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Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Titel: Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Scott
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klar, wo ich mich befand: in einem Krankenhaus!
    „Was … was ist denn passiert? Wo ist Michael? Hat man Jacques gesehen? Vor allem aber, wie geht es meinem Kind?“
    Die Worte sprudelten förmlich aus mir heraus, auch wenn es sehr mühsam war, überhaupt den Mund zu öffnen.
    Die Dame, die offensichtlich eine Krankenschwester war, setzte sich zu mir ans Bett, und nahm meine Hand. Ihr Lächeln war verschwunden, sie sprach zu mir mit ernstem
    Blick:
    „Alles der Reihe nach, mein Kind. Sie sind hier im St. John Hospital, und ich bin Schwester Amy. Können Sie sich denn erinnern, was Ihnen zugestoßen ist?“
    Ihre Stimme war weich und angenehm, und ich hatte das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Aber ich spürte, dass irgendwas nicht stimmte …
    Was war geschehen? Angestrengt dachte ich nach … und langsam, ganz langsam kam die Erinnerung zurück ...
    Da waren der Abend mit Michael und unser Abschied an der Türe. Jacques – ja, ich sah plötzlich Jacques vor dem Hause. Dann meine Flucht zurück ins Haus, und Michaels verzweifeltes Klopfen … der Schreck, als ich ihm öffnete und all das Blut an seinem Hals und auf dem Boden … ich vernahm die Stimme von Jacques … drohend und gefährlich … Michaels schwache Stimme, die mir befahl zu flüchten ... und Jacques, der dicht hinter mir war, den ich bereits riechen und fühlen konnte … dann der Sturz – oh Gott!
    „Bitte sprechen Sie doch, was ist mit meinem Kind? Und wo ist Michael?“
    Ich wollte unbedingt die Wahrheit wissen, auch wenn meine Vorahnung mehr als düster war.
    Die Schwester zögerte einen Moment, dann streichelte sie liebevoll eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Ich schluckte, denn instinktiv musste ich an meine verstorbene Tante Sarah denken.
    Damals, als ich noch ein Kind war, tat sie ganz genau dasselbe, wenn es schlechte Neuigkeiten gab. Und sie sah ihr auch noch ähnlich, es war kaum zu fassen. Aber jetzt, genau in diesem Moment, war das nicht wirklich wichtig …
    „Ach Kindchen, Sie müssen jetzt stark sein, ja? Wir konnten das ungeborene Leben nicht retten. Sie befanden sich gerade in einer sehr kritischen Phase Ihrer Schwangerschaft. Der dritte Monat ist heikel ... es tut mir so leid.“
    Leise, fast wie ein Flüstern kamen die Worte über Schwester Amys Lippen ... mir wurde schwindelig, und ich hatte plötzlich das Gefühl, mich jeden Moment erbrechen zu müssen.
    Was hatte die Schwester eben gesagt? Mein Kind sei tot? Nicolas Kind ... wie sollte ich ihm das nur beibringen? Vielleicht wusste er es sogar schon? Oh Gott, er würde mich nun hassen, ganz bestimmt!
    Aber da war noch etwas, was mich beschäftigte, und mein Herz begann, vor Furcht zu rasen:
    „Was ist mich Michael? Mein Freund Michael? Zum Zeitpunkt meines Sturzes war er in meiner Wohnung. Schwer verletzt ... ich glaube, er hatte viel Blut verloren.“
    Nähere Ausführungen dazu wollte ich der älteren Dame nicht geben – sie hätte mich garantiert für verrückt gehalten. Ich war in Amerika, einem hochmodernen Land. Niemand würde hier an Vampire und ähnliche Wesen glauben. Ich musste das Geheimnis also für mich bewahren.
    „Ja, wenn Sie es jetzt ansprechen. Da ist etwas sehr Seltsames geschehen, und diesbezüglich möchte die Polizei später noch mit Ihnen reden. Aber erst dann, wenn Sie sich besser fühlen. Ich habe die Herren erstmal erfolgreich abwimmeln können“, lächelte Schwester Amy verschmitzt.
    Dann fuhr sie fort, und ihr Lächeln erstarb:
    „Man hat viel Blut in Ihrer Wohnung gefunden, mein Kind. Aber keinen Verwundeten. Und von Ihnen konnte das Blut nicht sein. Ihre Verletzungen sind innerlich, sie haben kaum geblutet, als sie gefunden wurden.“
    Ich erstarrte, was hatte das zu bedeuten? Eigentlich gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder Michael war tot, und Jacques hatte seinen Leichnam entsorgt – aus Sicherheitsgründen oder er hatte meinem Freund von seinem Blut gegeben, dann wäre dieser nun selbst ein Geschöpf der Nacht. Ich fand keine von beiden Varianten wirklich positiv – und ich fühlte mich schuldig.
    Ich hatte das Kind verloren, das ich zuerst nicht haben wollte. Das Kind von Nicolas, dessen Zeugung keineswegs ein Akt der Liebe war und doch hatte ich nun angefangen, die Schwangerschaft zu akzeptieren ... sogar ein wenig Vorfreude konnte ich spüren ... jetzt war alles vorbei ...
    Und Michael, mein treuer Freund! Der Mann, dem ich diese wunderschöne Arbeit, mein neues Leben in den USA überhaupt zu verdanken hatte. Von Anfang an

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