin und hergerissen. Einerseits möchte ich bleiben, andererseits aber habe ich den Eindruck, dass unser Zusammenleben immer komplizierter wird.
    „In einem Hotel bist du nicht sicher. Ron sucht dich. Ich bin ihm heute Nachmittag hinterhergefahren. Er hat ein Haus in Eschborn beobachtet.“
    „Ein Haus in Eschborn? Das lag nicht zufällig Im Hofgraben?“
    „Genau. Weißt du, wer dort

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