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Trauma und die Folgen: Trauma und Traumabehandlung, Teil 1 (German Edition)

Trauma und die Folgen: Trauma und Traumabehandlung, Teil 1 (German Edition)

Titel: Trauma und die Folgen: Trauma und Traumabehandlung, Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Huber
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Ängste, Befürchtungen oder Aggressionen).
Sekundäre Symptome
     
Depressionen;
Ängste;
Affektlabilität (Irritabilität, rasch wechselnde Gefühlszustände);
geringes Selbstwertgefühl;
Somatisierung (rasch wechselnde körperliche Beschwerden – z. B. Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, ungewöhnliche Schmerzen ohne eindeutige organische Ursache).
Tertiäre Symptome
     
Suizidgedanken oder -versuche;
Selbstverletzungen;
Verhaltensauffälligkeiten (Aggression, oppositionelles oder zerstörerisches Verhalten);
sexuelle Verhaltensprobleme;
Leistungsprobleme (Lernschwierigkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten, leichte Ablenkbarkeit, Schwierigkeiten beim Lösen von Problemen, bei denen vorher erlernte Information angewendet werden soll).
    Als Fremdbeurteilungsinstrument für Kinder – vor allem durch Eltern, aber auch Lehrer und Erzieher – hat Frank Putnam einen Fragebogen geschaffen, den ich schon vor etlichen Jahren übersetzt habe und der schon in vielen Beratungsstellen und Kindertherapie-Einrichtungen eingesetzt wird. Siehe im Anhang .
    Weitere Diagnostikinstrumente
    A-DES/J-DES und FDS
    Weitere Diagnostikinstrumente für dissoziative Störungen bei Jugendlichen sind die Adolescent-DES (A-DES, im Deutschen auch unter J-DES bekannt, wobei DES für „Dissociative Experiences Scale“ steht) sowie für Erwachsene der Fragebogen für dissoziative Symptome (FDS), der von Freyberger et al. (1999) herausgegeben wurde. Beide sind Selbstbeurteilungs-Fragebögen. Da erfahrungsgemäß eine hohe Fehlerquote darin liegt, wenn die Betroffenen den Fragebogen allein ausfüllen sollen – etwa ein Viertel der hoch dissoziativen Jugendlichen bzw. Erwachsenen wird dann nicht gefunden („false negatives“), empfehle ich bei diesen Fragebögen Folgendes, um die Trefferquote zu erhöhen:
     
Den Fragebogen unter Begleitung einer erfahrenen TherapeutIn ausfüllen; diese achtet darauf, ob es während des Ankreuzens zu auffälligen Veränderungen der Persönlichkeit („Switches“) kommt; oder ob die KlientIn plötzlich mit anderer Stimme spricht; oder ob sie mit sich selbst spricht, als wäre sie jemand anderes – etwa „Nein, ich hab dir doch gesagt, das kenne ich nicht, nun lass mich in Ruhe!“, „Das dürfen wir hier nicht verraten“ etc.
Für jede Antwort, die signalisiert, dass die KlientIn das entsprechende dissoziative Phänomen kennt (also bei A-DES und FDS: alle Antworten, die sie bei mehr als 0 Prozent ankreuzt), wird sie gebeten, ein  Beispiel  zu nennen. Dies ermöglicht es der KlinikerIn festzustellen, ob die KlientIn die Frage verstanden hat; ob sie nur so tut als ob, aber das Phänomen tatsächlich doch nicht kennt; und schließlich: wie gravierend das Phänomen von ihr wahrgenommen wird.
So wird etwa in beiden Fragebogen sinngemäß gefragt, ob man es kennt, „wie neben sich zu stehen“ und sich selbst von außen zu betrachten. Wenn jemand ankreuzt: Ja, das kenne ich, zu etwa 40 Prozent meiner Zeit mache ich das, und dann um ein Beispiel gebeten wird, könnten unterschiedliche Antworten kommen; etwa: „Ich beobachte immer genau, was ich tue“ oder: „Wenn ich aufgeregt bin, bekomme ich manchmal Kopfweh, und dann kriege ich gar nicht mit, was passiert, weil ich dann wie aus dem Körper rausgehe; dann sehe ich mich von außen etwas tun und sagen, und kann gar nichts mehr steuern.“ Es lässt sich unschwer vorstellen, dass beide Antworten auf völlig andere innerpsychische Vorgänge hindeuten, und nur die zweite verweist auf ausgeprägte Depersonalisierung.
„Es darf mehrere Antworten geben“ ist ein wichtiger Zusatz bei allen Fragebogen zu dissoziativen Störungen. Denn das ist ja gerade das Problem des dissoziierenden Menschen: Die Gastgeberin oder ANP könnte viele Fragen mühelos bei 0 Prozent ankreuzen: „Kenn ich nicht, kenn ich nicht, kenn ich nicht ...“ Demgegenüber kann es ausgeprägte emotionale Zustände oder Alter-Egos geben (EPs), in denen sie sehr wohl solche Phänomene kennt ...
    Van Ijzendoorn & Schuengel (1996) haben eine Meta-Analyse bei der „Urmutter“ dieser Fragebogen, der DES (Dissociative Experience Scale), durchgeführt; ihrem Beitrag sind ebenfalls wichtige Hinweise zu entnehmen.
    DIS-Q und SDQ-20
    Ein weiterer, besonders in den Niederlanden und Belgien verwendeter Selbstbeurteilungs-Fragebogen ist der DIS-Q (auf Deutsch abgedruckt in Vanderlinden & Vandereycken, 1995; Studie: Vanderlinden et al., 1993). Er empfiehlt sich besonders, wenn eine Kombination von (Verdacht auf

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