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Traum ohne Wiederkehr

Traum ohne Wiederkehr

Titel: Traum ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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schwerfällig bewegen konnte. Er hatte den Gefangenen in einen weiten Umhang eingeschlagen, damit sein nackter Oberkörper nicht mit den Klebefäden in Berührung kam. Die äußere Schleusentür stand nun auch offen.
    Ein kalter Wind peitschte eisigen Regen gegen sie. Im Morgengrauen hatte Tamisan das Schiff betreten, doch das Tageslicht war nun auch nicht viel heller. Die Fackeln brannten nicht, jedenfalls konnte Tamisan ihren Schein nicht sehen, als sie ihre Augen gegen Wind und Regen schützend hinaus auf das Feld spähte, um die Wachen zu entdecken.
    Vielleicht hatte das Wetter sie alle vertrieben. Sie war sich sicher, daß am Fuß der Rampe niemand wartete. Es wäre höchstens möglich, daß sie sich unter den Heckstützen verkrochen hatten, um nicht völlig durchgeweicht zu werden. Aber auch dieses Risiko mußten sie eingehen. Das sagte sie zu Starrex, der daraufhin nickte.
    »Wohin von hier aus?«
    »Irgendwohin außerhalb der Stadt. Wenn ich mich irgendwo ein wenig ausruhen kann …«
    »Vermers Hand über uns, dann schaffen wir es schon«, munterte er sie auf. »Da, nimm das!«
    Mit dem Fuß schob er ihr über den Metallboden der Schleuse etwas zu. Sie sah, daß es einer der Laser der Besatzungsangehörigen war. Sie hob ihn auf und hielt ihn nun in einer und den Wickler in der anderen Hand. Mit seiner schweren Last konnte Starrex nicht vorausgehen. Sie mußte also eine Abenteuerrolle übernehmen, wie sie sie in vielen Träumen gespielt hatte. Aber sie konnte nicht behaupten, daß es ihr Spaß machte. Sie hatte nur den einen Wunsch, schnellstmöglich in einem sicheren Versteck unterzukriechen, wo sie auch vor Wind und Regen geschützt waren.
    Die Rampe war so steil, daß sie auszurutschen befürchtete. Also steckte sie vorsichtshalber den Wickler in den Gürtel und klammerte sich mit einer Hand an das Geländer. Sie stieg deshalb auch viel langsamer hinunter, als ihr heftig pochendes Herz es verlangte. Ebenso war ihr bewußt, daß genausogut auch Starrex ausrutschen und mit seiner Bürde gegen sie prallen mochte und sie dann alle in den Tod stürzten.
    Der Sturm war so heftig, daß sie mit jedem Schritt gegen ihn ankämpfen mußten, ehe sie endlich, fast gegen ihre Erwartung, sicher auf dem verkohlten Streifen angelangten. Tamisan war sich nicht sicher, welche Richtung sie nehmen mußten, um Schloß und Stadt zu vermeiden. Irgendwie fühlte sie sich benommen. Sie konnte also nur raten. Und als sie sich dann in Marsch setzten, befürchtete sie, in der Düsternis des Sturmes Starrex zu verlieren, denn so mühsam sie auch vorankam, er war mit seiner Last noch langsamer und fiel immer mehr zurück.
    Dann stolperte sie gegen eine aufrechtstehende Stange. Sie betastete sie, bis ihr klar wurde, daß es eine der regendurchweichten Fackeln war. Gleich fühlte sie sich ein wenig wohler. Sie hatten die Stelle erreicht, wo sich der Kordon um das Schiff befunden hatte, ohne daß Wachen sie aufhielten oder auch nur eine Spur von ihnen zu bemerken war. Vielleicht war der Sturm ihr Lebensretter.
    Tamisan wartete, bis Starrex sie eingeholt hatte. Haltsuchend griff er nach der Fackel und stützte sich daran.
    Seine Stimme drang keuchend in den Pausen während der Windböen an ihre Ohren. »Ich mag in diesem Hawarel vielleicht einen recht guten Körper haben, aber ein für Schwerstarbeit gebauter Androide ist er auch nicht. Wir müssen eine Zuflucht finden, ehe ich zusammenklappe.«
    Links war ein dunklerer Schatten zu sehen, es mochte ein Waldstück sein. Selbst Bäume oder hohe Büsche konnten ihnen ein wenig Schutz bieten.
    »Dort drüben.« Sie deutete, war sich jedoch nicht klar, ob er es in dieser Düsternis überhaupt sehen konnte.
    »Ja.« Er richtete sich unter der Last Kas’ ein wenig auf und schleppte sich in die Richtung des Schattens.
    Sie mußten sich einen Weg durch die dichte Vegetation bahnen. Tamisan, die beide Arme frei hatte, tat es für sie. Sie hätte natürlich den Laser dazu benutzen können, aber sie befürchtete, seine Ladung, die sie später möglicherweise noch dringend benötigen würden, zu schnell aufzubrauchen.
    Endlich, mit unzähligen Striemen von zurückpeitschenden Zweigen und blutigen Wunden von scharfen Dornen, kamen sie an eine einigermaßen freie, aber laubüberdachte Stelle. Starrex ließ seine Last auf den weichen Boden plumpsen.
    »Kannst du den Traum jetzt abbrechen?« Er kauerte sich neben Kas auf das Moos, und sie ließ sich keuchend neben ihn fallen.
    »Ja, ich glaube schon

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