Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir
gehört? Wie wäre es zur Abwechslung mal mit UNSER BABY? Könntest du damit umgehen? Außerdem war es klar, dass es dir nur darum geht, nicht wahr? Und ich dachte schon ...“
Ich brach den Satz ab und ohne ihn nochmals anzusehen, wollte ich zum Haus zurücklaufen. Ich war wütend – und enttäuscht.
Doch Nicolas war schneller - er stellte sich mir in den Weg. Keine Chance für mich, an ihm vorbei zu kommen.
„Was dachtest du, Kimberly? Sag es mir!“
Seine Augen funkelten inzwischen. Das war genau der Moment, als ich ganz deutlich den Vampir in ihm sah. Ein gefährliches, aber verflucht verführerisches Geschöpf der Nacht. Und so ganz anders als Jacques ...
„Ich sage dir überhaupt nichts, so! Und nun lass mich endlich in Ruhe, verstehst du? Für jetzt und alle Zeiten!“
Ich war bereit ihn notfalls gnadenlos umzurennen, als ich mich an ihm vorbei zwängte. Doch, ehe ich wirklich verstand, was geschah, hatte er mich an sich gezogen ... seine weichen Lippen pressten sich fordernd auf meinen Mund. Unfähig mich zu wehren, öffnete ich diesen ... seine Zunge liebkoste mich in einer Art und Weise, dass ich meinte, den Verstand zu verlieren. Als ich mich diesem sinnlichen Kuss gerade richtig hingeben wollte, löste er seinen Mund von meinem, um stattdessen meinen Hals zu erforschen.
Ich stöhnte auf – was würde er tun? Das, was er mir damals verweigert hatte? Was niemand so wirklich verstand, am wenigsten ich selbst? Sanft strich seine Zunge über meinen Hals, ehe er anfing, vorsichtig daran zu knabbern.
Mein Körper begann zu zittern, und alles in mir schrie danach, den Kuss der Ewigkeit zu empfangen. Schon einmal hatte ich geglaubt, bereit dafür zu sein ... damals in den Armen von Jacques ... doch es war niemals wirklich Jacques gewesen, den ich wollte. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, so war er nur Mittel zum Zweck gewesen. Ich hatte Nicolas zeigen wollen, dass ich auf ihn nicht angewiesen war. Niemals!
Ich presste meinen Körper eng an Nicolas, und seine Stimme verriet mir, wie erregt er war:
„Du willst es, nicht wahr, Kimberly? Du wolltest es schon damals. Aber verdammt, du hast ja keine Ahnung, worauf du dich einlässt, was es wirklich bedeutet. Wenn ich jetzt dein Blut trinke, gehörst du mir für immer. Ob du es willst oder nicht. Du wirst für alle Zeiten an mich gebunden sein. Das ... das geht nicht. Das darf ich uns beiden nicht antun.“
Fast grob stieß er mich von sich. Ich konnte nicht glauben, was ich gerade erlebte:
„Fahre zur Hölle, Nicolas Santos! Niemals wieder lasse ich mich von dir zum Narren halten. Ich hätte mich eben doch Jacques hingeben sollen. Er hat wenigstens so etwas wie ein Herz. Aber du bist kalt, wie Eis, genau wie es Atheka gesagt hat!“
Wie ein Blitz schoss der dunkelhaarige Vampir herum, und er fauchte wütend:
„Atheka? Sie sagte, ich sei kalt wie Eis? Gerade SIE? Dieses verfluchte Miststück. Ich hätte ihr niemals mehr vertrauen dürfen. Was hat sie dir noch gesagt?“
Er kam nun wieder näher an mich heran.
„Nichts, was ich dir sagen möchte. Und nun geh! Geh endlich! Ich will dich niemals wiedersehen. Und höre auf mich zu beschützen, verstanden? Du bist ja krank, weißt du das eigentlich? Du vergewaltigst mich, du rettest mich. Dann küsst du mich und lehnst mein Blut ab. Obwohl du ein Vampir bist! Wenn du mich fragst, bist du reif für die Klapsmühle. Und erwarte ja nicht, dass ich dir diesen Begriff nun erkläre.“
Ich rannte, so schnell ich konnte, zum Haus zurück. Die Kälte der Nacht schmerzte auf meiner Haut und die Tränen, die mir gerade die Wange runter liefen, nahm ich nicht wirklich wahr.
Verdammt – für einen Moment hatte ich Glück gespürt ... und ich war mir sicher gewesen, was ich wollte. Was ich mehr wollte, als alles andere auf der Welt. Auch wenn mich diese Erkenntnis selbst überrascht hatte ... doch nun war alles kaputt, ehe es überhaupt angefangen hatte.
Ich war ja so dumm ... und voller Hass – Hass auf Nicolas Santos und alle Vampire auf der Welt! Ich wollte nur noch weg ... weit weg von ihm ...
Meine Abreise verlief ohne weitere Ereignisse – ich hatte weder Angela noch Arthur von dem unangenehmen Zusammentreffen mit Nicolas erzählt. Es war auch nicht nötig, sie wussten es ohnehin. Aber ich wollte nach vorne schauen. Krampfhaft versuchte ich, alles aus meinem Kopf und Herzen zu verbannen, was in irgendeiner Form mit dem Vampir zu tun hatte. Sein Kind, unser Kind, das vielleicht gerade in meinem
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