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Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Titel: Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Scott
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geschehen? Schnell komm herein!“
    Er stolperte mehr oder weniger vorwärts, und ich spürte deutlich, dass es ihm nicht gut ging. Auch ohne dass er mir eine Antwort gab, ahnte ich, was geschehen war. Die blutende Halswunde sprach Bände.
    „Es tut mir leid, Kimberly. Aber dein Freund war mir eindeutig im Weg. Außerdem wirst du verstehen, dass ich keine anderen Männer neben mir dulde. Ich musste ihm leider eine kleine Lektion erteilen. Außerdem hatte ich Durst, großen Durst.“
    Ich blieb regungslos stehen, wagte es kaum zu atmen. Die Stimme war hinter mir ... viel näher, als mir lieb war.
    „Nein, das darf doch nicht wahr sein. Wie ist er nur hereingekommen?“, flüsterte ich mehr zu mir selbst als zu Michael.
    „Mein Herz, du beleidigst mich. Hast du wirklich gedacht, du könntest mich einfach so los werden, in dem du das Land verlässt?“
    Er sprach leise und bedächtig, doch ich vernahm den drohenden Unterton.
    Für einen winzigen Augenblick schaute mir Michael in die Augen. Sein Zustand verschlechterte sich – Jacques hatte viel von seinem Blut getrunken, das war offensichtlich.
    „Lauf, Kimberly...so schnell du nur kannst. Ehe er dasselbe mit dir tut. Schnell!“
    Ohne nachzudenken, oder mich gar umzudrehen, stürmte ich an Michael vorbei ins Treppenhaus. Ich hörte Jacques wütend zischen, und spürte einen kalten Windhauch, als ob er mich streifte.
    „Nein, niemals! Lass mich endlich in Ruhe. Ich habe mich in dir getäuscht, Jacques. Du empfindest keine Zuneigung für mich. Du denkst ausschließlich an dich. Geh!“
    Ich rannte weiter, die Treppen hoch bis zur nächsten Wohnung. Ich machte keine Anstalten zu klingeln. Warum auch, ich wusste, dass das Ehepaar, das dort wohnte, bei einer Theateraufführung war. Zumal ich nicht noch jemand in Gefahr bringen wollte.
    Was Michael geschehen war, schockierte mich noch immer. Jetzt wusste ich, wie weit Jacques bereit war zu gehen.
    „Kimberly, meine süße Kimberly. Gib auf, dann wird niemand etwas geschehen. Ich bringe dich hier weg, hörst du?“
    Er klang nun ungeduldig und gereizt. Er war hinter mir, doch ich sah ihn nicht, weil ich ihn nicht sehen wollte. Ich vermied den Augenkontakt, nachdem er mich schon einmal manipuliert hatte.
    Aber er war da, ganz dicht bei mir. Das wurde mir in dem Moment klar, als eine Hand nach mir greifen wollte. Blitzschnell konnte ich mich entziehen, und rannte los ... einfach los ... ich wollte die Treppe, die ich eben hochgerannt war, wieder hinunter. Und da war permanent dieser kalte Luftzug, der Jacques Nähe grausam bekundete.
    „Bleib stehen, es reicht. Du hast keine Chance und du weißt es!“
    Nahe, so unglaublich nahe war er mir – und ich wusste, es wäre gleich soweit ... wenn er mich einmal mit festem Griff erwischen würde, gäbe es kein weiteres Entkommen mehr. Und diesmal würde mir niemand helfen, auch kein Nicolas. Sie alle waren viel zu weit weg, in einem anderen Land ...
    „Nur über meine Leiche! Ich ergebe mich nicht, und ich werde mich niemals deinem Willen unterwerfen. Vergiss es!“
    Ich hastete weiter, doch dann geschah es: Von Angst, Panik und Entschlossenheit getrieben, verlor ich die Kontrolle. Ich rutschte von der obersten Treppenstufe ab und verlor das Gleichgewicht.
    „Nein!“, ein Versuch das abzuwenden, was schon unausweichlich war:
    Ich stürzte die Treppen herunter. Und das in einem so schnellen Tempo, dass ich keine Möglichkeit hatte, abzubremsen.
    Der Schmerz, als ich aufschlug, war so schrecklich, dass ich nur noch einen Wunsch verspürte: Ich wollte sterben, und zwar sofort! Dann wurde mir schwarz vor Augen ... mein Kind, oh Gott! Mein Kind ...
     
     
    Es war der starke, fast schon beißende Geruch von Desinfektionsmittel, der mich dazu veranlasste, meine Augen zu öffnen.
    Wo war ich nur? Diese Umgebung war mir völlig fremd … außerdem wirkte sie kalt und unpersönlich. Ich lag in einem Bett, fühlte mich schwach und sehr benommen. Als ich versuchte mich aufzusetzen, stöhnte ich vor Schmerzen.
    „Kindchen, Sie sind wach! Gott sei Dank! Ich dachte schon, ich erlebe es nicht mehr. Wie geht es Ihnen denn?“
    Die warme weibliche Stimme vermittelte mir einen Moment das Gefühl von Geborgenheit. Ich drehte den Kopf ein wenig zur Seite, und sah in ein freundlich lächelndes Gesicht.
    Die Frau, die neben mir am Bett stand, war so circa fünfzig Jahre alt. Sie hatte bereits stark ergrautes Haar, das locker hochgesteckt war. Als ich ihre Kleidung bemerkte, wurde mir sofort

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