Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir
bin nur so überglücklich. Endlich darf ich Angela wieder sehen. Ich glaube, sie braucht ganz dringend meine Hilfe.“
Cedric lächelte, und packte ungerührt weiter. Dann hielt er plötzlich inne, und sah mich an:
„Um Angela müssen Sie sich keine Sorgen machen. Aber um Sie sollten wir uns dringend kümmern. Nicolas besteht darauf.“
Ich wurde leichenblass:
„Nicolas? Was wissen Sie denn von ihm? Sind die Blumen etwa von ihm? Ein bisschen spät, nicht wahr? Und was meinen Sie damit, dass WIR fliegen? Wer ist das? Sie etwa?“
Cedric hatte sich nun vollständig zu mir gedreht, und strich mir zart über die Wange. Ich wollte diese Berührung nicht, trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass ein wohliger Schauer meinen Körper durchflutete.
„Die Blumen sind von Nicolas, ja. Ich kenne Nicolas schon einige Hundert Jahre. Und es ist sein ausdrücklicher Wunsch, dass ich Sie nach England begleite. Sie dürfen keinesfalls alleine reisen – schon gar nicht bei Dunkelheit. Oder glauben Sie, dass Jacques bereits aufgegeben hat?“
Ich musste mich setzen, um diese Nachrichten zu verdauen.
Cedric Curtis war also auch ein Vampir! Und er handelte im Auftrag von Nicolas Santos! Er war also genau im Bild gewesen, was hier geschehen war. Trotzdem hatte er mich ausgefragt, und behandelt wie eine Schwerverbrecherin. Ich war außer mir!
„Ich hoffe, Sie hatten Ihren Spaß mit mir – was sollte denn das? Sie wissen doch längst alles! Warum haben Sie dann Jacques nicht längst geschnappt? Und wie lange verfolgen Sie mich schon, Cedric? Werde ich diese Vampirbrut denn niemals mehr los?“
Ich packte meine Kosmetiktasche und verschwand ins Badezimmer. Ich war mehr als sauer und wollte diesen scheinheiligen Inspektor gerade nicht sehen. Schon wieder hatte ER alle Zügel in der Hand: Nicolas!
„Beeilen Sie sich, Kimberly. Sonst verpassen wir noch unseren Flug. Übrigens, ich bin wirklich Polizist. Das nur am Rande erwähnt.“
Ich verzog das Gesicht zu einem bitterbösen Lächeln – ich traute so langsam gar niemand mehr. Sollte er doch sein, was er wollte. Hauptsache, ich kam endlich zurück – zurück nach England! Es gab dort offensichtlich einiges zu regeln ...
Die Heimreise verlief problemlos – ich versuchte den Vampir-Inspektor, soweit möglich, zu meiden. Auf Fragen antwortete ich kurz und knapp, und auch sonst gab es keinerlei Gespräche zwischen uns.
Dank der Zeitverschiebung erreichten wir England bei Anbruch der Dunkelheit.
„Da haben Sie aber Glück gehabt, nicht wahr? Wäre ja sehr peinlich gewesen, wären Sie hier plötzlich zu Staub zerfallen“, spottete ich.
Er nahm meinen Koffer und lächelte mich von der Seite an – kein Zweifel, meine Wut amüsierte ihn köstlich.
„Sie sollten nicht so vorlaut sein, liebe Kimberly. Wer weiß, wann Sie in der Situation sein werden, dass Tageslicht Ihr Dasein gefährdet. Lassen Sie uns jetzt zu Nicolas und Vasco fahren.“
Ich blieb abrupt stehen.
„Was tun wir? Jetzt sind Sie wohl völlig übergeschnappt, oder? Dort fahre ICH ganz sicher nicht hin. Ich möchte nach Hause – und zwar in meine Wohnung. Ist das klar?“
Ich wollte ihm gerade meinen Koffer abnehmen, als ich eine wohl vertraute Stimme vernahm:
„Kimberly! Kim, Süße! Da bist du ja endlich. Ich bin ja so glücklich!“
Ich drehte mich um, und sah in ein wunderschönes Augenpaar: ANGELA!
Sie war tatsächlich gekommen, um mich abzuholen. Ich war überglücklich, und wir fielen uns in die Arme. Als wir uns, nach einer halben Ewigkeit, voneinander lösten, sah ich sie prüfend an. Irgendwas war vollkommen anders an ihr – sie hatte sich sehr verändert. Diesen Eindruck hatte ich bereits am Telefon, aber nun musste ich feststellen, dass dies auch optisch der Fall war.
Ihre Augen waren ausdrucksvoller als früher, ihre Lippen voller und wunderbar geschwungen. Sie sah schon immer gut aus, ohne Zweifel – aber DIESE Frau war ein echtes Vollblutweib. Schön und unglaublich sexy.
Ich bemerkte die Blicke der Männer, die an uns vorbei liefen. Und sie galten ganz sicher nicht mir ... auch Cedric betrachtete meine Freundin voller Verlangen. Er machte keinen Hehl daraus.
Die beiden reichten sich die Hände, und Cedric machte eine leichte Verbeugung. Dann küsste er zart Angelas Hand.
„Schön, dass wir uns nun auch kennenlernen. Vasco hat nicht übertrieben, Sie sind eine bildschöne Frau.“
Ich verdrehte die Augen und hoffte, dass Angela dem Charme dieses Möchtegern-Casanovas nicht
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